Pressath
01.02.2022 - 12:12 Uhr

"Impfen statt schimpfen": Aktion gegen Impfgegner und Corona-Skeptiker in Pressath

Mittlerweile formiert sich zu den „Montagsspaziergängen“ in Pressath auch eine Gegenveranstaltung, um auf die Notwendigkeit der Impfung hinzuweisen. Erhard Walberer erzählt, warum er sich vor die Skeptiker "als lebende Litfaßsäule" stellt.

Auch in Pressath haben die "Montagsspaziergänge" von Querdenkern und Impfgegnern in den vergangenen Wochen Zulauf erhalten. Jetzt macht sich verstärkt Widerstand breit. Erhard Walberer will mit seinen Transparenten darauf hinweisen, dass nur durch Impfen eine Herdenimmunität erreicht wird. Hätte die Wissenschaft nicht so rasch wirksame Impfstoffe entwickelt, so seine Argumentation, dann wäre die Zahl der Toten erheblich höher. Bild: mng
Auch in Pressath haben die "Montagsspaziergänge" von Querdenkern und Impfgegnern in den vergangenen Wochen Zulauf erhalten. Jetzt macht sich verstärkt Widerstand breit. Erhard Walberer will mit seinen Transparenten darauf hinweisen, dass nur durch Impfen eine Herdenimmunität erreicht wird. Hätte die Wissenschaft nicht so rasch wirksame Impfstoffe entwickelt, so seine Argumentation, dann wäre die Zahl der Toten erheblich höher.

Nach anhaltenden Demonstrationen gegen die Corona-Politik von Bund und Land in der Haidenaabstadt mit zuletzt rund 80 Teilnehmern am vergangenen Montag will eine Gruppe das Feld nicht länger allein den Impfskeptikern, Impfgegnern und Maskenablehnern überlassen.

Erhard Walberer hat sich ein Transparent mit der Aufschrift "Impfen rettet Leben" auf der Vorderseite und "Impfen bringt Freiheit" auf der Rückseite umgehängt und begründet seine Aktion damit, "dass alle sich glücklich schätzen sollten, in einer freiheitlichen Demokratie leben zu können, eine der besten der Welt, die viele Rechte gewährt", aber auf Dauer nur Bestand haben könne, wenn in ihr eine große Solidarität unter den Bürgern herrsche. In Zeiten einer Pandemie sei eben der Gemeinschaftssinn notwendig, also sich impfen zu lassen.

Ohne Impfpflicht eine Herdenimmunität erreichen

„Nur durch Impfen wird eine Herdenimmunität erreicht, um unsere Freiheiten zurückzubekommen. Wir sollten froh sein, dass die Wissenschaft so schnell wirksame Impfstoffe mit sehr seltenen gravierenden Nebenwirkungen entwickelt hat. Andernfalls hätten wir viel mehr Tote, darunter auch Verwandte, Freunde und Bekannte, zu beklagen. Und deshalb ist es so wichtig, wenn sich viele Menschen impfen lassen würden, dass wir ohne Impfpflicht eine sogenannte Herdenimmunität erreichen würden und die Gesellschaft nicht weiter gespalten wird.“

Natürlich gebe es medizinische Gründe, die gegen Impfung sprechen, das werde gar nicht verkannt und hier auch nicht thematisiert. Andererseits bedeute, sich impfen zu lassen, Verantwortung für die Solidargemeinschaft zu übernehmen.

Sachlicher Meinungsaustausch wünschenswert

Mit einigen „Spaziergängern“ sei es zwecklos zu diskutieren, da in der Querdenker-Szene Verschwörungstheorien verbreitet werden. Mit manchen könne man aber durchaus vernünftig und sachlich die Meinung austauschen. Auf seine Frage: „Was ist mit den vielen kranken Mitbürgern, die dringend auf eine Operation warten, aber kein Krankenbett bekommen, weil diese durch nicht geimpfte Coronapatienten belegt sind?", weichen viele Corona-Skeptiker aus.

Walberers plant weiter: „Da es die derzeitige Infektionslage aus meiner Sicht nicht zulässt, zu größeren Zusammenkünften aufzurufen, werde ich warten, bis es wieder möglich ist und dann die überwältigende Mehrheit der vernünftigen und impfwilligen Bürger zu einer Schweige- und Solidaritätsversammlung aufrufen“.

OnetzPlus
Weiden in der Oberpfalz24.01.2022
 
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