Jürgen Huber war schon immer etwas anders, etwas rebellischer als andere. Schon im Weiden der 1970er Jahre sorgte er, damals noch als junger Lyriker, mit Happening artigen Aktionen für Aufsehen.
Der Altenstädter, Jahrgang 1954, war in der Folge Verleger in einem alternativen Betrieb und machte sich in Regensburg und anderswo einen Namen als kreativer Kopf, der mit seinen expressiven Bildern für Aufsehen sorgte. Auch politisch war Huber nie stromlinienförmig und setzte sich über Jahrzehnte für Umweltschutz und die Grünen ein. Schließlich war er in Regensburg als Grüner sogar im Amt als Bürgermeister. Zwischenzeitlich lebt Huber in Schönsee im Landkreis Schwandorf.
Wie das so ist, wenn man nominell schon längst das Rentenalter erreicht hat und den 70. Geburtstag feiern kann, blickt man auch einmal zurück. Da kann Huber viel Erfreuliches bilanzieren. Die lokalen Medien in Weiden haben es über die Jahre hin gut gemeint mit dem Künstler, Dutzende freundliche Besprechungen von regionalen Ausstellungen und Aktionen legen davon Zeugnis ab. Doch die wichtigsten und prägendsten Erfahrungen und Anregungen machte Huber nicht in der nördlichen Oberpfalz, sondern in Regensburg.
Dort ehrt die Stadt nun ihren bekannten Künstler den Sommer über mit einer großen Ausstellung in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel. "I love you so" ist die Präsentation von 130 Werken überschrieben und auf dem Foto, das die Titelseite des zugehörigen, umfangreichen Katalogs ziert, blickt Jürgen Huber etwas spitzbübisch hinter einem seiner großformatigen Gemälde hervor.
Die Bilderschau im Leeren Beutel (und parallel dazu in der Galerie Art Affair in Regensburg) ist laut dem Regensburger Kulturreferenten Wolfgang Dersch "eine Ausstellung, die Jürgen Hubers Werk erstmalig retrospektiv und umfassend der Öffentlichkeit präsentiert".
Dem Anlass entsprechend werden die Gemälde im Katalog mit informativen Texten teils illustrer Regensburger Gastautoren ergänzt. Professor Udo Hebel, der Präsident der Universität Regensburg und ein Freund Hubers, gehört dazu, Kulturreferent Dersch, die Kunstexpertin Caroline-Sophie Ebeling und der Journalist und Autor Christian Muggenthaler. Sie alle zeichnen, teils im Zwiegespräch mit dem Künstler, das Bild eines manchmal avantgardistischen, aber immer kreativen und energiegeladenen Mannes, dem man seine 70 Jahre weder ansieht noch anmerkt.
Die Ausstellung "I love you so" ist bis bis 1. September jeden Tag außer montags von 10 bis 16 Uhr bei freiem Eintritt in der Städtischen Galerie Leerer Beutel in Regensburg, Bertoldstraße 9, zu besichtigen. Den zugehörigen Katalog (145 Seiten), gibt es im benachbarten Historischen Museum am Dachauplatz zu kaufen.













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.