Reuth bei Erbendorf
15.10.2018 - 18:31 Uhr

Weg mit dem "Gmoihäusl"

Der früheren Unterkunft für kinderreiche und wenig zahlungskräftige Mitbürger droht die Abrissbirne.

Das in den letzten Jahrzehnten zum Schandfleck verkommene Köstler-Anwesen soll bis zum Frühjahr abgerissen sein. Bild: ang
Das in den letzten Jahrzehnten zum Schandfleck verkommene Köstler-Anwesen soll bis zum Frühjahr abgerissen sein.

Den älteren Mitbürgern ist das vom Marterlweg und der Premenreuther Straße eingerahmte Anwesen noch als ehemaliges "Gmoihäusl" in Erinnerung, eine Unterkunft für kinderreiche und weniger zahlungskräftige Mitbürger. Das später in Privatbesitz übergegangene und lange eigentlich gut gepflegte Haus mit Grundstück verkam in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr zu einem unansehlichen Schandfleck.

Wegen herabfallender Dachziegelteile musste die Gemeinde anfang des Jahres sogar einen Gehwegbereich absichern. Im September nun konnte Bürgermeister Werner Prucker mit der in Oberfranken lebenden Eigentümerin einen vernünftigen Kaufdeal erfolgreich abschließen. Bis Weihnachten hat der Bruder der ehemaligen Eignerin noch ein Wohnrecht, dann soll es schon bald im neuen Jahr mit der Beseitigung beginnen.

Acht regionale und vier überregionale Firmen wurden wegen eines entsprechenden Angebots zum Abriss angeschrieben, nur drei davon hatten zum Termin ernsthaft Interesse bekundet. Das absolut wirtschaftlichste Gebot kam von der Firma Bernhard Adam aus Eiglasdorf, die auch zum genannten Termin Kapazitäten zum Abriss der Gebäudlichkeiten samt Beseitigung der Einfriedung frei hat. Einstimmig stimmten die Räte der Durchführung durch die örtliche Firma zu. Wenn alles wie geplant verläuft, so könnte auf dem Schandfleck Premenreuther Straße 2 schon ab dem Frühjahr eine Neugestaltung beginnen. Es ist angedacht, auf dem etwa 740 Quadratmeter großen Areal eine kleine Grünanlage mit ein, zwei Bäumchen enstehen zu lassen.

Zum Schluss der Gemeinderatssitzung informierte der Bürgermeister seine Ratskollegen über einige Punkte der letzten Bürgermeisterdienstversammlung und darüber, dass noch Ende Oktober oder Anfang November der Spatenstich für den Bau der Park&Ride Anlage am Bahnhof erfolgen soll. Unverständlich nannte Prucker den Umstand, dass es die Bahn trotz mehrmaliger Zusagen noch nicht schaffte, die vor etlichen Monaten bereits installierten Aufzüge in Betrieb zu nehmen.

Ärgernis bereiten auch Entsorgungsgewohnheiten bei der Grabpflege nicht weniger Friedhofbesucher. Die Gemeinde müsse in regelmäßigen Abstände ganze Container voll mit Pflanzgefäßen und sonstigen Plastik- und Metallteilen aus dem Grüngutabfall heraussortieren, deren Entsorgung nicht unwesenliche Kosten verursacht. Den Bürgern sei in Erinnerung gerufen, dass jeder Einzelne diesesn Abfall kostenlos in seinem gelben Sack entsorgen kann, die Gemeinde dies nur kostenpflichtig als Industriemüll. Weiterhin sorgen Hundebesitzer mit den Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner vermehrt für Beschwerden.Besonders rund um den Sportplatz, den Geh- und Radlwegen und sogar in und um die Spielplätze kümmert es einige Besitzer nicht, die Häufchen oder auch mal größeren, ekelerregenden Haufen aufzusammeln.

Bleibt zu erinnern, dass es bereits nicht wenige Länder gibt, die auf derartige Rücksichtslosigkeit mit drastischen Strafmaßnahmen reagieren. Die letzte Information war von der angenehmeren Art. Neben der um 20 Euro gestiegenen Steuerkraftzahl darf sich die Gemeinde auch wieder über eine erneute Bedarfszuweisung in Höhe von 250 000 Euro freuen, "soweit wir die erforderlichen Vorgaben erfüllen können", meinte schmunzelnd der Bürgermeister, eine entsprechende Zusage sei vor wenigen Tagen eingetroffen.

 
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