MdB Martina Englhardt-Kopf (CSU) hat bei ihrer Wahl zur Direktkandidatin für den Bundestag 100 Prozent von den beiden Kreisverbänden Schwandorf und Cham erhalten. Sie war am Samstag in der Rodinger Stadthalle die einzige Bewerberin des Bundeswahlkreises Schwandorf-Cham. Die CSU zeigte sich nicht nur geschlossen, sondern auch entschlossen, zu einer starken Koalition in Berlin beitragen zu wollen. "Ich bin bereit. Es wird Zeit, dass sich was ändert", bekräftigte die Kandidatin.
Alexander Flierl, CSU-Kreisvorsitzender des Landkreises Schwandorf, empfahl die bisherige Bundestagsabgeordnete, denn sie sei eine Persönlichkeit, die das Wahlprogramm auch verkörpere. Der Chamer Kreisvorsitzende Gerhard Hopp sicherte Martina Englhardt-Kopf einen starken Rücken in der Heimat und kräftigen Rückenwind zu. Der Chamer Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler machte deutlich, dass es erst das dritte Mal seit dem Krieg sei, dass eine Legislaturperiode unterbrochen wird. Deutschland sei innerhalb von drei Jahren von der Lokomotive zum Schlusslicht geworden. "Wir müssen deshalb unbedingt eine regierungsfähige Mehrheit stellen", drängte Löffler, der zudem in einer zunehmenden Zersplitterung durch kleine Parteien große Gefahr sieht. Für ein Signal der Entschlossenheit plädierte Schwandorfs Landrat Thomas Ebeling. Das gab es dann auch: Von den 154 Stimmberechtigten sprachen sich 154 für Martina Englhardt-Kopf aus.
Kämpferische Rede
"Wir sind bestens gewappnet, vorzeitig in die Neuwahlen zu gehen", äußerte sich diese in ihrer Rede vor der Abstimmung kämpferisch. "Wir wollen schließlich vorankommen, das unterscheidet uns von der Ampelregierung." Die Bundesregierung habe es geschafft, sich mit allen und jedem anzulegen; hinzu seien verschärfende externe Faktoren wie Ukraine-Krieg und Energiemangel gekommen. Die Energiepolitik der Ampel nannte Martina Englhardt-Kopf "völlig verkorkst". Die Union wollte die Atomkraftwerke weiterlaufen lassen, die Ampel vertrat ein ganz anderes Konzept, ohne über Speicherkapazität oder Infrastruktur für nachhaltige Energiequellen zu verfügen.
Funktioniert am Land nicht
Das 49-Euro-Ticket funktioniere bei dem Preis auf dem Land nicht. "Wir hier brauchen die Straßen und das Auto", konstatierte das Mitglied im Verkehrsausschuss. Das Geld, das der Staat für diese Tickets zuschießen müsse, fehle andernorts in der Infrastruktur. Sie warb für längere Übergangsfristen bei der E-Mobilität. Was das Bürgergeld betrifft, so seien von den fünf Millionen Empfängern bis zu vier Millionen in der Lage, zu arbeiten. "Wer arbeiten kann, soll auch arbeiten", so ihre Forderung. Martina Englhardt-Kopf sprach weitere Themen wie irreguläre Zuwanderung, Wirtschaftspolitik Heizungsgesetz, Land- und Forstwirtschaft, Gastrosteuer, Lkw-Maut, Krankenhausstrukturreform, Pflege und Rente an. Das Fazit der Direktbewerberin: "Es braucht in Berlin dringend einen Neustart mit einer starken Unionsfraktion und einer starken CSU aus Bayern."
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