Regensburg
04.06.2019 - 17:00 Uhr

Für Tourismuswerbung Marke "Bayern" besser nutzen

Ostbayern ist beim Tourismus auf einem guten Weg. Dennoch wollen die Verantwortlichen nachsteuern und die eigenen Stärken besser herausstellen.

Fachleute aus der Region tauschten sich beim Ostbayerischen Tourismustag im Regensburger Marinaforum aus. Bild: gib
Fachleute aus der Region tauschten sich beim Ostbayerischen Tourismustag im Regensburger Marinaforum aus.

Ostbayern punktet bei Touristen mit idyllischer Natur, Freizeiterlebnissen, historischen Städten und leckerer Küche. Bei der Vermarktung der eigenen Stärken wollen die Tourismus-Experten der Region aber noch besser werden - und sich von Oberbayern eine Scheibe abschneiden.

"Wir müssen im touristischen Marketing größer denken", forderte Ulrich Brandl am Dienstag bei Ostbayerischen Tourismustag im Marinaforum in Regensburg. Es helfe nicht, wenn einzelne Gemeinden sich auf Messen als Urlaubsort darstellen. "Erfolgreicher ist der eingeschlagene Weg, dass wir uns nach außen gemeinsam präsentieren", sagte der Vorsitzende des Tourismusausschusses der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim. In der Lüneburger Heide seien auch keine einzelnen Orte bekannt, sondern die Ferienregion insgesamt, führte er als Beispiel an. Dabei sei auch wichtig, dass die Oberpfalz und Niederbayern eng zusammenarbeiten. "Ostbayern ist eine Klammer, die uns gut tut." So wurde auch der Tourismustag selbst von den Industrie- und Handelskammern Oberpfalz und Niederbayern gemeinsam ausgetragen. Aus Marketingsicht sprach sich Brandl dafür aus, den Fokus in "Ostbayern" nicht auf das "Ost", sondern auf das weltweit bekannte "Bayern" zu legen. "Wir müssen ,Bayern' als Marke verwenden wie es Oberbayern schon seit Jahrzehnten tut", erklärte er.

Ostbayern müsse sich sicher nicht verstecken. Mit dem Hundertwasserturm in Abensberg, dem Bayerischen Wald, der Welterbestadt Regensburg und der Basilika Waldsassen führte Brandl nur einige der hiesigen Attraktionen an. Mittlerweile gebe es in Ostbayern außerdem mehr hochwertige Hotels als in Oberbayern.

Einen Einblick in die aktuellen Tourismuszahlen in Ostbayern gaben die IHK-Vertreterinnen Silke Auer (Oberpfalz) und Daniela Hausteiner (Niederbayern). Mit über fünf Millionen Gästeankünften gab es demnach im vergangenen Jahr wieder einen Besucherrekord. Die Urlauber bleiben allerdings kürzer als früher: 3,3 Tage im Schnitt - das ist immer noch besser als der Wert in Bayern insgesamt von 2, 5 Tagen. Im Zehn-Jahres-Vergleich seien die Gästeankünfte sogar um fast 28 Prozent gestiegen, sagte Auer. Von einem "Overtourism", der die örtliche Bevölkerung belastet, sei man dennoch weit entfernt.

Der Tourismus bringe eine enorme Wertschöpfung in die Region, betonten die beiden Frauen: 4,8 Milliarden Euro pro Jahr, davon 2,6 Milliarden Euro in Niederbayern und 2,2 Milliarden Euro in die Oberpfalz. "Es profitiert der Metzger genauso wie der Handwerker oder der Grafiker", sagte Hausteiner. Gerade für ländliche Regionen sei der Tourismus ein Motor für die Regionalentwicklung. Denn wo Urlauber sind, werde in Infrastruktur wie Bäder oder Museen investiert - von denen auch die einheimische Bevölkerung profitiert. Und wo Cafés und Läden nicht schließen müssen, weil Touristen genügend Geld einfließen lassen, würden auch die Einheimischen gerne wohnen bleiben. "Es lohnt sich also, in den Tourismus zu investieren."

Ulrich Brandl, Vorsitzender des Tourismusausschusses der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim. Bild: gib
Ulrich Brandl, Vorsitzender des Tourismusausschusses der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim.
 
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