Man merkte schon nach wenigen Sätzen und Bemerkungen: Die Vilstalgemeinde ist fest in CSU-Hand - nicht nur weil ihr Stimmkreisabgeordneter im Landtag, Harald Schwartz, seine familiären Wurzeln dort hat, sondern weil in Rieden seit Jahrzehnten die CSU im Marktgemeinderat es immer wieder verstanden hat, politisch gut positionierte Wegweiser für die Weiterentwicklung der Gemeinde zu setzen.
Politische Töne gehören beim Vilstalfest in Rieden immer mit dazu, genauso wie die Blasmusik der Jugendkapelle, die heuer mit einer fast 100-prozentigen Frauenquote auf der Bühne stand.
Bewegung in die Sache
Die große Trockenperiode in diesem Sommer hinterlässt überall ihre Spuren, aber ausgetrocknet und ausgelaugt wirkte es im Festzelt nahe dem Riedener Freibad nicht. Auch wenn die Anstrengungen einer Sanierung des einzigen Freibades im unteren Vilstal schon einige Jahre dauern. Jetzt aber können die Riedener getrost schon einmal anstoßen, weil Bewegung in die Sache zu kommen scheint.
Dass an diesem Abend natürlich die fällige Sanierung des Freibades quer durch die eher schwach besetzten Tischreihen "Chefsache" war, galt als ausgemacht. "Auf 3,8 Millionen Euro ist die fällige Runderneuerung veranschlagt, um das Bad zukunftsfähig zu machen", meinte Bürgermeister Erwin Geitner.
Bis zu 45 Prozent
Mit dem aufgelegten Bundesprogramms für solche Vorhaben soll Rieden in den Genuss von Fördermitteln kommen, fügte er hinzu: "Wir werden bis Ende August den Antrag bei der Bundesregierung einreichen." Bis zu 45 Prozent der förderfähigen Kosten kämen da dem Riedener Bad zugute.
Dass die Gastgeber mit dem CSU- Bundestagsabgeordneten und Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat Stephan Mayer, den richtigen Fisch an Land gezogen haben, soll sich letztendlich in barer Münze auszahlen. Dieser versprach, den Antrag aufmerksam zu verfolgen und sich darum zu kümmern.
Freilich, ein bisschen kräftiger hatte der Besuch schon sein können, als Bürgermeister Geitner mit CSU-Ortsvorsitzendem Josef Weinfurtner, Bezirkstagkandidat Henner Wasmuth und Landtagsabgeordnetem Harald Schwartz zu deftiger Marschmusik der Blaskapelle ins Festzelt einzog.
Bayern stehe so gut da wie nie zuvor: Doch es herrsche in der Politik derzeit eine verkehrte Welt, meinte Mayer. Bayern indes finde sich an der Spitze in der Familien-, Pflege- und der Gesundheitspolitik in Deutschland. "Wir sind soweit, dass wir immer noch etwas drauflegen können, das den Menschen im Land zugutekommt", versicherte er.
Arbeit besser dotieren
Viel Beifall brandete auf, als er eine verbesserte Wertschätzung der Pflegekräfte ansprach. "Und dies muss sich letztendlich auch in einer besseren Dotierung ihrer Arbeit ausdrücken", war seine Forderung. "Wir sind in Bayern Vorreiter in Sachen Betreuungsgeld. Vom Staat werden die Familien mit dem Landeskindergeld von 250 Euro pro Monat zusätzlich gefördert."
Bayern habe seine Vorreiterrolle in Sachen ordentlicher Finanzpolitik weiter erfolgreich ausbauen können. "Zum 13. Mal in Folge wurde ein Haushalt ohne Neuverschuldung vorgelegt."
Dass auch die Landwirtschaft wegen der herrschenden Dürreperiode nicht alleine gelassen werde, gehöre zu unseren originären Aufgaben. "Da hätten wir den Grünen Hofreiter nicht gebraucht um der Landwirtschaft zu helfen." Seit 1. August können Landwirte einen Antrag auf Härtefallregelung über die zuständigen Landwirtschaftsämter stellen.
Zum Thema Schutzbedürftiger merkte Mayer kritisch an, dass die CSU stets offen für alle Schutzbedürftigen war und sei. "Das sehe ich so, im Gegensatz zu manch anderen EU-Ländern, die heute noch ihre Grenzen für Asylsuchende und Migranten geschlossen halten." Aber wir bräuchten auch stärkere Zugangsmechanismen zum Schutz für unsere Heimat, denn: "Es sind da manche zu uns gekommen, die Böses im Schilde führen" - deshalb können und werden wir auch nicht unkontrolliert unsere Grenzen offen lassen."
"2015 darf sich nicht wiederholen, das schaffen wir nicht. Wir stehen nach wie vor für Flüchtlinge ein. Und wer in unser Land kommt, von dem dürfen wir erwarten, dass er sich ordentlich verhält, dass er versteht, dass unser Land nicht vom Islam geprägt ist", fasste der Redner zusammen.
Am Ende meinte er: "Wir haben den Auftrag unsere Gesellschaft zusammenzuhalten und das Ziel unsere liebens- und lebenswerte Heimat weiter voranzubringen." Danach trug Stephan Mayer sich noch ins Goldene Buch des Marktes Rieden ein.
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