Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer wird am Mittwoch, 5. April, in der Pfarrkirche St. Martin das restaurierte Heilige Grab segnen. Auf Initiative der Gesellschaft Steinwaldia wurde es umfassend renoviert. Es soll das Geschehen in den Kar- und Ostertage bereichern und bis Freitag, 14. April, in der St.-Martins-Kirche zu sehen sein.
Zur Einstimmung auf diese Zeit lud die Gesellschaft Steinwaldia zu einem Vortrag in das Pfarrheim in Neusorg ein. Christa Haubelt-Schlosser, wissenschaftliche Mitarbeiterin für Volkskunde und Kunstsammlungen des Bistums Regensburg, gab den Zuhörern umfangreiche Einblicke in die theologische, religiöse und kunstgeschichtliche Konzeption der Kar- und Ostertage.
Sie führte aus, dass das in den Kirchenrechnungen von Pullenreuth 1704 erstmals aufgeführte "Heyl-Grab" bis 1961/62 an den Kar- und Ostertagen im Chorraum von St. Martin präsentiert worden sei. Zum barocken Heiligen Grab hätten damals schon Kulissen gehört. Es sei gestaltet gewesen wie eine Felsengruft, und viele Helfer seien für die Montage benötigt worden. Auch eine detaillierte Beschreibung des Grabs ist nach Angaben von Christa Haubelt-Schlosser überliefert.
Das Heilige Theater (lat. theatrum sanctum) als Inszenierung des Glaubens sei untrennbar mit der kunstgeschichtlichen Stilepoche des Barock und des Rokoko verbunden, wusste Christa Haubelt-Schlosser. Sie fasste zusammen: "20 Jahre nach der letzten Aufstellung 1962 war das Grab nicht vergessen. Die Mitglieder der Steinwaldia unternahmen mehrere vergebliche Versuche und Anträge zur Wiederaufstellung." Die Mitarbeit vieler Helfer der Gesellschaft Steinwaldia in Verbindung mit Eigenmitteln des Vereins von 10 000 Euro bei Kosten von 112 000 Euro hätten nun die Fertigstellung ermöglicht.
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