Georg Schöner, Osteopath aus Kirchenthumbach, referierte auf Einladung des Müttervereins in Pullenreuth über die Osteopathie, deren Möglichkeiten und Hintergründe. Laut einer Mitteilung berichtete er von den Anfängen der Therapie, die aus Amerika stammt und im vergangenen Jahrhundert nach Europa kam. Trotz großer Widerstände habe sich die Osteopathie in Deutschland durchgesetzt und werde von immer mehr Menschen genutzt.
Der Begründer der Osteopathie, Dr. Andrew Taylor Still, habe seine Therapieform etwa ab 1860 entwickelt. Er sei davon ausgegangen, dass alle Krankheiten aus den Knochen stammen. Später habe sich herausgestellt, dass alle Körperteile wichtig sind und alles funktionieren muss, damit wir gesund sein können. Daraus entwickelte sich das heutige, ganzheitliche Behandlungskonzept mit eigenem Denkmodell, eigener Theorie und Terminologie.
Osteopathie sei ein eigenständiges, medizinisches Behandlungssystem, das zur Untersuchung und Therapie die Hände benutzt und den Menschen in seiner Ganzheit erfasst und respektiert. Ziel der Osteopathie sei die Wiederherstellung der Harmonie aller Funktionen des Gesamtorganismus und seiner Selbstheilungskräfte sowie die ursächlichen Krankheitsfaktoren zu finden, aufzulösen oder abzuschwächen. Osteopathie könne viel bewegen, sei aber kein Allheilmittel und ersetze keine medikamentösen oder operativen Behandlungen. Eine Zusammenarbeit mit allen Ärzten und Therapeuten sei unerlässlich.
Elementares osteopathisches Prinzip sei Beweglichkeit, jede Bewegungseinschränkung könne sich auf entferntere Stellen des Körpers funktionell auswirken.
Osteopathie werde derzeit von vielen Krankenkassen erstattet beziehungsweise bezuschusst. Da es jedoch noch keinen anerkannten Beruf Osteopath in Deutschland gebe, setzt sich Schöner, der auch Vorsitzender des Bundesverbands Osteopathie ist, laut Mitteilung für die staatliche Anerkennung ein.
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