Püchersreuth
16.01.2023 - 15:08 Uhr

Paukenschlag bei der Feuerwehr Püchersreuth: Vorsitzender wird abgewählt

Auf positive Berichte einer gut funktionierenden Feuerwehr Püchersreuth folgt in der Jahreshauptversammlung der Paukenschlag. Die Kontrahenten: Der Kommandant und der Vorsitzende.

Als Kommandant bestätigte die Püchersreuther Feuerwehr Thomas Kellner (Fünfter von links). Der von Kellner als neuen Vorsitzenden ins Spiel gebrachte Michael Würth (Siebter von links) führt nun den Feuerwehrverein. Bild: fz
Als Kommandant bestätigte die Püchersreuther Feuerwehr Thomas Kellner (Fünfter von links). Der von Kellner als neuen Vorsitzenden ins Spiel gebrachte Michael Würth (Siebter von links) führt nun den Feuerwehrverein.

Die Feuerwehr Püchersreuth ist nach den Worten des Vorsitzenden Peter Beck mit 138 Mitgliedern bestens aufgestellt. Das zeigte auch der detaillierte Bericht von Kommandant Thomas Kellner auf. Trotz des Lobes, nannte Kellner den Chef des Feuerwehrvereins zu Beginn der Neuwahlen als nicht mehr tragbar.

Kellner begründete dies mit endlosen Diskussionen bei der Beschaffung von Ausrüstung, die Beck so zu verhindern versuche. Es sei Zeit für eine Änderung und so schlug Kellner als neuen Vorsitzenden Michael Würth vor. Aus der Versammlung wurde Amtsinhaber Beck als weiterer Kandidat vorgeschlagen. Bei der Abstimmung votierten 20 Mitglieder für Würth und sechs für Beck. Ergebnis der Neuwahl: Vorsitzender Michael Würth, 2. Vorsitzende Eva Selig, Kassier Stefan Radies, 2. Kassier Markus Mois, Schriftführerin Miriam Hanebuth, Beisitzer Nico Kellner und Florian Kraus. Kassenprüfer Peter Beck und Stefan Hilgenfeld.

Blick in die Kasse

Sehr über die Art der Kommunikation hatte sich Kommandant Kellner in Bezug auf einen schriftlichen Antrag des stellvertretenden Kassiers Josef Beck auf „Offenlegung der Kasse der aktiven Wehr“ überrascht gezeigt. Die Frage als schriftlichen Antrag zu formulieren, empfand Kellner als übertrieben. Diese Kasse werde seit 30 Jahren vom jeweiligen Kommandanten geführt, so Kellner. Darin finden sich die Einnahmen aus den Getränken im Feuerwehrhaus von 2800 Euro, aber wie zuletzt auch 490 Euro aus dem Gaudiflossrennen und 453 Euro aus der Dorfweihnacht wieder. Kleinere Ausrüstungsgegenstände würden daraus angeschafft oder Aktionen wie etwa das Grillen der Aktiven finanziert. "Seit 2017 ist die Kasse in meiner Hand und hat mit 3700 Euro den gleichen Kassenstand wie bei der Übernahme vor sechs Jahren", betonte Kellner. Michael Radies bestätigte eine bei der Prüfung ordentlich vorgefundene Kasse.

Mit den zwei Neuen Florian Kraus und Peter Krug hat die aktive Wehr 24 Aktive, die 2022 bei neun Bränden, zehn technischen Hilfeleistungen sowie zwei sonstigen Einsätzen gefordert waren, hatte Kellner zuvor aufgelistet. 40 Stunden der Führungskräfte und 174 Stunden der Aktiven stehen zu Buche. Kellner führte weiter elf Atemschutzträger an und verpflichtete Florian Kraus zum neuen Atemschutzbeauftragten.

Funkwecker und Schutzanzüge

"Die für 6500 Euro durch die Gemeinde angeschafften digitalen Funkwecker sind in Betrieb genommen", informierte der Kommandant. Weiter konnte man zusammen mit der Feuerwehr Ilsenbach für 31.000 Euro neue Schutzanzüge in Empfang nehmen. Heuer steht die Inspektion der Wehr durch die Landkreisfeuerwehrführung an.

Der neue Jugendwart Nico Kellner Listete sechs Jugendliche im Nachwuchs auf. Ihm war es ein Anliegen, die Jugend und die Erwachsenen bei Übungen zu trennen. Gerätewart Michael Würth ging nochmals auf die Anschaffungen ein und berichtete, dass aus dem Gewinn der Christbaumversteigerung Wintermützen gekauft worden seien.

Ehrungen und Kommandantenwahl

Ehrungen standen ebenfalls an. Für zehn Jahre als Aktive wurden Alexander Betz, Stefan Hilgenfeld und Eva Selig, sowie für 20 Jahre Markus Mois geehrt. Reibungslos erfolgte die Neuwahl der Kommandanten. Diesen Posten hat weiterhin Thomas Kellner als erster Kommandant inne. Stefan Radies wurde zum Stellvertreter gewählt.

Bürgermeister Rudolf Schopper bezeichnete den Führungswechsel auch als Chance. Die Gemeinde stelle ihren drei Ortsfeuerwehren das nötige Knowhow für deren Auftrag zur Verfügung. Das waren 280.000 Euro im vergangenen Jahr. Ihm gefalle die Aktivierung der Jugend. Kreisbrandrat Marco Saller richtete mahnende Worte an die Geschlossenheit. Feuerwehr sei ein zeitintensives Ehrenamt und ohne Alternative. Bei Angriffen auf Hilfskräfte sei die Politik gefordert, sagte er mit Blick auf die bundesweiten Vorfälle in der Silvesternacht.

 
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