Regensburg
26.11.2019 - 13:54 Uhr

Artenvielfalt macht im Landkreis Tirschenreuth Schule

Plastik vermeiden und Insekten schützen. Dieses Thema steht mittlerweile auch bei vielen Schulen auf dem Stundenplan. Sieben Bildungsstätten aus dem Landkreis, die hier besonders aktiv sind, dürfen sich nun "Umweltschule in Europa" nennen.

Die Vertreter der ausgezeichneten Schulen aus dem Landkreis Tirschenreuth mit Minister Glauber (Mitte). Bild: us
Die Vertreter der ausgezeichneten Schulen aus dem Landkreis Tirschenreuth mit Minister Glauber (Mitte).

Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber und Norbert Schäffer, Vorsitzender des Landesbundes für Vogelschutz, verliehen am Montag im Goethe-Gymnasium in Regensburg die Auszeichnung "Umweltschule - Internationale Nachhaltigkeitsschule 2018/2019" an 163 Schulen aus der Oberpfalz, Niederbayern und Teilen Mittelfrankes. Er würdigte damit das Engagement, Schüler für einen sorgsamen und nachhaltigen Umgang mit der Umwelt zu mobilisieren.

Unter den Preisträgern sind auch sieben Schulen aus dem Landkreis Tirschenreuth. Dies sind die Grund- und Mittelschule Kemnath, die Musikalische Grundschule Kulmain, die Johann-Andreas-Schmeller-Schule Tirschenreuth, das Stiftland-Gymnasium Tirschenreuth, die Mittelschule Waldsassen die Grundschule Friedenfels und die Grundschule Plößberg. Die Themen der ausgezeichneten Projekte reichen von Baumpflanzaktionen und Biotopmaßnahen bis zu nachhaltigem Konsum oder gesunder Ernährung. Die Schulen engagieren sich für Spendensammelaktionen für "Eine-Welt-Anliegen" oder befassen sich mit dem ökologischen Fußabdruck.

Thorsten Glauber, Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz. Bild: us
Thorsten Glauber, Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz.

Neue Herausforderungen

"Bayern steht mitten in neuen Herausforderungen", sagte Glauber. Aber weder der Umweltminister noch der Landtag könnten alleine den Artenschwund in Bayern stoppen. "Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe für Jeden, der aus der Haustür tritt oder sich in der Natur bewegt", sagte er. Dass Naturschutz und Artenschutz miteinander funktionieren könnten, zeigte er am Beispiel von Kletterfelsen im fränkischen Raum auf, wo die Kletterrouten in Absprache mit dem Landesbund für Vogelschutz und den Kletterern verlegt werden, wenn Vögel an den Felsen brüten.

Damit Verbotsstrukturen nicht notwendig werden, gingen Schulen den richtigen Weg, indem sie früh die Herzen für die Umwelt bilden und die grüne Spuren legen würden. Das sei wichtiger als mancher Einser oder Zweier. Der Minister bekannte sich zu der Jugendbewegung "Fridays for Future" und den Dialog am Runden Tisch und auf den Jugendkonferenzen.

Am Projekt Umweltschule Europa beteiligen sich 8000 Schulen in 22 Ländern. In Deutschland nehmen in acht Bundesländern 1100 Schulen teil. In Bayern sind es 479 Schulen. Der Freistaat fördert die Aktion "Umweltschule Europa" über das Staatsministerium mit rund 50 000 Euro jährlich.

Die Schülervertreter des Gothe-Gymnasiums zeigten die Angst der Jugend vor den Folgen des Klimawandels, die bereits jetzt auf der ganzen Welt zu spüren sind.

Rahmen neu abstecken

Norbert Schäffer, Vorsitzender des Landesbund Vogelschutz betonte, dass es derzeit zwei erste Themen gebe: die Klimakrise und das Artensterben "Aber wir brauchen Windkraft und Greifvögel und wir brauchen auch biologischen Baustoffe und Artenvielfalt", sagte er.

Der Rahmen für die Landwirtschaft müsse neu abgesteckt werden, damit Bauern Lebensmittel produzieren, die Arten erhalten bleiben und die Bauern trotzdem gut leben könnten. "Es ist ein Ruck durch die Bevölkerung gegangen und trotzdem wird noch viel gestritten", sagte er. Das sei zeitraubend und lähmend.

 
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