Gut besucht war die Auftaktveranstaltung zur Dorferneuerung, bei der der Sachgebietsleiter vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE), Bauoberrat Steffen Schneider, und Architekt und Stadtplaner Markus Rösch die Bevölkerung informierten. Bürgermeister Alwin Märkl zeigte sich erfreut, dass sich der 150 Einwohner zählende Gemeindeteil für die Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm qualifizieren konnte. Er ermunterte die Bürger, bei der Gestaltung ihres Lebensraums mitzuwirken. Sie sollten ihre Ziele nennen, Wünsche äußern und mit ihren Ideen die Zukunft ihrer Heimat mitgestalten.
Die Maßnahmen der Ländlichen Entwicklung finanzieren sich grundsätzlich aus Zuschüssen der Europäischen Union, des Bundes und des Freistaats Bayern, aber auch durch die Kostenbeteiligung Dritter und Eigenleistungen. Wie Steffen Schneider erläuterte, kann die Gemeinde planerische, finanzielle und organisatorische Hilfe für dieses Projekt erwarten. Er nannte hier öffentliche und private Maßnahmen im baulichen, gestalterischen und ökologischen Bereich sowie im ökonomischen und im sozialen und kulturellen Sektor.
Das Bayerische Dorfentwicklungsprogramm bietet entsprechende Zuschüsse an. Deren Höhe hängt davon ab, ob es sich um Investitionen der öffentlichen Hand oder um private Maßnahmen handelt. Engagement und Förderung des Staates werden nur als sinnvoll erachtet, wenn die Bevölkerung bereit ist, sich an der Gestaltung ihres Lebensraumes zu beteiligen. Daher gilt der Grundsatz „Ohne Bürgermitwirkung keine Dorferneuerung“. Die privaten Anwesen mit ihren Gebäuden, Hofräumen und Vorgärten prägen in besonderen Maß das Erscheinungsbild eines Dorfes. Deshalb erhalten private Bauherren zum einem Fachinformationen und Vorschläge von Experten zur Gestaltung ihrer Anwesen. Zum anderen gibt es für Baumaßnahmen Zuschüsse aus dem Bayerischen Dorfentwicklungsprogramm.
Planer Markus Rösch hatte im Vorfeld einige Ideen und Vorschläge ausgearbeitet, stellte aber klar, dass diese „keinesfalls in Stein gemeißelt“ seien. Sie sollten als Diskussionsgrundlage dienen und könnten nach Belieben verändert werden. Röschs Entwurf sieht vor, durch den Abriss von Gebäuden an der Hirschauer Straße gegenüber der katholischen Pfarrkirche St. Ursula einen etwa 800 Quadratmeter großen Platz zu schaffen. Hier soll ein attraktiver Dorfplatz mit Treffpunktfunktion und hoher Aufenthaltsqualität entstehen, also ein soziales und kommunikatives Zentrum für die ganze Dorfgemeinschaft. Unterhalb der Pfarrkirche weisen gemäß den Plänen bauliche Vorgaben und Anpflanzungen Stellplätze für strukturiertes Parken aus. Eine Rampe ermöglicht einen barrierefreien Zugang zur Kirche.
Nach einer weiteren Zusammenkunft im Frühjahr soll im Mai ein eintägiges als Dorfwerkstatt deklariertes Auftaktseminar stattfinden. Bürgermeister Alwin Märkl zeigte sich zuversichtlich, dass sich daran möglichst viele Bürger beteiligen und ihre Anregungen einbringen. Eine Liste für die Anmeldung liegt bei der Gemeindeverwaltung auf.
Das Amt für Ländliche Entwicklung bietet einige Fördermöglichkeiten im nichtöffentlichen Bereich (Privatmaßnahmen) an. So muss die Baumaßnahme im Dorferneuerungsgebiet und damit im Fördergebiet liegen und den Zielen und Leitlinien der Dorferneuerung entsprechen. Die Maßnahme muss vor Beginn beantragt werden, die Bagatellgrenze liegt bei 1000 Euro. Bei dorfgerechten Um-, An- und Ausbaumaßnahmen und einer dorfgerechten Erhaltung, Umnutzung und Gestaltung gibt es bis zu 30 Prozent der Netto-Kosten, aber höchstens 30 000 Euro je Anwesen. Um bis zu 10 000 Euro steigt die Förderung bei besonderen Aufwendungen für energiesparende Maßnahmen an. Bei einer dorfgerechten Gestaltung von Vorbereichs- und Hofräumen werden bis zu 30 Prozent der Netto-Kosten, jedoch höchstens 10 000 Euro je Anwesen übernommen.













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