Regensburg
05.02.2020 - 17:38 Uhr

So sehen echte Vorbilder aus

Sie haben im entscheidenden Augenblick nicht gezögert und Menschen geholfen: Am Mittwoch zeichnet Regierungspräsident Axel Bartelt Oberpfälzer Lebensretter aus.

Regierungspräsident Axel Bartelt (Zweiter von links) ehrt Justin Fischer (mit Urkunde, von rechts), Peter Faget und Sandra Albert. Bild: gib
Regierungspräsident Axel Bartelt (Zweiter von links) ehrt Justin Fischer (mit Urkunde, von rechts), Peter Faget und Sandra Albert.

Sandra Albert aus Altenstadt/WN nahm eine öffentliche Anerkennungsurkunde für eine versuchte Lebensrettung entgegen. Im Januar 2019 war sie einer jungen Frau zur Hilfe gekommen, die nach einem Streit mit ihrem Lebensgefährten Opfer einer Messerattacke wurde. Albert bekam die Auseinandersetzung mit und eilte zu der Frau, die schwerstverletzt und hilflos im Flur lag. Sie begann mit der Reanimation des Opfers, führte bis zum Eintreffen der Rettungskräfte eine Herzdruckmassage aus und beatmete die Frau.

Im Anschluss kümmerte sich die hilfsbereite Frau um die beiden Kinder des Opfers. Sie betreute die beiden, beruhigte sie und sorgte dafür, dass sie keinerlei Sichtkontakt zu ihrer verletzten Mutter herstellen konnten. Sie blieb so lange bei den Kindern, bis diese in die Obhut des Jugendamtes übergeben wurden. Die Mutter starb trotz aller Bemühungen an den Folgen ihrer Stichverletzungen. „Sie zögerten keinen Augenblick und begannen in einer äußerst schweren Situation sofort mit den lebensrettenden Sofortmaßnahmen“, betonte Regierungspräsident Bartelt in seiner Laudatio.

Ebenfalls mit öffentlichen Anerkennungsurkunden ausgezeichnet wurden Konrad und Luca Wagner aus Windischeschenbach – die bei der Verleihung verhindert waren –, Justin Fischer aus Stulln und Peter Faget aus Tirschenreuth. Sie hatten im Juni 2019 einen vierjährigen Jungen aus dem Wasser gerettet. Der Bub war wohl aus Unachtsamkeit in das 1,35 Meter tiefe Nichtschwimmerbecken im Freibad Windischeschenbach gefallen. Die Freunde Luca Wagner (damals 11 Jahre alt) und Justin Fischer (damals 13) bemerkten das auf den Beckenboden gesunkene Kind. Anfangs dachten die beiden noch, der Junge mache Tauchübungen. Doch schnell war ihnen klar, dass dies nicht so war. Justin reagierte prompt, tauchte unter, zog den leblosen Jungen aus dem Wasser und legte ihn am Beckenrand ab.

Luca verständigte seinen Vater, Konrad Wagner, der daraufhin zum Verunglückten eilte und mit einer Herzdruckmassage begann, während Justin den Kopf des kleinen Jungen hielt. Kurze Zeit später traf Bademeister Peter Faget am Unglücksort ein und löste den Vater bei der Reanimation ab. Der Junge kam zu sich und begann wieder selbständig zu atmen. „Durch Ihr gemeinsames, vorbildliches und entschlossenes Handeln hat der kleine Junge den Badeunfall weitestgehend ohne schwere Folgen überlebt“, dankte Bartelt den Lebensrettern.

 
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