Bei der ersten Jahreshauptversammlung des 2021 gegründeten Vereins Rehkitzrettung NEW-WEN im Gasthof Miedl in Ilsenbach bei Püchersreuth präsentierte der Vorsitzende Stefan Radies seinen Bericht. Seit der Gründungsversammlung im Juni 2021 ist der Verein auf inzwischen bereits 119 Mitglieder gewachsen, darunter 94 Aktive und 21 Fördermitglieder. Die Verantwortlichen hätten zahlreiche Termine bei Banken, beim Amtsgericht, Notar, Finanzamt und Versicherungen absolviert und sich durch alle erforderlichen Formulare "gewühlt".
Radies präsentierte die Bilanz der ersten Rettungssaison: „Wir haben in nur circa sechs Wochen 165 Wiesen abgesucht. Das waren insgesamt 452 Hektar – das ist so groß wie 632 Fußballfelder." Die ehren-amtlichen Drohnenpiloten, "Spotter" und Träger seien meist frühmorgens unterwegs gewesen, insgesamt seien so in diesem relativ kurzen Zeitraum 647.75 Helferstunden zusammengekommen – "wenn das eine Vollzeitkraft leisten müsste, wären es 16 komplette Arbeitswochen“, so der Vorsitzende. Bei all diesen Einsätzen seien insgesamt 67 Kitze und auch fünf Hasen vor dem sicheren Mähtod gerettet worden.
Insgesamt sei die Zusammenarbeit mit Landwirten, Jagdpächtern und allen anderen Beteiligten "wunderbar" gelaufen. Sehr herausfordernd sei dagegen die Disposition der Einsätze gewesen, das entsprechende Telefon habe in den relevanten Wochen quasi rund um die Uhr nicht stillgestanden – "eine Mammutaufgabe". Inzwischen seien nach Lieferschwierigkeiten auch die beiden bereits Anfang des Jahres bestellten Wärmebilddrohnen eingetroffen und würden nun in Betrieb genommen, so dass man in der kommenden Saison noch mehr Aufträge bewältigen könne.
Der Verein plant die feste Stationierung der nun vier Drohnensets in verschiedenen Bereichen des Einzugsbereichs, um die Fahrtzeiten zu verkürzen und die Einsätze möglichst effektiv planen zu können. Zum Ende des spannenden Berichts ehrte Radies die fleißigsten Helfer mit einer Urkunde und Schokolade. Hier stand mit den meisten Einsatzstunden der Weidener Günter Götz ganz an der Spitze.
Auch in den nächsten Monaten will der Verein nicht untätig sein. So stehen unter anderem intensivere Schulungen für Drohnenpiloten, Infoveranstaltungen und eine Klausurtagung auf dem Programm. Außerdem sollen zwei Pkw-Anhänger zum Materialtransport angeschafft werden.
Schatzmeister Sebastian Vogel berichtete über einen soliden Kassenstand. Trotz der umfangreichen Erstanschaffungen wie Drohnen und weiterem Material oder Kosten für Versicherungen sei der Verein finanziell gut aufgestellt. Dies sei vor allem einigen großzügigen Spendern und Fördergebern sowie den Mitgliedsbeiträgen zu verdanken. Die Kassenprüfer Raphael Bittner und Markus Bachmeier bescheinigten eine sehr ordentliche Kassenführung, woraufhin der Vorstand einstimmig entlastet wurde.
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