Die Ortsteilwehr schippert nach schwierigen Zukunftsfragen in der Vergangenheit mittlerweile wieder in ruhigeren Fahrwassern. Das gefällt nicht nur Bürgermeister Andreas Wutzlhofer. Trotzdem will Vorsitzender Wolfgang Kiesbauer nicht nachlassen auch in den nächsten Jahren für eine reibungslose Verjüngung im Vorstand einzutreten und Ämter immer wieder neu zu besetzen. Mit Raimund Fraunholz verlor die Feuerwehr ein Mitglied das 71 Jahre lang treu zum Verein stand und beim Gerätehausbau im Jahr 2006, täglich auf der Baustelle zu finden war, da ihm das Feuerwehrwesen am Herzen lag. Die Feuerwehrleute erinnerten sich an viele arbeitsreiche und gesellige Stunden, an beispielhafte Taten und manchen hilfreichen Rat mit Fraunholz zurück. Kassenwart Maximilian Lang legte den Anwesenden aktuelle Kassenbestandszahlen vor. Hans-Peter Gösl bestätigte die Richtigkeit dieser Buchführung.
Mit 140 Mitgliedern ist der Verein trotz eines Austritts durch die Neuzugänge Sebastian Klaszka, Sonja Herold und Benedikt Malzer gewachsen. Eingebunden waren die Floriansjünger in die Rama-dama-Aktion, in das Maibaumaufstellen mit dem „Edelweiß“-Schützenverein oder in den Bauernmarkt mit autofreier Spielstadt. Der Jahresausflug führte die Gemeinschaft mit dem Bürgermeister ins Erzgebirge. Kiesbauer würdigte für außergewöhnliche Verdienste Manfred Kraus, Anton Maier und Willi Bayer, die sich über das Maß in die Gemeinschaft und vor allem in die Feuerwehrstüberl-Betreuung einbringen und überreichte ihnen einen Gutschein. Beste Genesungswünsche richtete er zudem an Andreas Lang.
Zum letzten Mal legte Jugendwart Matthias Reil seinen Bericht vor. Er werde zukünftig nicht mehr in Verantwortung stehen sondern sein Amt nach sieben Jahren an Andreas Bojer übergeben, ließ er die Versammlung wissen. Auf Wunsch der Feuerwehrjugend wurde sogar das Entzünden des Johannisfeuers wieder eingeführt, sagte Reil, bevor er die Übungen mit den Jugendlichen aufzählte. Er dankte der Stadt für die neue Ausstattung mit Uniformteilen. Bei allen, die ihm während seiner Amtszeit unterstützten, bedankte sich Reil abschließend, der sich nunmehr lediglich als dritter Stellvertreter einbringen wolle. Kiesbauer überreichte ein Geschenk an Reil.
„Wenn man ein paar Jahre zurückdenkt, fand man andere Probleme vor in Roggenstein in der Abwicklung des Feuerwehrvereins“, führte Bürgermeister Wutzlhofer aus. Jetzt sei wieder große Harmonie zu spüren, sowohl von der Aktiven-Seite als auch gesellschaftlich. Den Dank des Vorsitzenden wolle Wutzlhofer gerne zurückgeben. Weiter informierte der Rathauschef, dass die diesjährigen Haushaltsberatungen abgeschlossen sind. Verwaltungsmäßig kosten die Feuerwehrhäuser aller Ortswehren mit Heizung, Strom, Versicherungen mit dem Fahrzeugunterhalt und den Ersatzbeschaffungen in diesem Jahr 172 000 Euro. Investiv sei heuer eher eine Ruhephase zu verzeichnen und deshalb nur „bescheidene“ 83 000 Euro im Plan eingeschrieben. Für Roggenstein wurden zusätzlich 20 000 Euro aufgenommen, voraussichtlich für die renovierungsbedürftige Garage, die sich am städtischen Kindergarten Anton Ferazin befindet. Im Vorfeld wurden diesbezüglich Bitten an den Außendienstleiter Karl Frey herangetragen, die aber noch einer genauen Abstimmung brauchen. Weiter sollen die gesamten Wehren zum Trinkwasserschutz technisch ausstaffiert werden, damit sich in den Standleitungen keine bakteriellen Verseuchungen ansammeln, gab Wutzlhofer bekannt. Für die Atemschutzgeräteträger sei zudem ein Betrag für Schutzbekleidung im diesjährigen Haushalt vorgesehen. „Wenn man hört, dass sich 140 Mitglieder dem Verein angeschlossen haben, dann sieht man, dass es in der Gemeinschaft stimmt.“
Wolfgang Kiesbauer führe den Verein gut und bringe eine gesunde Mischung zwischen den aktiven und gesellschaftlichen Momenten zusammen. Man merke auch, dass die Aktiven immer mehr zu Einsätzen gefordert werden. Deshalb dankte das Stadtoberhaupt auch dem Nachwuchs, die später den Feuerwehrdienst übernehmen. „Dieser Dienst ist lohnend.“ Das beruhige ihn. Bisher habe man in der Großgemeinde noch keine Probleme bei der Stärkenbesetzung der Feuerwehren. Er wisse aber nicht, wie sich das in den nächsten Jahren entwickeln werde. „Derzeit können wir noch sehr, sehr zufrieden sein, was die verfügbare Stärke im Falle eines Einsatzes anbelangt.“ Wutzlhofer lud alle Feuerwehrmitglieder zur Feier des Florianstags am Freitag, 3. Mai nach Vohenstrauß ein. „Würde mich freuen, wenn wieder alle sieben Ortsfeuerwehren auflaufen würden.“
Kreisbrandinspektor Martin Weig freute sich ebenfalls, dass die Flaute die noch vor einigen Jahren in der Feuerwehr in Roggenstein festzustellen war, vorbei ist. Die Feuerwehr sei in den ländlichen Regionen oft mit der einzige Verein, der Gemeinschaft lebe. Zur Tagesalarmstärke sagte Weig, dass diese neugeordnet werden müsse, da untertags oft weniger Einsatzkräfte zur Verfügung stehen. Es bleibe keine Wahl: „Brandschutz und Hilfsfrist müssen eingehalten werden.“ Da gehe es um die Sicherheit der gesamten Bevölkerung. In anderen Landkreisen werde diese Planung bereits umgesetzt, informierte Weig.
Kreisbrandmeister Christian Demleitner lobte die hervorragende Jugendarbeit, die hier ortsübergreifend getätigt werde. Nachdem er selbst bei der Zwölf-Stunden-Aktion anwesend gewesen sei, konnte er sich schon persönlich von der guten Arbeit hier überzeugen. Mit Kommandant Stefan Urbaneck finde der Kreisbrandmeister zudem einen sehr guten Ansprechpartner vor, der sich unbändig einsetze und hervorragend engagiere. „Unterstützt euren Kommandanten weiterhin und fördert auch den Jugendwart“, bat Demleitner. Pfarrer Gerhard Schmidt dankte der Feuerwehr für die vielen Dienste, die sie für die Pfarrei erbringt, wie den Begleitschutz bei Prozessionen.
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