Seit dem Jahr 1946 gibt es den Sozialverband VdK Bayern. Als „Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner“ nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, entwickelte sich der Verband im Laufe der Jahre zu einem wichtigen Wegbereiter für die Interessen der sozial Schwachen.
Schwerpunkte der Arbeit in der Nachkriegszeit waren die Verbesserung der materiellen Situation der Kriegsbeschädigten und deren Integration als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft. Der Sozialverband kümmerte sich vor allem um die Eingliederung der Kriegsheimkehrer und um die Belange der Hinterbliebenen der Gefallenen.
Vor mehr als 73 Jahren, am 20. Juli 1947, wurde auch in Pressath ein VdK-Ortsverband gegründet. Die Gründungsversammlung fand im ehemaligen Café Kaufmann in der Hauptstraße statt. Zwölf Personen trat damals dem Verband bei. Der unvergessene Max Schupfner wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Das Amt des Kassiers übernahm Max Raab, Andreas Reindl wurde Schriftführer. Johann Gleißner und Johann Kneidl arbeiteten als Beisitzer im Vorstand mit.
Aufgrund einer gezielten Werbeaktion, die Max Schupfner initiierte, erhöhte sich die Mitgliederzahl bis zum Jahresende 1947 auf 52 Personen. Schupfner, der von 1947 bis 1990 – also knapp 43 Jahre – ein unermüdlicher und sehr umsichtiger Vorsitzender war, wurde in der Jahreshauptversammlung 1991 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Bereits im Jahr 1957, also exakt 10 Jahre nach der Gründung des Ortsverbands, fand ein gesellschaftlicher Höhepunkt in der Geschichte der Pressather VdK-Familie statt. Höhepunkt des Jubiläums war die die Weihe der Vereinsfahne durch den damaligen Pressather Stadtpfarrer Martin Rohrmeier. Fahnenjunker war Hans Neubauer, der von Paul Seiler und Josef Dietl begleitet wurde. Fahnenbraut war damals Hannelore Wolfbauer (verheiratete Meier) in Begleitung von Sieglinde Nagel (verheiratete Keil) und Maria Nagel (verheiratete Neukam).
Weil kein neuer Vorsitzender gefunden wurde, führten zwischen 1990 und 1994 Josef Görlich und Fritz Wende den Ortsverband kommissarisch. Sie wurden abgelöst von Heinrich Wiesend. Dieser war als Vorsitzender auch zuständig für Mitglieder aus der Gemeinde Trabitz, deren Ortsverband aufgelöst worden war. Wiesend musste aus gesundheitlichen Gründen 1996 sein Amt niederlegen.
Bis Oktober 1998 war dann Fritz Wende wieder kommissarisch als Vorsitzender im Amt. Danach begann die Ära von Willi Birkner, der die Führung bis 2010 inne hatte. In die Zeit danach erfolgte die Eingliederung des Schwarzenbacher in den Pressather Ortsverband. Die Mitgliederzahl erhöhte sich auf nunmehr über 400 Personen.
Der aktuelle Vorstand besteht aus Anton Gareis (Vorsitzender), Willi Birkner (Stellvertreter), Emmi Murr (Kassenverwaltung), Erich Riedel (Schriftführer, verstorben 2020), Christine Mahnke, Erika Haas und Johanna Neuber (Beisitzer).
Der Kreisverband Weiden kümmert sich momentan um 8878 Mitglieder in 29 Ortsverbänden. Kreisvorsitzender ist Josef Rewitzer, der von den Hauptamtlichen Sarah Klos (Kreisgeschäftsführerin) sowie Waltraud Balk und Philipp Kleber (Sozialrechtsberater) unterstützt wird.
Um die Not bei den Kriegsopfern, Witwen und Waisen zu beseitigen, war in Rosenheim am 18. Oktober 1945 durch die Besatzungsmächte die erste Beratungsstelle für Kriegsopfer unter der Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zugelassen worden. Als Leiter der "Abteilung Kriegsopfer" beauftragte das Präsidium des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Karl Weishäupl damit, flächendeckend in Oberbayern Beratungsstellen für Versehrte und Invaliden zu eröffnen. Als Leiter der Abteilung Kriegsopfer baute er ab Mitte März 1946 Nebenstellen auf, die als Anlaufstellen für Versehrte und Invaliden fungierten.
Nach mehrmaliger Einreichung von Denkschriften bei der Staatsregierung genehmigte das Staatsministerium des Inneren am 29. November 1946 die Gründung des "Verbandes der Körperbehinderten, Arbeitsinvaliden und deren Hinterbliebenen in Bayern". Am 4. Dezember 1946 fand in den Räumen der Landesversicherungsanstalt Oberbayern in München die Gründungsveranstaltung statt.
Erster Landesvorsitzender wurde Max Peschel, als Landesgeschäftsführer wurde Karl Weishäupl benannt. Im Januar 1947 wurde der erste Ortsverband in Penzberg (Landkreis Weilheim-Schongau) gegründet. Damit begann die Gründungsphase von weiteren Ortsverbänden in der amerikanischen Besatzungszone.
Die Gründung des VdK Deutschland im Januar 1950 gilt als Abschluss der Aufbau- und Gründungsphase, da auch die Landesverbände unter einer gemeinsamen Dachorganisation zusammengeführt wurden. Ende der 1960er Jahre nahm die Mitgliederzahl aufgrund des Generationenwechsels rapide ab. Daraufhin öffnete sich der VdK auch gegenüber Menschen mit Behinderung und Sozialrentnern (Menschen, die eine Rente aus der gesetzlichen Sozialversicherung beziehen).
In den Folgejahren benannte sich der VdK noch dreimal um (1970: "Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner Deutschlands"; 1994: "Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Rentner Deutschlands"; 1998: Ergänzung durch den Zusatz "Sozialverband VdK Deutschland"), bevor 2002 der Verband als "Sozialverband VdK Deutschland" im Vereinsregister eingetragen wurde. Mit der bislang letzten Umbenennung bringt der VdK seinen umfassenden Vertretungsanspruch für alle Sozialleistungsempfänger sowie bei allen sozialpolitischen Themen zum Ausdruck.
Die Einflussnahme auf Politik und Ministerien wuchs seit der Gründung rasant an. Im Jahre 1974 war der VdK in insgesamt 28 Gremien auf Bundesebene vertreten. Mittlerweile ist der Sozialverband VdK mit etwa 1,7 Millionen Mitgliedern der größte Interessenvertreter behinderter, sozial schwacher und pflegebedürftiger Menschen, Kriegs- und Wehrdienstopfer, Zivildienstopfer sowie Rentner in Deutschland.
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