Die kirchlichen Farben Weiß und Gelb des Himmelsbanners wie der Fähnchen in den Chrysanthemenstöcken dominierten im Gotteshaus.
Traditionell flankierten die Fahnen der Feuerwehr und der Soldatenkameradschaft den Hochaltar. Zum Lobpreis der Mutter Gottes verlieh dem Gottesdienst die musikalische Gestaltung durch den Ramlesreuther Viergesang eine besondere feierliche Note. August Hofmann, Ludwig Biersack und Oswald Kopp sowie Wolfgang Horn stimmten "O Maria, Gnadenvolle, schönste Zier der Himmelsaun" von Anton Roggenstein an, als Pfarrer Sven Grillmeier mit seinen Ministranten einzog.
Das tschechische Kirchenlied "O Maria, Mutter mein" nach der Melodie von Viktor Koranda und nach dem Text von Joseph Greil ließen sie als Zwischengesang zum Evangelium erklingen. Aus der Waldlermesse sangen sie zur Opferung "Gegrüßet seist Du, Maria" und zur Kommunion "Nun, bevor wir heimwärt´s zieh´n". An der Orgel begleitete Sebastian Ponnath den Gemeindegesang aus der Schubert-Messe.
Maria sei die große Mittlerin der Gnaden, die das Reich Gottes der Liebe vermittele, die es an uns weiterleite und die für uns beim Vater eintrete, erklärte Pfarrer Sven Grillmeier in seiner Festpredigt. Durch Maria dürften wir an dem teilhaben, was Gott vorbereitet habe, wenn es mit dem Leben zu Ende gehe. Bis dahin sei sie diejenige, die die Sorgen und Nöte anhöre und die wir um Hilfe anrufen dürften.
"Mit Maria an der Seite können wir dieses Leben wagen", betonte der Geistliche. Vielleicht sei es gerade diese besondere Rolle Mariens als Mutter gewesen, dass die Vorväter und die damaligen Mütter die dreimal wunderbare Mutter als Patronin der Kapelle und des ganzen Dorfes auserkoren haben. "Sie wollten nicht irgendeinen Heiligen haben, sondern sie wollten gerade diejenige haben, zu der sie in Freud und Leid, in allen Situationen des Lebens kommen konnten." Am Ende entließ Grillmeier die Gläubigen nicht ohne eines seiner Lieblingslieder anzustimmen: "Rosenkranzkönigin". Hintergrund
Marienerscheinung als Inspiration
Der "Mater ter admirabilis" geweiht! So ein Patrozinium gehört zu den äußerst seltenen. Der marianische Ehrentitel "Dreimal Wunderbare Mutter" geht zurück auf den Begründer der Marianischen Congregation in Deutschland, Pater Jakob Rem (1546 bis 1618). Die Anrufung "Mater admirabilis" der Lauretanischen Litanei fasste für ihn alles zusammen, was über Maria ausgesagt werden konnte.
Während Mitglieder des von ihm ins Leben gerufenen Colloquium Marianum im Ignatiuskonvikt in Ingolstadt am 6. April 1604 die Lauretanische Litanei sangen, hatte Jakob Rem eine Marienerscheinung. Davon inspiriert, ließ er den Vorsänger den Titel "Mater admirabilis" dreimal beten. Seit dieser Zeit wird Maria im Ingolstädter Colloquium Marianum und in den Diözesen, in denen Mitglieder dieser Vereinigung tätig waren, unter dem Titel "Dreimal Wunderbare Mutter" verehrt. Das dortige Gnadenbild, eine Kopie des Bildes "Salus Populi Romani" ("Heil des römischen Volkes) aus Santa Maria Maggiore in Rom erhielt diese Bezeichnung. Es ist heute in einer Seitenkapelle des Münsters in Ingolstadt. Von diesem Gnadenbild hat 1610 ein unbekannter Künstler eine Kopie gemalt, die in der neu errichten Ramlesreuther Kirche ihren Platz fand.
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