Rosenbühl bei Konnersreuth
03.03.2019 - 09:08 Uhr

Mitten im Trassen-Korridor

Zahlreiche Rosenbühler Bürger machten bei einer Infoversammlung deutlich, was sie davon halten, dass der geplante Süd-Ost-Link direkt an ihrem Dorf vorbeiführen soll: Gar nichts.

In diesem Bereich soll der Süd-Ost-Link unterirdisch an Rosenbühl vorbeigeführt werden. Auf der anderen Seite des Ortes verläuft der Ostbayernring. Bild: jr
In diesem Bereich soll der Süd-Ost-Link unterirdisch an Rosenbühl vorbeigeführt werden. Auf der anderen Seite des Ortes verläuft der Ostbayernring.

Rund 70 Einwohner hat die kleine Ortschaft Rosenbühl, gelegen an der Staatsstraße zwischen Konnersreuth und Mitterteich. Auf einer Seite des Dorfes verläuft der Ostbayernring, der durch einen Neubau ersetzt werden soll. Auf der anderen Seite soll künftig unterirdisch der geplante Süd-Ost-Link vorbeiführen.

Bei einer gemeindlichen Infoversammlung im Feuerwehrhaus in Neudorf informierte Bürgermeister Max Bindl die Dorfbewohner über beide Vorhaben. Weiter wurde bekannt gegeben, dass sich die Bürgermeister von Konnersreuth, Mitterteich, Leonberg, Tirschenreuth und Plößberg demnächst für Beratungen treffen wollen. Diese fünf Kommunen sind am stärksten vom Süd-Ost-Link betroffen.

Rund 40 Zuhörer, darunter auch einige aus Konnersreuth, waren zur Versammlung gekommen. Einige mussten sogar stehen, weil die Sitzplätze nicht ausreichten. Bindl sagte, dass aktuell die Pläne am Landratsamt ausliegen und dort eingesehen werden können. Stellungnahmen gegen den Trassenverlauf können Bürger bis zum 12. April am Landratsamt abgeben, danach gehe nichts mehr. Thorsten Malikowski von der Marktverwaltung hatte eine Power-Point-Präsentation vorbereitet, die den geplanten Trassenverlauf des Süd-Ost-Links aufzeigt. Die Kabel sollen innerhalb eines 1000 Meter breiten Korridors in den Boden kommen. Bislang sei nur dieser Korridor bekannt, der exakte Verlauf innerhalb dieses Bereichs werde später bestimmt.

Jeder kann sich äußern

Malikowski betonte, dass jeder Bürger persönlich am Landratsamt die Pläne genau betrachten und gegen den Trassenverlauf Widerspruch einlegen könne. Jeder Bürger sei also explizit gefordert. Bürgermeister Bindl nannte den Süd-Ost-Link ein Pilotprojekt, es gebe bislang keine Erfahrungswerte. Ausdrücklich verwies er auf Aussagen von Freie-Wähler-Mandatsträgern, wonach ein Trassenbau entlang der Autobahn nicht möglich sei. Bindl skizzierte den geplanten Trassenverlauf im Bereich der Marktgemeinde. Die Trasse kommt von Oberfranken her und führt unterhalb der Konnersreuther Kläranlage in Richtung Rosenbühl, dort wird die Staatsstraße überquert. Er sähe den Süd-Ost-Link lieber auf der Trasse des Ostbayernrings, so Bindl. Die Fertigstellung des neuen Ostbayernrings ist 2022 vorgesehen, der Neubau des Süd-Ost-Links soll frühestens 2025 erfolgen. "Unsere Marktgemeinde ist die einzige Kommune in der Region, die von beiden Trassen tangiert wird", so der Bürgermeister.

CSU-Marktratsfraktionssprecher Andreas Malzer bot den Rosenbühlern an, mit ihnen gemeinsam zum Landratsamt zu fahren, um dort die Einwände schriftlich geltend zu machen. Stefan Hamann wollte wissen, wie es sein könne, dass Rosenbühl mitten in dem Korridor liegt. Bürgermeister Bindl erklärte, dass der Süd-Ost-Link bis zu zehn Meter an die Bebauung herangeführt werden könne. Bindl rief nicht nur die Rosenbühler, sondern auch die Konnersreuther dazu auf, am Landratsamt schriftlich Protest einzulegen. "Wir müssen diesen Trassenverlauf entschieden ablehnen."

Grundsätzlich dagegen

In der Zuhörer-Runde kam wiederholt Kritik auf. "Da ist noch gar nicht bekannt, wie sich so eine Leitung auf Menschen und Tiere auswirkt und dennoch wird sie einfach gebaut", lautete eine Meinung. Stefan Hamann betonte: "Wir sind grundsätzlich gegen diesen Trassenverlauf und diesen Korridor."

Die Sitzplätze im Feuerwehrhaus Neudorf reichten kaum aus, so groß war das Interesse an der Infoversammlung. Bild: jr
Die Sitzplätze im Feuerwehrhaus Neudorf reichten kaum aus, so groß war das Interesse an der Infoversammlung.
Information:

Weitere Infoversammlung

Zu einer weiteren Infoversammlung lädt der Bayerische Bauernverband am Montag, 18. März, ab 14 Uhr in die "Petersklause" nach Großbüchlberg ein. Laut Kreisobmann Ely Eibisch sind dazu neben Landwirten auch alle anderen Interessierten willkommen. Erwartet werden auch Vertreter von Tennet.

 
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