Mit großer Freude haben die Gläubigen aus der Pfarrei St. Erhard beim Sonntagsgottesdienst den neuen Pfarrer Jo Jovilla Kurian, genannt Pater Jo, in der gut gefüllten Pfarrkirche willkommen geheißen. Am Altar stand auch der neue Diakon Uli Wabra aus Oberviechtach, den die Diözese der Pfarreiengemeinschaft Leuchtenberg-Michldorf-Roggenstein zur seelsorgerischen Unterstützung zugeteilt hat. Zudem ist in der neuen Pfarreiengemeinschaft weiterhin Ruhestandspfarrer Alfons Forster als Subsidiar tätig. Er wird laut Plan alle 14 Tage Gottesdienste in Roggenstein oder Kaimling zelebrieren.
Nach dem kirchlichen Segen begrüßte Kirchenpfleger Manfred Zeitler im Namen aller Gläubigen sowie der kirchlichen Gremien, Verbände und Ministranten die neuen Seelsorger. „Die Pfarrei freut sich, dass die Seelsorgestelle wieder besetzt worden ist“, sagte Zeitler dankbar.
Keine einfache Aufgabe
„Beim derzeitigen eklatanten Priestermangel in Deutschland war für uns nicht mehr zu erwarten, dass unsere kleine Landpfarrei einen eigenständigen Pfarrer erhalten wird“, so der Kirchenpfleger. Nun müssten Pater Jo und Diakon Wabra mithilfe von Pfarrer Forster drei ehemals selbstständige Pfarreien übernehmen. Das sei für die Seelsorger sicher nicht einfach, meinte der Redner.
Auch die Gläubigen müssten mit dieser Umstellung zurechtkommen, wenn man nur an die Gottesdienstzeiten oder kirchlichen Festtage denke. „Doch alle Wünsche sind einfach nicht mehr erfüllbar.“ Zeitler weiter: „So lange wie unsere letzten beiden Pfarrer Friedrich Kreuzer mit 40 Jahren Dienstzeit in Roggenstein und Pfarrer Gerhard Schmidt, der sogar 47 Jahre gewirkt hat, werden Pater Jo und Diakon Wabra uns seelsorgerisch wohl nicht begleiten“, mutmaßte der Kirchenpfleger.
Laien immer wichtiger
Früher seien von Europa aus Missionare in alle Welt gesandt worden, um die Botschaft Jesu zu verbreiten. Nun sei es umgekehrt. Dass die Laienarbeit in Zukunft immer wichtiger werde, zeige die Berufung von Diakon Wabra. Die Pfarrei freue sich, dass ein neues Kapitel der Pfarrgeschichte aufgeschlagen werde, sagte Zeitler. Zusammenhalt und Mitarbeit in der Pfarrei seien Voraussetzung für eine harmonische Seelsorge und friedvolle Begleitung. „Die Unterstützung der pfarrlichen Gremien ist eine Selbstverständlichkeit und daran habe es in der Pfarrei Roggenstein nie gemangelt“, sagte Zeitler.
Der Kirchenpfleger bat die Kirchenbesucher um Geduld, falls am Anfang nicht alles reibungslos laufe. „Unsere neuen Seelsorger sind sicherlich bemüht, uns gegenüber offen zu sein. Auch wir sollten das Gespräch suchen und nicht zögern, unsere Anliegen anzusprechen“, appellierte Zeitler an die Gemeinde.
Auch Pater Jo begrüßte die Gottesdienstbesucher herzlich. Der 49-Jährige kommt aus dem südindischen Bundesstaat Kerala und ist ein Ordensmann der Missionare des heiligen Franz von Sales. In den vergangenen Jahren hat er bereits viele Erfahrungen in der pastoralen Arbeit in Deutschland gesammelt. Zum Priester wurde er 2003 geweiht. Er freut sich nach eigenen Angaben sehr auf die Zusammenarbeit mit möglichst vielen engagierten Christen und den Gremien. Der Pfarrer wünscht sich, dass er möglichst bald viele Familien der Pfarrei kennenlernen darf, denn der persönliche Kontakt sei ihm sehr wichtig.
Diakon hat weitere Aufgaben
Auch Diakon Wabra freut sich nach eigenen Angaben auf persönliche Begegnungen und bat um tatkräftige Unterstützung. Der gebürtige Oberviechtacher ist verheiratet und hat zwei Kinder. Der 63-Jährige ist bereits seit 28 Jahren Diakon. Mit einer Drittelstelle unterstützt er Pater Jo, während er die restliche Zeit in der diözesanen Priesterseelsorge tätig ist. Besonders wichtig sei ihm die Arbeit mit Familien und Ministranten, die zeitgemäße Vorbereitung auf die Erstkommunion und Firmung sowie kurze Wege zu örtlichen Vereinen, sowohl kirchlichen als auch weltlichen, sagte er.
Nach dem Gottesdienst begrüßten Pater Jo und Diakon Wabra zahlreiche Gottesdienstbesucher noch persönlich auf dem Kirchplatz. Kirchenpfleger Manfred Zeitler wertete dies als Beweis dafür, dass den neuen Seelsorgern die persönliche Begegnung sehr wichtig ist. Das Pfarrbüro in Leuchtenberg wird künftig als Hauptsitz für alle Belange der neuen Pfarreiengemeinschaft fungieren.
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