Es gibt Dümmeres als ein neues Museum. Die Eröffnung des Hauses der Bayerischen Geschichte am Donauufer in Regensburg war nicht nur für die geladenen Gäste ein Festtag. Auch die Oberpfälzer sollten sich darüber freuen.
Bisher bot das Museum nicht allen Grund zur Vorfreude. Über Form und Fassade lässt sich streiten, genauso über den Standort. Fest steht: Das Gebäude hat Regensburgs Stadtansicht schon jetzt stark verändert. Auch die Ausstellungsstücke treffen nicht jeden Geschmack: der ausgediente Löwenbräu-Löwe am Eingang, Neuschwanstein in einer Schneekugel neben FC-Bayern-Trikots. Mia san mia. Auch Kitsch kann Kultur sein.
Trotzdem würde man ein solches Haus in München erwarten. Einer Stadt in der der Kulturinteressierte gar nicht mehr weiß, in welches der hochkarätigen Museen er zuerst gehen soll. Doch ein Expertenrat fand: Regensburg soll das Neue haben. Dieses bezeichnet Markus Söder nun überschwänglich als "Liebeserklärung an unsere Heimat". An die Oberpfalz, möchte man ergänzen.
Kritiker, die das Museum bisher nur von außen betrachten konnte, sollten in nächster Zeit auf jeden Fall hineingehen. Bis 30. Juni ist der Eintritt frei, danach kostet er für Erwachsene fünf Euro. Nur, denn anderswo muss man längst das Doppelte bezahlen. Wenn nach dem Besuch das Hirn voll, der Magen aber leer ist, kann man in Regensburg das gesparte Geld wenigstens in der Wurstkuchl ausgeben.
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