Zu Beginn der Premiere des Stückes im ausverkauften Evangelischen Gemeindehaus Rothenstadt, dargeboten in drei Akten vom Burschenverein, ging es gleich um ein Happy End im realen Leben. Der langjährige Vorsitzende Daniel Scharnagl, der den Verein personell und finanziell auf sichere Beine gestellt hatte, hat im August seine Daniela geheiratet und musste deshalb satzungsgemäß aus dem Verein ausscheiden. Für seine Verdienste wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt und erhielt von Nachfolger Benjamin Hösl einen 3-Liter-Humpen.
Im Theaterstück geht es dann um allerlei Verwirrungen und so manche Liebelei. Fritz Knorbel will mit Tochter Heidi in seinem Ferienhaus an der Adria ein paar Tage Urlaub machen. Aber es ist bereits voll belegt. Ohne sein Wissen hat seine Frau Melanie der benachbarten Familie Schlottermann die Schlüssel überlassen. Fritz will Alois Schlottermann, dessen Frau Agathe, deren Mutter Klementine Mitesser und Sohn Klaus, der mit seinem Freund Hans hier die Ferien verbringen will, vor die Tür setzen. Aber diese wehren sich mit allen Mitteln. Als Agathe glaubt, in Heidi, die in Südtirol studiert, eine Geliebte von Fritz, den sie für einen Casanova hält, entdeckt zu haben, spielen die beiden die Rolle des ertappten Liebespaares. Und dann ist da auch noch die charmante Italienerin Maria Ravioli. Die Verwicklungen in der Geschichte sind so miteinander verknotet wie die Wortspielereien des Textes, die immer wieder für Zwischenapplaus und so manche Lachsalve sorgen.
Mit dem Mundartstück waren die neun Akteure in ihrem Element. Regisseur und Hauptdarsteller Stefan Oppitz als zunächst eingeschüchterter Pantoffelheld Alois Schlottermann, der statt der Liebe zu frönen haushälterische Frondienste erledigen muss, und dem der zunehmende Schnapsgenuss ungeahnten Mut verleiht, glänzte in dieser Paraderolle mit schauspielerischem Geschick und gelungenen Texttiraden.
Anne Gradl als in Aussehen und Sprache unverwechselbare Italienerin Maria forderte er mit seinem Kauderwelsch auf: "Buona sera, hau de her, naou samma mehra" und "Du drinko mit mio ein Schnapsolino." Er war schon zu bedauern, wenn ihm Carina Großmann als seine Agathe, die so viele Haare auf der Zunge hat, dass sie sich täglich rasieren muss, und Saskia Härtl als seine exzentrische Schwiegermutter Klementine wortgewaltig unter Druck setzten. Toni Forster als Sohn von Alois und Agathe und Matthias Bäumler als Fritz Knorbel hatten mit trockenem Humor die Lacher auf ihrer Seite. Daniela Bock nahm man ihre Rolle als seine liebenswerte, verführerische Tochter Heidi gerne ab. Julia Biebl, die Frau von Fritz, die als Melanie furios im dritten Akt auf die Bühne stürmte und energisch ihrem Mann den Kopf wusch, sowie Michael Hösl als Hans halfen schließlich mit klarem Menschenverstand, dass am Ende die Probleme gelöst wurden.
Stürmischer Beifall war der verdiente Lohn für die Darsteller. "Rambazamba" wird noch am 30. Dezember um 20 Uhr aufgeführt, am 3. Januar bereits um 19 Uhr sowie wieder um 20 Uhr am 4., 5. und 11. Januar. Einige Restkarten sind noch in der Bäckerei Rauh und an der Abendkasse erhältlich.





















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