Roggenstein bei Vohenstrauß
24.07.2018 - 10:46 Uhr

Lebewohl mit bunten Rosen

Nach 28 Jahren im städtischen Kindergarten Anton Ferazin verabschiedet sich Annemarie Schwägerl in den Ruhestand. Sie ist eine Institution und wird schmerzlich vermisst werden. Nicht nur von den Kindern.

Die Buben und Mädchen aus dem städtischen Kindergarten Anton Ferazin schenkten "ihrer" Annemarie bunte Rosen zum Abschied in den Ruhestand. dob
Die Buben und Mädchen aus dem städtischen Kindergarten Anton Ferazin schenkten "ihrer" Annemarie bunte Rosen zum Abschied in den Ruhestand.

Nicht umsonst lautete das Jahresthema der Einrichtung "Kinder, wie die Zeit vergeht". Gerührt und schweren Herzens suchte Leiterin Birgit Zant nach den richtigen Worten, denn immerhin waren sie 28 Jahre lang ein tolles Team. "Wir haben Höhen und Tiefen gemeinsam überstanden und sehr viel Zeit miteinander verbracht", blickte Zant zurück.

Dank für schöne Zeit

Für beide werde es sicher eine große Umstellung am 3. September, wenn sie sich am Morgen nicht mehr begrüßen können. Schwägerl darf in den wohlverdienten Ruhestand gehen und dafür wünschte ihr Zant alles Liebe. Für die vielen Stunden und die schöne Zeit dankte sie recht herzlich ihrer Kollegin, auf die sie sich in all den Jahren 100-prozentig verlassen konnte. "Dein Engagement, deine Zuverlässigkeit und deinen überdurchschnittlichen Einsatz werde ich vermissen", bedauerte Zant.

Normalerweise tritt Bürgermeister Andreas Wutzlhofer nur beim Volkstrauertag ans Mikrofon in der St.-Erhard-Kirche. Traurig sei dieser Anlass aber allemal, wenn Schwägerl verabschiedet wird.

Seit Gründung dabei

Seit der Gründung des Anton-Ferazin-Kindergartens am 1. Oktober 1990 ist die Waldauerin in dieser Einrichtung, prägte sie maßgeblich mit und machte den Kindergarten zu dem, wie er sich heute präsentiert. Wutzlhofer sprach seinen Dank und seine Anerkennung für die hervorragende und verantwortungsvolle Arbeit der Kinderpflegerin aus. "In diesen 28 Jahren hast du ungezählte Rotznasen geputzt, zahllose Schuhe gebunden oder ganzen Generationen von Kindergartenkindern auf dem Schoß die Tränen getrocknet."

Manche sitzen heute schon wieder als Elternteile in den Reihen, die bereits die Hilfe bei den ersten Schritten ins eigene Leben von Schwägerl erhielten. Was Wutzlhofer immer besonders an ihrer Arbeit beeindruckte: "Wie kann man nur die Ruhe bewahren, wenn das eine Kind weint, ein anderes Durst hat, ein weiteres zur Toilette muss, der vierte Krach und Zoff mit dem fünften hat?"

Dabei stets den Überblick und die Geduld bei so einem Kindergartenalltags-Durcheinander zu behalten und dabei noch viel Liebe an die Kinder abzugeben, das grenze fast schon an Zauberei. Ihre Arbeit im Kindergarten verstand Schwägerl auch als wichtigen Teil des Gemeindelebens sowie als Bestandteil des eigenen Christseins, lobte der Rathauschef. Es gehe schon lange nicht mehr darum, den Tag über auf die Kinder aufzupassen sondern darum, sie ins Leben zu begleiten und um Werteerziehung. Der Beruf der Kinderpflegerin ist mit einer ganz besonderen Verantwortung verbunden, da Kleinen geprägt werden und von ihren Erziehern lernen.

Große Stütze

Am Donnerstag, 9. August, ist Schwägerls letzter Arbeitstag, und dann stehe sie nicht mehr als große Stütze im Kindergarten zur Verfügung, bedauerte Wutzlhofer, für den diese Situation nur schwer vorstellbar ist. "Deine Arbeit hier war klasse. Man hat gemerkt, dass du dich mit großer Hingabe und Verantwortungsbewusstsein der Kinder angenommen hast. Allesamt haben dich ins Herz geschlossen", meinte er.

Für das Kollegium fand der städtische Organisationsleiter Otto Janner die passenden Worte für die "ganz liebe, nette Annemarie". Ihre freundliche und lustige Art werde bei den städtischen Bediensteten vermisst werden. Mit bunten Rosen überraschten die Buben und Mädchen ihre Annemarie und sagten Lebewohl.

Kinderpflegerin Annemarie Schwägerl tritt ihren wohlverdienten Ruhestand an. Sie wird unzähligen Kindern und Eltern in bester Erinnerung bleiben. dob
Kinderpflegerin Annemarie Schwägerl tritt ihren wohlverdienten Ruhestand an. Sie wird unzähligen Kindern und Eltern in bester Erinnerung bleiben.
 
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