Pressath
04.08.2019 - 13:19 Uhr

Vorplatz fast ohne Parkplatz

Lehrerparkplätze unmittelbar vor dem Volksschulgebäude wird es nicht geben: Nur noch eine für in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen reservierte Parkfläche weist der geänderte Plan für den Schulvorplatz aus.

Der Teerwüste vor der Volksschule will die Stadt Pressath ein Ende bereiten. Auch die Freitreppe soll verschwinden. Ein behindertengerechter stufenfreier Weg wird Wollauer Straße und Schulvorplatz verbinden. Bild: bjp
Der Teerwüste vor der Volksschule will die Stadt Pressath ein Ende bereiten. Auch die Freitreppe soll verschwinden. Ein behindertengerechter stufenfreier Weg wird Wollauer Straße und Schulvorplatz verbinden.

Ingenieur Michael Wagner vom Grafenwöhrer Planungsbüro Schultes stellte den Entwurf in der Stadtratssitzung vor.

Sein Alternativvorschlag, stattdessen 16 schräg zur Fahrbahn angeordnete Lehrkräfte- und Kurzzeitparkplätze an der Wollauer Straße anzulegen, fand nicht nur Zustimmung: SPD-Fraktionssprecher Franz Floth rechnete mit beträchtlichen Baukosten für die Verbreiterung des unmittelbar in einen Hang übergehenden Seitenstreifens, auf dem sich gegenwärtig die für Längsparkplätze genutzte frühere Schulbus-Haltebucht und ein Gehsteig befinden.

Dieser finanzielle Aufwand sei nicht zu rechtfertigen, erklärte Floth: An der Ludwig-Bock-Straße seien in zumutbarer Entfernung reichlich Stellplätze vorhanden, so dass eine kostspielige Vergrößerung des Parkplatzangebots an der Wollauer Straße entbehrlich sei. Michael Wagner teilte Floths Befürchtung nicht. Aus seiner Sicht hielten sich die Umbaumaßnahmen am Hang in überschau- und vertretbaren Grenzen.

Auch zweiter Bürgermeister Max Schwärzer (CSU) begrüßte die Parkplatzplanung: „Parkplätze hat man nie genug, zumal bei gut besuchten Veranstaltungen in der Schule.“ Schwärzer plädierte außerdem für einen überdachten Aufenthaltsbereich in der Nähe des Haupteingangs, seine Fraktionskollegin Charlotte Hautmann für eine E-Bike-Ladestation.

Für die Gestaltung weiterhin maßgeblich bleiben laut Wagner die schon im Februar festgestellten Grundsätze: wie Barrierefreiheit, mehr Grün, Fahrradstellplätze und Pflaster statt Asphalt. Somit bleibe es beim Wegfall der nicht behindertengerechten Freitreppe zugunsten eines stufenfreien Verbindungswegs. Auch eine Sitzbank neben der „Knospe“-Skulptur bleibe im Planentwurf.

Bürgermeister Werner Walberer gab zur Kenntnis, dass das Konzept nach der notwendigen Vorlage bei der Regierung der Oberpfalz und etwaigen von dort veranlassten Änderungen nochmals dem Stadtrat zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt werde. Das gilt auch für einen zweiten Planentwurf: Eine dem idyllischen Namen gerecht werdende Runderneuerung soll auch die untere Baumgartenstraße zwischen Erbendorfer Straße und Kindergarten erhalten.

Das von Michael Wagner präsentierte Konzept sieht eine Verbreiterung vor; die Fahrbahn soll auf Wunsch der Anwohner nicht gepflastert, sondern asphaltiert werden: „Die Anlieger hatten darauf hingewiesen, dass Asphalt griffiger sei als Pflaster, was sich auf der abschüssigen Straße vor allem bei winterlichem Glatteiswetter positiv auswirkt.“

Der Planungsfachmann könnte sich aber vorstellen, dass nicht die ganze Fahrbahnbreite asphaltiert werden müsste: „Eventuell kann man gepflasterte Seitenstreifen vorsehen, die zugleich als optische Abstandhalter gegenüber den Anliegergrundstücken fungieren.“

Das von der Stadt erworbene Haus Baumgartenstraße 1 werde abgerissen und der kleine Abhang, der die Grenze zwischen dem benachbarten Grundstück und der Straße bilde, durch eine ein Meter hohe Mauer gesichert, erläuterte Wagner. Auf dem Grundstück mit der Hausnummer 1 und dem Nachbargrundstück wolle die Kommune Parkplätze anlegen.

Im Blickpunkt:

Bald Zubringerbus für Schüler

Eine gute Nachricht hatte Bürgermeister Werner Walberer für die Kinder und Jugendlichen aus den östlichen Stadtteilen, die Kemnather Schulen besuchen: Für sie soll ein Zubringerbus eingerichtet werden. Über Einzelheiten werde derzeit mit dem Landratsamt verhandelt, informierte der Bürgermeister.

Außerdem wies Walberer auf die in Würzburg neu eingerichtete Landesdienststelle für Straßenausbaubeitrags-Härtefälle hin. Bürger, die in den Jahren 2014 bis 2017 von „unzumutbar belastenden“ Beitragsforderungen betroffen worden seien, könnten dort einen Zuschuss aus einem Härtefallfonds beantragen. (bjp)

Kurz notiert:

Städtische Aufträge

Bekanntgegeben wurden schließlich Vergaben aus der nichtöffentlichen Stadtratssitzung am 4. Juli. Danach ging die Ingenieurleistung für den Brandschutznachweis für das Feuerwehrhaus Dießfurt an das Büro Schultes in Grafenwöhr.

Bei der WC-Anlage in der Professor Dietl-Anlage erledigt die Firma Kohl aus Edelsfeld die Zimmerer-, die Firma Neumann aus Döllnitz die Dachdecker- und Spengler-, die Firma Reim und Kraus aus Schirmitz die Baumeister- sowie die Firma Schlicht aus Pressath die Fliesen- und Estricharbeiten. Den Auftrag für die Straßenbauarbeiten an der Gemeindeverbindungsstraße Riggau-Wollau erhielt die Firma Strabag aus Wackersdorf. (bjp)

 
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