Roggenstein bei Vohenstrauß
16.10.2018 - 08:32 Uhr

Erntedankfest der Zweisamkeit

16 Paare der Pfarrei Roggenstein feiern ihr Ehejubiläum. Pfarrer Gerhard Schmidt zieht dabei einen treffenden Vergleich.

Mit Pfarrer Gerhard Schmidt feiern 16 Jubelpaare dankbar Gottesdienst. In der zurückliegenden gemeinsamen Zeit werden sehr schöne Momente erlebt, aber bestimmt auch Leidvolles erfahren. Bild: dob
Mit Pfarrer Gerhard Schmidt feiern 16 Jubelpaare dankbar Gottesdienst. In der zurückliegenden gemeinsamen Zeit werden sehr schöne Momente erlebt, aber bestimmt auch Leidvolles erfahren.

Einmal im Jahr, zu Erntedank, finden die Gaben der Natur ihren Weg in die Kirchen. Der Altar ist dann mit Äpfeln, Kürbissen, Getreide, Kartoffeln und Brot geschmückt. Eine Woche später feiern 16 Ehepaare beim Ehejubiläum ihr privates Erntedankfest in der St. Erhard Kirche und danken für ihr jahrelanges Miteinander vor Gott, verglich Pfarrer Gerhard Schmidt die beiden Feststage.

Pfarrer Schmidt verglich die Ehejahre mit den Jahresringen einer Baumscheibe. Ob ein Sommer feucht oder zu trocken war, die Jahresringe zeigen auch Krankheiten oder trockene Sommer an. In denen wachsen die Jahresringe recht eng, denn der Stamm kann sich nicht im Volumen ausdehnen. Dafür aber ist das Holz kräftiger und widerstandsfähiger. Genauso könnte man Jahresringe einer Ehe überstülpen. „Man muss genseitig Rücksicht nehmen.“ In schlechten Jahren rücken Eheleute enger zusammen und oftmals werde dadurch der Zusammenhalt gestärkt. Es gebe bestimmt auch „trockene Jahre“ in der Zweisamkeit durch eigenes Versäumnis, meinte der Pfarrer. Die Ehepartner haben sich dann vermutlich nicht mehr viel zu sagen. „Sprachlosigkeit kann eine Beziehung mehr gefährden als so mancher Streit.“ Das berühmte reinigende Gewitter könne Missverständnisse ausräumen. „Eine Messe wird in jeder Ehe gelesen“, führte der Pfarrer augenzwinkernd aus.

Der Geistliche warnte jedoch davor, ein Nebeneinander zu fristen, statt ein Miteinander mit Synergieeffekten zu leben. „Zettelwirtschaft und Mitteilungen über Dritte können der Anfang vom Ende sein.“ Misstrauen, Neid, Verletzung der Achtung voreinander, verletzende Worte, Gewalt in der Ehe gönnen der Ehe immer weniger Spielraum, warnte Schmidt. Eine Ehe sollte sich auch weiterentwickeln. Der Hochzeitstag ist keineswegs der Höhepunkt. Die Harmonie zwischen zwei Menschen müsse immer wieder neu hergestellt werden, denn die Ehe sei eine immerwährende Baustelle. Ebenso kann es im Glaubensleben trockene Jahre geben. „Bäume sagen viel über uns aus, es kommt auf die Wurzel an.“ Ein Flachwurzler sei leicht zu beeinflussen. „Der nächste Wind, die nächste Schwierigkeit hebt mich aus den Schuhen.“ Habe ich eine Pfahlwurzel entwickelt, die bis zur Quelle Jesus reicht? „Wichtig ist ein Zuhause in der Partnerschaft, in der Ehe oder in der Familie, wo sich meine Wurzeln kräftig entfalten können.“

Pfarrer Schmidt sprach mit den Jubelpaaren die Erneuerung des Eheversprechens. Inge Wolfrath trug die Lesung vor. Die Fürbitten sprach Sonja Herold und den Kommunionbeitrag leistete Mesnerin Monika Krug, die zusammen mit dem Pfarrgemeinderat die Feierlichkeit organisierte. Nach der kirchlichen Feier schloss sich ein gemeinsamer Abend mit Sektempfang und Imbiss im Pfarrheim an. Folgende Ehepaare feierten Ehejubiläum: 60 Jahre: Martha und Georg Messer. 50 Jahre: Renate und Josef Neuber, Gisela und Karl Fleischmann. 40 Jahre: Adelheid und Johann Faltenbacher, Anna und Johann Mitlmeier. 30 Jahre: Brunhilde und Josef Braun, Rita und Erwin Reil. 25 Jahre: Heidi und Josef Knorr, Susanna und Martin Feslmeier, Claudia und Ewald Kreuzer. 20 Jahre: Sonja und Hans-Jürgen Maier, Ulrike und Hans-Peter Gösl, Elisabeth und Karl Bojer. 10 Jahre: Irene und Michael Witt, Elisabeth und Volker Sailer. Alle Jubilare bekamen ein Leuchtglas mit der Aufschrift „Gut dass Du da bist“, verpackt mit einer Baumscheibe. Den Gottesdienst gestaltete der Kirchchor unter Leitung von Heribert Kett gesanglich mit.

 
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