Viele Jahrzehnte war Josef Zölch im Reuther Gemeinderat: als Mitglied von 1978 bis 2020, als Zweiter Bürgermeister von 1978 bis 1984; 18 Jahre war er Gemeindechef: von 1996 bis 2014. Nun ist er am 22. Januar gestorben, er wurde 72 Jahre alt. Für seine Verdienste erhielt der Lettener die Bürgermedaille und die Kommunale Verdienstmedaille jeweils in Silber.
Lange gereifter Entschluss
Als er 2014 nicht mehr als Bürgermeister, sondern als Gemeinderat ins Gremium einzog, verlieh ihm dieses den Titel des Altbürgermeisters. "Mein Entschluss, nach drei Perioden nicht mehr zu kandidieren, war wohlüberlegt und ist lange in mir gereift", zitierte Der neue Tag in einem Bericht Zölch zu seiner Entscheidung, nach 18 Jahren das Amt abzugeben. "Der Abschied war begleitet von Erleichterung, aber auch von ein wenig Wehmut", sagte er damals. An die Fertigstellung des Kindergartens und die Dorferneuerung in Röthenbach erinnerte er sich als die ersten großen Herausforderungen in seiner Zeit als Bürgermeister. Dies sei aber alles nicht das Verdienst eines Einzelnen, wie Zölch betonte, sondern das einer verantwortungsvoll handelnden Gemeinschaft, des Gemeinderats, der ihm in vielen Punkten größtmögliche Handlungsfreiheit ermöglicht habe.
Zölchs Nachfolger Werner Prucker hatte ihm 2014 in Würdigung der Leistungen die speziell gefertigte Ernennungsurkunde zum Altbürgermeister überreicht. Wie der NT damals berichtete, hatte Prucker in seiner Laudatio gesagt: "18 Jahre Bürgermeister - immer mit dem dahinter gestandenen Engagement - machen es mir zu einer gerne ausgeübten Pflicht, zurückzublicken, um drei Fragen kurz zu erörtern." Erstens, was in dieser Zeit alles geschehen sei. Ob der vielen Maßnahmen hatte sich Prucker auf die markantesten Pfeiler beschränkt: Dorferneuerung in Röthenbach, Baugebiete "An der Reuther Straße", "Beckenacker IIb" und "Übelacker", Neubau der Kanalisation und Straße Waldstraße/Vogelweg/Marterlweg, Umbau des Kindergartens zum Kinderhaus mit Krippe sowie unzählige Erhaltungs- und Ausbaumaßnahmen im Bereich der Wasserversorgung und des Straßennetzes. Wie es gelaufen sei, hatte Prucker so beantwortet: "Mit höchstem Einsatz, mit einem gerüttelt Maß an Geduld und Ausdauer hat Josef Zölch alle machbaren Vorhaben zum Wohle der Allgemeinheit durchgezogen."
Schöne Momente
Wie sich wohl Zölch dabei so gefühlt habe? Diese Frage konnte Prucker laut NT-Bericht als langjähriger Wegbegleiter seines Vorgängers bei den wichtigsten Verhandlungen und Entscheidungen Zölchs Gefühlslagen am besten umschreiben: Sicherlich seien manchmal Emotionen hochgekocht, aber letztendlich sollten doch die schönen Momente überwiegen. "18 Jahre absolute Pflichterfüllung und Einsatz für den Bürger" hätte man letztlich als Überschrift einer Chronik dieser Ära zusammenfassen können.
Neben den Hinterbliebenen um Kathrin, Maximilian und Christiane trauern auch die Gemeinde Reuth sowie der CSU-Ortsverband um Josef Zölch. Rosenkranz ist am Samstag, 4. Februar, um 9.30 Uhr, danach Trauergottesdienst in der katholischen Pfarrkirche Maria Hilf in Premenreuth mit anschließender Urnenbeisetzung.
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