Schon vor dem offiziellen Beginn des Bürgergesprächs der Referenten für Ortsteilbelange der Stadt Waldershof, Mario Bauer und Oskar Kastner, im Gasthof „Zum Hirschen“ gab es starke Kritik an der Stadt Waldershof. Hubert Koch aus Schurbach ärgerte die kurzfristige Einladung zu dieser Versammlung. Nach seinen Worten sei die Einladung erst am Montag erfolgt, zwei Tage später finde nun diese Versammlung statt. Viele könnten deshalb nicht kommen, weil sie schon andere Verpflichtungen hätten. Koch: „Eine 14-Tage-Frist müsste schon eingehalten werden. Sie hätten diesen Termin auch erst nach den Ferien abhalten können.“
Oskar Kastner (Freie Wähler) betonte, dass es nicht einfach gewesen sei, einen Termin zu finden. Er bat um Verständnis für diese relativ kurzfristige Einladung, sagte aber auch, dass diese Kritik bei ihm angekommen sei. Mario Bauer (Wählerbund) und er seien seit der neuen Amtsperiode die Referenten für Ortsteilbelange. Kastner versprach, dass die Treffen mindestens einmal im Jahr stattfinden sollen, "bisher ging es nicht wegen der Pandemie“. Die Ortsteile wolle man in sechs Gruppen aufteilen. Eine dieser Gruppen bilden Rodenzenreuth, Schurbach und Kössain. Oskar Kastner weiter: „Wir wollen mit den Bürgern reden. Wo drückt euch der Schuh? Wir wollen den Ist-Stand aufnehmen und dann Lösungen finden.“ Dem schloss sich Mario Bauer an, der sagte, dass er sich sehr über Anregungen und Vorschläge freue.
Hubert Koch wies auf das Kriegerdenkmal in Schurbach hin. „Wir haben hier in Schurbach nur ganz wenig junge Leute.“ Er appellierte deshalb an die Stadt Waldershof, dass sie die Pflege übernehme. Oskar Kastner versprach, diese Bitte an den Bauhof weiterzugeben.
Bis zu 1200 Fahrzeuge
Das „Kardinalsproblem“ in Schurbach, so Hubert Koch, sei die lange Bauphase in Waldershof und die damit verbundene Verkehrsumleitung über Rodenzenreuth und Schurbach. Koch: „Wir haben hier einen Wahnsinnsverkehr.“ Er habe schon an den Landrat und die Rechtsaufsicht geschrieben, aber bislang keine Antwort erhalten. Die Polizei in Tirschenreuth sage lapidar, sie sei dafür nicht zuständig. Bis zu 1200 Fahrzeuge würden täglich durch die kleine Ortschaft fahren, die meisten rasen. Hubert Koch klagte: „70 bis 80 Prozent rasen mit mindestens 100 Stundenkilometern in unser Dorf. Von der Lärmbelästigung will ich gar nicht reden.“ Er habe auch schon einen sogenannten „Lärmtrichter“ beantragt, doch dies habe das Landratsamt abgelehnt. Er habe sowohl bei der Ersten Bürgermeisterin als auch beim Zweiten Bürgermeister nachgehakt, „aber es hat sich nichts geändert". Und er fragte: "Muss denn erst etwas passieren?“ Geschwindigkeitsmessungen brächten nicht viel, „weil fünf Minuten später gibt es die Meldung auf dem Radio und alle fahren langsamer“. Hubert Koch lud die beiden Referenten zu sich ein, einmal an einem Freitagnachmittag bei einer Tasse Kaffee den „rasenden Verkehr zu genießen“.
Harsch kritisierte er auch, dass Schulkinder die Straße als Schulweg benützen müssten, weil es keinen Gehweg und keine Bankette gebe. Teilweise würden sie im Straßengraben gehen müssen. Koch dazu: „Das ist kriminell.“ Er habe an den Landkreis geschrieben, „interessiert hat's bei denen wohl keinen“.
„Teilweise stockfinster“
Wolfgang Schultes aus Rodenzenreuth merkte an: „Auch bei uns wird gerast.“ Ein weiterer Kritikpunkt war, dass nachts die Straßen viel zu wenig ausgeleuchtet seien. „Da ist es teilweise stockfinster.“ Eine Zuhörerin ergänzte, dass eine Straßenlampe mit einem Bewegungsmelder betrieben werde, der oft nicht funktioniere, „vor allem, wenn Schnee drauf liegt“. Zudem reagiere der Bewegungsmelder viel zu langsam. Kastner und Bauer nahmen diesen Kritikpunkt ebenso zur Kenntnis, wie den folgenden: Schultes forderte, dass die Inschrift am Kriegerdenkmal erneuert werden sollte, „man kann fast nichts mehr lesen“. Schultes weiter: „Unser Dorfplatz ist zwar wunderschön, aber so manche städtischen Bäume werden einfach zu groß.“ Er forderte ein Ausdünnen. Oskar Kastner regte dazu einen Ortstermin an.
Zudem wurde gefordert, im Bereich des Feuerwehrhauses eine öffentliche Toilette zu schaffen. Auch dieses Ansinnen wurde mit aufgenommen. Ein weiterer Punkt war der zum Teil schlechte Zustand der landwirtschaftlichen Wege in Rodenzenreuth. Mit bereitgestelltem Fräsmaterial könnte man viel tun, die Arbeiten würde man in Eigenleistung übernehmen. Schließlich wies Schultes darauf hin, dass der Zulauf zum Dorfweiher, der auch als Löschweiher diene, defekt sei. Der Rohrbruch in der Zulaufleitung müsste dringend behoben werden.

















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.