Ohne jeden Durchhänger ging die Ballsaison in der Marktgemeinde Waidhaus in der Nacht auf Sonntag zu Ende. Selbst im äußersten Winkel feierte eine enorm große Gästeschar die letzte Fete begeistert mit. Erfreut äußerte sich Vorsitzender Hans-Jürgen Spitzner von der mitveranstaltenden Ortsfeuerwehr: „Das glaubt man nicht. Das war noch nie da.“
Etwas verhaltener, jedoch genauso euphorisch äußerten sich ältere Ballbesucher: „Zumindest gab es schon lange nicht mehr so viele Gäste. Das ist wie früher.“ Recht bald zeichnete sich ein außergewöhnlicher Erfolg für die gemeinsam mit dem Schützenverein „Scharfschützen“ ausgerichteten Sause ab. Schnell war die Ortsmitte mit den Fahrzeugen der Gäste voll geparkt, was bis weit nach Mitternacht anhielt. Auch drinnen im ehemaligen Schulhaus wurde es bald eng. Das Gastzimmer war schnell belegt, nachdem sich zu den überwiegend Einheimischen eine große Gruppe Jugendlicher gesellte und den gesamten Stammtisch einnahm.
Den vielen Abordnungen befreundeter Schützenvereine und Feuerwehren aus der Marktgemeinde und darüber hinaus blieb nur noch der Saal, doch auch dort wurde es schnell eng. Einzig mit dem auserkorenen Motto „Biene“ freundeten sich nicht so viele Gäste auf die Schnelle noch an. Doch die Maschkerer waren deutlich in der Überzahl, wie schon auf allen Bällen zuvor. Das Musikerduo „Fiede & Ritsch“ war froh, noch Platz zu finden. Mit ausgewählten Titeln und etlichen Faschingsstücken hielten die Unterhalter die Stimmung im ganzen Haus auf einem guten Niveau. Auf der immer kleiner werdenden Tanzfläche kämpften die Paare um jeden Schritt.
Feuerwehrkommandant Josef Spitzner brauchte sich in der Bar mit seinem Team nicht über mangelnde Arbeit zu beklagen. Gleiches galt für die Vereinsküche, die Essen um Essen in Rekordzeit ausliefern musste. Auf Einlagen und Sketche verzichteten die Veranstalter heuer, jedoch krönte ein Gastspiel von „Dirty Surprise“ zu vorgerückter Stunde den Faschingsball. Die Showtanzgruppe des TSV Waidhaus musste aber auf dem Dorfplatz vorher noch üben, nachdem sich Hauptakteur Daniel Grötsch beim Sportlerball eine Verletzung zugezogen hatte. Im neuen Kegel-Kreismeister Thomas Wild fand sich schnell Ersatz, der seine Rolle tadellos aufs Parkett legte.
Die geschrumpfte Schar spielte zunächst eine Kurzform von Rotkäppchen, wozu sich Lisa Grötsch von Manfred Schneider als bösen Wolf tüchtig erschrecken ließ. In ganzer Länge schloss sich daran die modern inszenierte Version von Schneewittchen an. Eva Breitschafter rückte als Stiefmutter in den Mittelpunkt und Schneider übernahm die Rolle des Spiegels. Ob überhaupt viele Zuschauer merkten, dass die sieben Zwerge derer nur noch fünf waren, blieb zweitrangig, denn das Ensemble zündete unter Regie von Trainerin Daniela Roth ein Feuerwerk der Spitzenklasse. Franz Strobl junior hatte zudem die Lacher als mitleidsvoller Jäger schnell auf seiner Seite. Mit diesem enormen Erfolg im Rücken dürften sich die beiden Reichenauer Ortsvereine bereits auf eine Neuauflage des Traditionsballs im nächsten Jahr freuen.
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