(is) Rund zwei Jahre danach besuchten erstmals Schüler aus Hortobagy den Oberpfalz. Seither besteht ein gut funktionierender Schüleraustausch zwischen den beiden Kommunen. Am 1. Juli machten sich 16 Schülerinnen und Schüler zusammen mit den Lehrkräften Irmgard Bössl und Wolfgang Veigl-Meyer auf den Weg in die ungarische Tiefebene in der Nähe der zweitgrößten Stadt Ungarns, Debrecen. Mit dabei auch Altbürgermeister Anton Gareis, der vor mehr als 25 Jahren zusammen mit seinem damaligen Hortobagyer Amtskollegen Laszo Duro die Partnerschaft ins Leben gerufen hat. Verabschiedet wurden die Delegation von Bürgermeister Werner Walberer und Schulleiterin Ulrike Neuser, die eine gute unfallfreie Fahrt wünschten.
Nach der rund 12 Stunden dauernden Fahrt wurden die Pressather von Hortobagy´s Bürgermeisterin Andrásné Vincze und der örtlichen Schulleitung begrüßt. Alle Redner freuten sich, dass die seit einem viertel Jahrhundert bestehende Schulpartnerschaft auf einer gesunden Basis steht und dass die Möglichkeiten der gegenseitigen Besuche sehr gut angenommen werden. „Es sind Freundschaften entstanden, die schon viele Jahre andauern“ freute sich die Bürgermeisterin. Sie dankte wie auch die Schulleitung den ungarischen Eltern für die Bereitschaft, Gastgeber zu sein. Anton Gareis erinnerte besonders an die drei ungarischen Amtskollegen, die wie seine Pressather Amtsnachfolger sehr zum Gelingen der Partnerschaft beigetragen haben.
Die gastgebende „Sandor Pötefi“ Schule zeichnete für das sehr abwechslungsreiche und interessante Besuchsprogramm verantwortlich. Federführend waren dabei die Lehrkräfte Molnarne Nagy Agnes, Sajgo Eszter, Samune Szabo Zsuzsa und Szentirmai Zoltan, die sich sehr liebevoll um die deutschen Gäste kümmerten.
Nach der Ankunft an der Schule wurden die Kinder auf ihre Gastfamilien verteilt. In ein Rätselspiel eingebunden war das erste Kennenlernen der Ortschaft. Dabei ging es vor allem um die geschichtliche Entwicklung des Ortes, der 1966 als Gemeinde selbstständig wurde und in der rund 1.500 Personen leben.
Hortobagy ist Bestandteil des ersten ungarischen Nationalparks (Hortobagyi Nemzeti Park) mit einer Größe von 82.000 Hektar.
Besonders bekannt ist der Ort durch die „Neunbogenbrücke“ die im Jahr 1833 entstanden ist.
Eine Visite in der zweitgrößten ungarischen Stadt Debrecen stand am zweiten Tag auf dem Programm. Hier wurden bei einer Führung durch das "Agóra" Erlebniszentrum für Wissenschaft verschiedene Experimente erklärt und vorgeführt. Dabei konnten die Besucher diverse interaktive Spiele testen und spektakuläre Versuche durchführen. Am Mittwoch ging es zunächst in die bekannte Weinstadt Eger mit seiner alten historischen Burg und dann anschließend in das Matra Gebirge wo nach einer Fahrt mit der Kleinbahn eine „Urmensch Höhle“ besichtigt wurde.Mit sportlichen Leistungen in einem Abenteuerpark mit Hochseilgarten und einer Sommerrodelbahn klang der Tag aus.
Der Donnerstag stand dann der Wildpark „Malomtamnhaza“ auf der Tagesordnung. Dort konnten die Kinder bedrohte Tierarten hautnah in ihrer natürlichen Umgebung erleben.
Neben Schakalen, Wölfen, Pelikanen und Geiern leben in dem über 100 Hektar großen Safarigehege urtümliche eurasische Wild¬pferde – die sogenannten Przewalskipferde –, zurückgezüchtete Auerochsen und Wildesel in nahezu freier Prärie gehalten werden.
Am Nachmittag ging es dann zu den Pferdehirten (Czikos) in die Puszta. Nach spektakulären Vorführungen wie der „ungarischen Post“ (Ritt auf fünf Pferden) durften Mutige selbst das Gefühl auf dem Rücken der Pferde erleben.Den Freitag verbrachte die Reisegruppe in Nyiregyhaza. Dort gab es viel zu sehen: so zum Beispiel die Unterwasserwelt der Fische, eine Dschungellandschaft, eine Seehundschau, eine Flugvorführung mit Papageien und exotische Tiere wie Elefanten und Antilopen. Der Tag klang bei herrlichem Badewetter mit „schwimmen“ im Strandbad aus. Am Samstag stand dann das Bummeln auf dem großen Reiterfest im Gestüt Mata angesagt. Neben Springreiten waren auch Galopprennen zu sehen und außerdem konnte ein historisches Zeltlager besucht werden.
Abgeschlossen wurde die Woche am Sonntag mit einem Familientag bei den verschiedenen Gastfamilien.
Dann hieß es Abschied nehmen von Hortobagy. In der Aula der Schule bedankten sich die Pressather Schülerinnen und Schüler bei ihren Gasteltern mit selbst gebastelten Geschenken. Als sich dann die Türen des Busses schlossen hatten nicht nur die Kinder, sondern auch viele Erwachsende (ungarische und deutsche) feuchte Augen.
Die Einladung an die Schule in Hortobagy zum Besuch in Pressath hat den Abschiedsschmerz sicherlich etwas mildern können. Am Montagfrüh gegen 8.30 kam die Reisegruppe wieder wohlbehalten in Pressath an. Der Dank der Verantwortlichen galt besonders Busführer Markus Zibell, der alle wieder gut nach Hause gebracht hatte.
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