Rothenstadt/Weiden in der Oberpfalz
31.12.2018 - 08:00 Uhr

Sie bringen Merkel den Segen: Sternsinger aus Rothenstadt und Etzenricht in Berlin

Der Kanzlerin die Hand schütteln, das erleben nicht viele. Vier Sternsinger aus Rothenstadt und Etzenricht freuen sich schon darauf. Sie reisen nach Berlin zum Empfang im Bundeskanzleramt.

Sie haben diesmal einen weiten Weg als Sternsinger vor sich: Moritz Riedl und Lisa Brunner aus Rothenstadt sowie Leonie Winterl und Max Herrmann aus Etzenricht (von links) reisen zur Bundeskanzlerin nach Berlin. Bild: Petra Hartl
Sie haben diesmal einen weiten Weg als Sternsinger vor sich: Moritz Riedl und Lisa Brunner aus Rothenstadt sowie Leonie Winterl und Max Herrmann aus Etzenricht (von links) reisen zur Bundeskanzlerin nach Berlin.

Das Handy von Claudia Stöckl steht selten still. Die Gemeindereferentin im katholischen Pfarramt Rothenstadt hat viel zu organisieren. Die Krippenspiele und Weihnachtsfeiern sind vorbei und schon geht es weiter mit der Sternsinger-Aktion. Um die 40 Kinder sind in der Pfarreiengemeinschaft Rothenstadt und Etzenricht dabei. Gruppen müssen eingeteilt, die Gewänder ausgeteilt werden. Jetzt kommt auch noch der Empfang bei der Kanzlerin dazu.

Erst vor wenigen Wochen haben die Sternsinger davon erfahren. Wie jedes Jahr hat die Gemeinde bei dem bundesweiten Sternsinger-Wettbewerb mitgemacht. Das Rätsel war nicht so schwer. "Seit 17 Jahren ist das Lösungswort meistens Stern, Frieden oder Licht", erzählt Stöckl. Doch dass die Pfarreiengemeinschaft für die Diözese Regensburg dieses Jahr dran ist, dazu gehört Glück. Je zwei Sternsinger aus Etzenricht und Rothenstadt fahren mit. "Als ich gehört habe, dass ich mitkommen darf, bin ich echt erst einmal mit offenem Mund dagestanden", sagt Leonie Winterl. Die 17-Jährige zieht bereits seit 9 Jahren um die Häuser und überbringt den Segen in Etzenricht.

Der Besuch bei der Kanzlerin ist eng getaktet. "Für Sightseeing bleibt keine Zeit", sagt Stöckl. Am 6. Januar reist die Gruppe nachmittags an, danach geht es in die reservierte Jugendherberge. Dort treffen sie auf die anderen Sternsinger. Je vier Kinder aus den 27 Diözesen in Deutschland werden entsandt, insgesamt 108 Sternsinger besuchen Merkel also. Am nächsten Tag geht es mit Bussen der Bundespolizei ins Bundeskanzleramt. Dort empfängt Angela Merkel die Sternsingergruppen höchstpersönlich. Danach gibt es ein Mittagessen und schon fahren die Oberpfälzer wieder nach Hause.

Leonie Winterl hat sich bereits im Internet das Video vom letzten Jahr angeschaut. "Angela Merkel schüttelt jedem einzelnen die Hand", erzählt sie. "Das erleben nicht viele Leute in ihrem Leben", sagt Moritz Riedl aus Rothenstadt. Auch der 15-Jährige ist schon seit 10 Jahren dabei.

"Leider ist das Sternsingen kein Selbstläufer mehr. Es ist schon sehr mühsam, genug Kinder zu bekommen", sagt Stöckl. Dabei sei das eine wunderschöne Aktion. "Viele alte Leute haben Tränen in den Augen, wenn wir vorbeikommen." Jeder öffne die Türen, egal ob die Leute an Gott glaubten oder nicht. "Alle Leute freuen sich, wenn wir den Segen an ihre Tür malen. Das würde niemand unter dem Jahr wegwischen. Die Sternsinger sind wie kleine Glücksbringer."

Gewänder richten, Lieder üben, Reise organisieren: Gemeindereferentin Claudia Stöckl fährt mit ins Bundeskanzleramt und kümmert sich auch sonst um alles, was das Sternsingen anbelangt. Bild: Petra Hartl
Gewänder richten, Lieder üben, Reise organisieren: Gemeindereferentin Claudia Stöckl fährt mit ins Bundeskanzleramt und kümmert sich auch sonst um alles, was das Sternsingen anbelangt.
Sternsinger reisen nach Berlin. Bild: Petra Hartl
Sternsinger reisen nach Berlin.
Sternsinger reisen nach Berlin. Bild: Petra Hartl
Sternsinger reisen nach Berlin.
 
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