Ramlesreuth bei Speichersdorf
10.05.2023 - 09:53 Uhr

Dreifaches Jubiläum für Ramlesreuther Kameradschaft

Coronabedingt musste die Soldatenkameradschaft Ramlesreuth ein Jahr auf ihr großes Fest warten. Dafür kann sie diesen Samstag und Sonntag, 3. und 14. Mai, drei Jubiläen feiern.

Aus dem Ersten Weltkrieg heimgekehrte Kameraden waren es, die 1922 den Verein der Krieger- und Soldatenkameradschaft Ramlesreuth mit Gründungsvorsitzendem Michael Pöhlmann aus der Taufe hoben. Noch im selben Jahr wurde unter größten finanziellen Anstrengungen die Vereinsfahne angeschafft und mit einem großen Fest geweiht. Die bei der Fahnenweihe übernommene Patenschaft der Krieger- und Soldatenkameradschaft Kirchenlaibach trägt bis heutige Früchte.

Zum Leidwesen der Kameradschaft existieren vom Gründungsjahr bis zur Wiedergründung am 27. Juni 1953 im damaligen Gasthaus Groß auf Initiative von Johann Biersack und Alois Ackermann keinerlei Aufzeichnungen, so der Chronist der Ramlesreuther Vereine Peter Herrmann. Erst seit der Wiedergründung liegen wieder Protokolle vor. Biersack wurde Vorsitzender (1953 bis 1967), Ackermann Stellvertreter. An der Spitze folgten Hermann Kellner (1967 bis 1984), Heinz Höreth, Alois Schmidt, Reinhold Wirner und Hans Kopp. Unvergessen bleibt auch Alois Schmidt, der von (1953 bis 1990 als Schriftführer und Kassier fungierte. Seit 1997 steht Bernhard Kopp an der Spitze der Kameradschaft.

Auch „60-Jähriges“ ein Jahr später

Mit einjähriger Verspätung war bereits 1983 das 60-jährige Bestehen gefeiert worden. Das Fest wurde zusammen mit dem 90-jährigen Bestehen der Feuerwehr Ramlesreuth begangen. 1993 folgte die Feier zum 40. Jahrestag des Wiedergründungsfestes, verbunden mit einem Treffen der ehemaligen Schüler der Volksschule Ramlesreuth. Ein großes Festprogramm begleitete 1997 auch das 75. Gründungsfest.

Am 11. November 1962 fand in der damaligen Gemeinde Ramlesreuth erstmals eine Feier zum Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege statt. In Ermangelung eines Kriegerdenkmals war damals nur ein Heldengrab auf dem Friedhof aufgebaut worden. Am 28. Juli 1963 konnte jedoch ein vom Bildhauer Dilling aus Eschenbach geschaffenes Ehrenmal eingeweiht werden. Die Namen der 12 Kameraden aus dem Ersten und der 13 aus dem Zweiten Weltkrieg sind zu beiden Seiten des Denkmals eingemeißelt. Durch zahlreiche Spenden aus der Dorfgemeinschaft sowie durch Erlöse aus gesellschaftlichen Veranstaltungen konnten die Kosten des neuen Ehrenmals bald beglichen werden. Am Volkstrauertag 1965 kam erstmals das vom Verein erworbene Salutgerät zum Einsatz.

Fahne vor 20 Jahren restauriert

Nach 1961 wurde 2003/2004 das Schmuckstück der Kameradschaft, die Vereinsfahne mit Maria als Schutzpatronin auf der Vorderseite und dem Heiligen Georg auf der Rückseite, für über 6000 Euro erneut einer gründlichen Restaurierung unterzogen und während eines zweitägigen Festes feierlich gesegnet. Der Schriftzug „Mit Gott für Ehr und Vaterland“ sowie der neu aufgestickte Name Krieger- und Soldatenkameradschaft (anstelle des früheren Namens Veteranen- und Kriegerverein) wurde in Gold gehalten.

Nach über zweijähriger Recherche stellte Cornelia Walter (geborene König) ihr Buch „Niemals vergessen“ am 28. November 2008, der Öffentlichkeit vor. Darin berichtet sie über die gefallenen und vermissten Ramlesreuther Soldaten, aus den zwei Weltkriegen. Bei ihren Nachforschungen kamen noch sechs weitere gefallene Kriegsteilnehmer zu Tage, die nicht auf dem Ehrenmal am Friedhof erwähnt wurden. Für sie wurde 2009 zusätzlich ein Denkmal errichtet.

1984 wurde eine Schießgruppe mit Schießwart Helmut Moller an der Spitze ins Leben gerufen. Sie stellt seither ein Aushängeschild und Zugpferd dar und wird von Martin Biersack und mittlerweile seit über 25 Jahren von Manfred Kauper betreut. Dank des regen Vereinslebens mit teilweise bis zu 40 Veranstaltungen und Aktivitäten sowie der kameradschaftlichen Geschlossenheit auch in schwierigen Zeiten, konnte die Krieger und Soldatenkameradschaft Ramlesreuth ihre Mitgliederzahl in den vergangenen Jahren nahezu konstant halten. Aktuell zählt der Verein 58 Mitglieder, darunter 13 Ehrenmitglieder.

Hintergrund:

Das Festprogramm

  • Samstag, 13. Mai: 20 Uhr bayerischer Abend mit dem Gipfeltrio im Festzelt auf dem Sportplatz; Eintritt frei
  • Sonntag, 14. Mai: 8 Uhr Aufstellung der Vereine und Ehrengäste am Festplatz Richtung Feuerwehrhaus; 8.15 Uhr Abmarsch zum Ehrenmal, dort Ansprachen und Kranzniederlegung; anschließend Festgottesdienst im Festzelt mit dem früheren Militärpfarrer und heutigen Stadtpfarrer von Massing, Klaus-Peter Lehner; danach Festkommers und Weißwurstfrühschoppen und der Stadtkapelle Grafenwöhr umrahmt; 13 Uhr Kindernachmittag mit Hüpfburg und Kinderschminken mit Veronika Günther auf die Kleinen; 14 Uhr Kaffee und Kuchen sowie Alleinunterhalter „Bruno“; am Abend Festausklang
  • Schirmherr: Bürgermeister Christian Porsch
 
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