Doch wenn es um die Beseitigung des hohen Grases geht, seien den Mitarbeitern des Betriebshofs derzeit weitestgehend die Hände gebunden.
Grund dafür sei die Tatsache, dass sich der Eichenprozessionsspinner im Frühjahr auch hier ausgebreitet hatte und die giftigen Haare der Tiere, die intensive allergische Reaktionen auslösen können, sehr widerstandsfähig und lange haltbar seien.
Eine Betriebsanweisung
Josef Alzinger, der Leiter des städtischen Betriebshofs, muss darauf reagieren, denn: ""Das Institut für Gesundheit und Management IFG hat eine Betriebsanweisung in Kraft gesetzt, wonach wir angehalten sind, in befallenen Bereichen nur noch mit einem Traktor mit geschlossener Kabine und keinesfalls mit Handmähern zu arbeiten." Doch diese Auflage sei am Raigeringer Waldfriedhof mit dessen Hanglage und der Kleinteiligkeit der Flächen in vielen Bereichen nicht einzuhalten.
Die lange Trockenheit habe ein Übriges getan, so dass die giftigen Härchen noch immer in großer Anzahl auf dem Boden zu finden seien. Dadurch wiederum bestehe die Gefahr, "dass sie durch Aufwirbelung wieder in die Luft gelangen und bei Friedhofsbesuchern ebenso wie bei den städtischen Beschäftigten zu gesundheitlichen Problemen führen".
Vor diesem Hintergrund haben sich die Betriebshofmitarbeiter laut Alzinger in der vergangenen Woche daran gemacht, zumindest die zusammenhängenden Großflächen mit einem geschlossenen Traktor zu mähen. Der weitaus größere Teil der Anlage wie die Bereiche zwischen den Gräbern und an den Hängen habe jedoch unberührt bleiben müssen, da in diesen Fällen der - nicht erlaubte - Einsatz von Handmähern und Traktoren ohne Kabine erforderlich wäre. Deshalb soll nun bei der nächsten Sitzung des Arbeitsausschusses besprochen werden, wie auch für diese Flächen eine Lösung gefunden und Abhilfe geschaffen werden kann.
Mitarbeiter schützen
Bis dahin appellieren die Verantwortlichen bei der Stadt an die Besucher des Waldfriedhofs, sich noch etwas zu gedulden, bis ein gangbarer Weg gefunden ist. Keinesfalls wurde, wie laut Susanne Schwab von manchen Beschwerdeführern gemutmaßt, das Gras nicht gemäht, "um Einsparungen zu erzielen". Vielmehr hatten bereits in der Vergangenheit städtische Bedienstete mit den unangenehmen Folgen eines Kontakts mit den Haaren des Eichenprozessionsspinners zu kämpfen, was sich keinesfalls wiederholen dürfe.
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