Seit einem halben Jahrhundert nun wird und wurde in der Grundschule Rottendorf mehreren hundert Schülerinnen und Schülern das schulische Grundgerüst beigebracht, sie lernen und lernten dort schlicht weg, lesen, schreiben und rechnen. Dieses Jubiläum wurde nun mit einem großen Schulfest am Samstag gefeiert. Im Pausenhof trafen am Samstagvormittag viele Gäste ein, neben den Eltern und Großeltern der aktuellen Grundschüler waren sehr viele ehemalige Grundschüler der Einladung zum Schulfest gefolgt. Rektorin, Heidi Neidl, konnte zahlreiche Ehrengäste willkommen heißen, so ihre Amtsvorgänger Erich Vier und Josef Böhm. Den stellvertretenden Landrat, Jakob Scharf, Bürgermeister, Josef Deichl, dessen Amtsvorgänger, Rudolf Birner und Altbürgermeister, Johann Prifling. Schulamtsdirektor, Georg Kick. Pfarrer Gerhard Wagner, Pfarrer i.R. BGR Richard Salzl, Pfarrer i.R. Johann Schießl und Pfarrvikar Pater Charles Porimattathil. Die Vorsitzende des Fördervereins, Anita Graf und der Elternbeiratsvorsitzenden, Silke Hierl. Neidl dankte der Vorsitzenden des Fördervereins, die in der Jahreshauptversammlung des Vereins auf das Jubiläum hingewiesen hat, sowie der Elternbeiratsvorsitzenden für die Organisation der Veranstaltung. Den Reigen der Grußwortredner eröffnete Bürgermeister Josef Deichl. Er dankte zunächst dem Elternbeirat, dem Förderverein und der Schule für die Durchführung dieses Jubiläums. Die Gemeinde braucht nicht viel zu tun. Deichl erinnerte daran, wie Schule einst und heute funktionierte. Die Gemeinde Schmidgaden ist stolz auf seine Grundschule, es wird einiges getan für die Kinder vor Ort. Er erinnerte dabei an die Einrichtung der Mittagsbetreuung. Das Wohl der Schule liegt der Gemeinde sehr am Herzen. Der stellvertretende Landrat, Jakob Scharf, überbrachte die Grüße von Landrat, Thomas Ebeling. Er freue sich sehr als ehemaliger Lehrer bei einem solchen Jubiläum dabei zu sein. Er beschäftige sich schon seit langem mit der Entwicklung der Schule auf dem Land. So ist der dabei eine Chronik über das Schulwesen in seiner Heimatgemeinde zu schreiben. Scharf erinnerte an den Bildungsauftrag des Artikels 131 in der bayerischen Verfassung. Die Schulen sollen nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden. Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung und vor der Würde des Menschen, Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne und Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt. Die Schüler sind im Geiste der Demokratie, in der Liebe zur bayerischen Heimat und zum deutschen Volk und im Sinne der Völkerversöhnung zu erziehen. Diesen Zielsetzungen kommt die Schule immer noch nach. Schulamtsdirektor, Georg Kick, lobte die Grundschule Rottendorf. Diese ist zwar eine kleine Schule aber eine sehr innovative Schule. Das Erfolgsrezept ist ganz einfach, die gute Zusammenarbeit zwischen einer innovativen Elternschaft und den Lehrern. Hier arbeiten alle Ebenen zusammen, angefangen vom Kindergarten bis hin zur Berufsschule. Damit wird den Kindern der Grundschule ein optimales Umfeld geboten. Es werden Werte und Traditionen gelebt, die einen guten Grundstock für die Schülerinnen und Schüler bilden, die die Grundschule verlassen. Seit fünf Jahren hat die Grundschule Rottendorf einen Förderverein, der von Anita Graf geführt wird. Diese dankte in ihrem Grußwort dem Elternbeirat für die Vorbereitung dieses Jubiläumsfestes und der Schule für die Unterstützung. Der Förderverein ist stets bemüht die Arbeit der Schule zu unterstützen. Der Verein hat zurzeit 62 Mitglieder, dank des Vereines konnte schon einiges angeschafft werden für die praktische Arbeit der Schule. Graf nutzte die Gelegenheit Werbung für den Verein zu machen. Denn der Verein ist stets bemüht den Erhalt der