Als „großes Glück für uns“ beurteilte Bürgermeisterin Margit Kirzinger den Eingang der Förderzusage des Amts für ländliche Entwicklung. Ohne finanzielle Unterstützung hätte die Kommune das Vorhaben, den Turnerplatz zu sanieren, spätestens nach dem Eingang der Angebote durch die Baufirmen fallen lassen müssen. Nun öffneten sogar weitere Fördertöpfe.
Um die gesamte Förderkulisse aufzuzeigen, lud die Marktgemeinde am Montagabend zur umfassenden Infoveranstaltung ins Schützenhaus ein. Architekt Ulrich Greiner aus Neustadt/WN stellte sich mit Einblicken in die möglichen Fördermaßnahmen vor. Vordergründig solle das Dorf seinen Charakter behalten und leer stehende Gebäude wieder einer Nutzung zugeführt würden. „Die Identität des Ortes wird erhalten. Es soll Leben im Dorf stattfinden und die Abwanderung gestoppt werden.“
Gewisse Vorgaben seien einzuhalten, aber pauschale Ausführungen könne er nur wenige geben. Vielmehr müsse jedes Haus einzeln besprochen und beraten werden. Auch, weil die Vorhaben der Bauherrn zu beurteilen und dann ein Konsens zu finden sei. Anträge seien jedoch nur im Rahmen der laufenden Förderung möglich. Vor jedem Baubeginn stehe unbedingt die Zustimmung des Amts. Angebote dürften jederzeit eingeholt werden, aber niemals Bestellungen oder gar Rechnungen, „damit man nicht irgendwelche Förderungen verliert“.
Sachgebietsleiterin Bettina Witt informierte über die Fördersätze. Die Höchstgrenze liege bei 50 000 Euro Zuschuss je Gebäude. Ein Mehraufwand könne aber zusätzlich gefördert werden. Für den Außenbereich wie Hof und Garten seien bis zu 15 000 Euro möglich. „Je mehr Sie bei ihren Gebäuden in ihrem Außenbereich machen, desto mehr verwandeln sie den Ort.“ Antragsformulare gebe es bei der Marktgemeinde. Dazu sollten zwei bis drei Fotos vom Gebäude eingereicht werden. Die Beratung durch das Amt und den Architekten sei immer kostenlos. Bei Interesse empfahl Witt, Vorhaben so bald wie möglich, spätestens jedoch bis Mitte 2021 anzumelden.
Kirzinger bat die Fachfrau um Stellungnahme zu den Anwesen, die außerhalb des Sanierungsbereichs liegen. „Gänzlich unmöglich ist dies nicht“, antwortete Witt. Nach aktuellem Stand kämen sonst nur vier Anwesen in Frage. Ihre Behörde habe deshalb bereits begonnen, das Gebiet auszuweiten und an den Eingang von Interessensbekundungen für Vorhaben anzupassen: „Dann werden wir gegebenenfalls das Fördergebiet ausweiten.“ Zugleich bestärkte die Sachgebietsleiterin die Bürger: „Melden Sie sich unbedingt und dann finden wir schon einen Weg.“
Zweiter Bürgermeister Markus Bauriedl wollte noch wissen, ob es für Reichenau im Ganzen einen Höchstförderbetrag gebe. „Da ist momentan kein Mangel“, erwiderte Witt. Von neun Millionen Euro, die der Behörde heuer zur Auszahlung zugeteilt seien, seien bislang erst 4,5 Millionen Euro aufgebraucht.
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