Bahn-Elektrifizierung: Über diese neuen Straßen und Brücken wird im Gemeinderat Reuth bei Erbendorf beraten

Reuth bei Erbendorf
19.09.2023 - 14:38 Uhr
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Die Bahnstrecke von Regensburg nach Hof soll elektrifiziert werden. Dafür soll die Bahntrasse leicht verändert werden. Das hat allerdings auf Straßen und Brücken in Röthenbach und Escheldorf große Auswirkungen.

Auf der Strecke zwischen Hof und Regensburg hat die Deutsche Bahn in den kommenden Jahren so einiges vor. Im Zuge der geplanten Elektrifizierung soll die bestehende Trasse auch im Gebiet der Gemeinden Krummenaab und Reuth bei Erbendorf für höhere Geschwindigkeiten umgebaut werden. Geplant ist deshalb eine leicht veränderte Trassenführung, um den Zügen eine höhere Geschwindigkeit zu erlauben. Von dieser neuen Trassenführung betroffen ist auch der Streckenabschnitt auf Höhe der Orte Escheldorf und Röthenbach. In der vergangenen Gemeinderatssitzung stellte das zuständige Ingenieurbüro Emch + Berger GmbH aus Nürnberg vier Varianten vor, wie die Wegesituation nach der neuen Trassenführung gelöst werden könnte.

Bezüglich des neuen Streckenverlaufs sieht der Plan der Deutschen Bahn vor, dass die Gleise, im Vergleich zum aktuellen Verlauf, näher an Escheldorf heranrücken. Die bisherige Brücke über die Trasse in Richtung Rechenlohe müsste bei allen Varianten weichen. Von vorneherein einstimmig ausgeschlossen hatte der Gemeinderat die Planungsvarianten 2 und 3. Hierfür hätte der Weg von Escheldorf in Richtung Rechenlohe versetzt und die Brücke neu und an anderer Stelle gebaut werden müssen. In beiden Varianten würde zu viel Privatgrund benötigt.

Nur noch eine Brücke

In näherer Diskussion war auch die Variante 4: Hier würde es auf Höhe des Anwesens Troppmann letztendlich nur noch eine Brücke über die Bahnlinie geben. Über diese neue Brücke würde dann das Verkehrsaufkommen aus Röthenbach, Escheldorf, Letten, Rechenlohe gebündelt geführt werden. Dadurch würden sich geringere Kosten beim Brückenunterhalt ergeben, so die Überlegungen. Es wäre jedoch zur Anbindung von Röthenbach eine neue Brücke über den Rödlbach notwendig, die vollständig von der Gemeinde bezahlt werden müsste. Die bisherige Brücke würde rückgebaut werden. Nach kurzer Diskussion war man sich dann aber doch relativ einig, dass diese Variante deswegen nur bedingt geeignet wäre, auch weil der ganze Verkehr durch Escheldorf geführt werden müsste.

Eigener Vorschlag der Gemeinde

Favorisiert wurde nach einigem Abwägen die Variante 1: Hier würde eine neue Brücke über die ausgebaute Bahnlinie in Escheldorf, auf Höhe des Anwesens Troppmann errichtet. Die Anbindung an Rechenlohe würde dann zum Teil entlang der alten Bahntrasse folgen. Zusätzlich müsste aber auch die bestehende Brücke bei Röthenbach an gleicher Stelle neu gebaut werden.

Neu ins Spiel brachte Bürgermeister Werner Prucker eine fünfte Variante. Diese sehe nur eine Brücke in Röthenbach vor. Rechenlohe würde über den Ausbau bestehender Feldwege angebunden werden. Diese Variante will man vom zuständigen Planungsbüro und der Bahn prüfen lassen. Die endgültige Lösung aber hatte man nach Betrachtung der unterschiedlichen Varianten noch nicht gefunden. Man wolle vor einer abschließenden Entscheidung noch das Gespräch mit den direkt betroffenen Anwohnern suchen.

Hintergrund:

Bahnelektrifizierung: Das ist geplant

  • Was: Bahn möchte Strecke zwischen Hof und Regensburg elektrifizieren
  • Dafür werden die Streckenverläufe teilweise geändert und gekürzt
  • Wofür: Züge könnten schneller fahren, Bahn erhofft sich Zeitersparnis von 20 Minuten auf dieser Strecke, zwischen Weiden und Wiesau wären es 2 Minuten, mehr Güterverkehr wäre möglich (bisher 15 bis 20, künftig bis zu 70 Güterzüge)
 
 

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