Schule zu sichern und das bestmögliche Angebot an Bildung zum Wohle der Kinder zu bieten. Der letzten Grußwortredner war Rektor a.D. Josef Böhm. Dieser wirkte insgesamt 34 Jahre von 50 Jahren an dieser Schule als Rektor. Er war dabei als die Schule gebaut wurde. In seinem Festvortrag erinnerte er an die Geschichte der Schule. Erste urkundliche Erwähnung eines Schulwesens in Rottendorf ist auf das Jahr 1680 zurück zu führen. Dort fand zwar noch kein Unterricht im heutigen Sinne statt, mit ausgebildeten Lehrern. Meist wurden Handwerker damit beauftragt den Schulunterricht zu halten. Im 19. Jahrhundert war es als der erste hauptamtliche Lehrer nach Rottendorf kam und dort unterrichtete. Das erste "Schulhaus" war im Anwesen Widder, dann wurde im 19. Jahrhundert das zweite Schulhaus gebaut, einstöckig mit einem Schulraum, wo alle Klassen unterrichtet wurden. Im Jahre 1910 dann wurde das dritte Schulhaus am Nordrand des Ortes gebaut zum ersten Mal zweistöckig, mit Unterrichtsräumen. Dieses Schulhaus steht heute noch und ist gegenüber dem heutigen Schulhaus. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges befand sich im Schulhaus eine Außenstelle des Werbereichverwaltungsamtes Amberg. Bevor die Amerikaner kamen verlies der Beamte das Schulhaus versperrte es. Die Amerikaner fanden dann das Amt vor und zündeten es an, sie verweigerten der Bevölkerung es zu löschen. Dadurch wurde das Schulhaus schwer beschädigt, alle alten Schulunterlagen wurden ein Raub der Flammen. Aber der Schulunterricht wurde trotzdem organisiert, es war nicht einfach. Im Jahre 1960 kam er nach Rottendorf. Der damalige Schulamtsleiter in Nabburg beschrieb die Schüler in Rottendorf als gut. Die Verhältnisse im alten Schulhaus waren so nicht mehr tragbar, also wandte er sich an den damaligen Bürgermeister, Peter Pröls. Denn das Schulamt hatte gesagt, dass wenn kein neues Schulhaus gebaut werde, werden die Lehrer aus Rottendorf abgezogen und damit hat der Schulstandort Rottendorf ein Ende. Der Bürgermeister reagierte sofort, er hatte schon einen Platz ausgesucht, dort wo sich die Schule heute befindet. Man ging an die Planung alles wurde eingereicht. Einziger Hinderungsgrund für einen Neubau war die mangelnde Wasserversorgung. Dieses Problem musste gelöst werden. Trotz aller Probleme konnte mit dem Schulbau Mitte der sechziger Jahre begonnen werden. Das Problem mit dem Wasser wurde ebenfalls gelöst. Zwar musste die ursprüngliche Planung etwas abgespeckt werden. Denn der Staat musste auch schon damals sparen, so wurde die Turnhalle etwas kleiner. Am 30.06.1968 war es soweit, die Schule konnte eingeweiht werden. Als Ehrengast war der damalige Ministerpräsident, Alfons Goppel zugegen. Im Jahre 1969 kam in Bayern die große Schulreform die Katholische Bekenntnisschule Rottendorf wurde in eine Grundschule umgewandelt, von da an wurden und werden dort die Grundschüler aus Rottendorf und Trisching unterrichtet. Am Anfang waren die Schülerzahlen noch sehr hoch, in vier Klasen wurden durchschnittlich 40 Kinder unterrichtet. Am Anfang geschah dies durch drei Lehrer. Dieser Zustand war lange Jahre so. Damit die Belastung nicht mehr so hoch war wurde im Jahre 1973/74 die Fünftagewoche im Unterricht eingeführt, der Samstag war von nun an frei. Mitte der 80er Jahren haben dann die Schülerzahlen abgenommen. Dadurch wurde auch wieder eine Lehrerstelle gestrichen. In den Jahren 1998/99 wurde die Grundschule grundsaniert. Im Jahre 2002 traten die beiden letzten Lehrer der ersten Stunde mit Frau Ilse Pröls und ihm in den Ruhestand. Die Nachfolge als Schulleiter trat Erich Vier an. An der Grundschule änderte sich wieder etwas, der Computer hielt Einzug in die Schule. Der Unterricht wurde wie schon immer an die Gegebenheiten angepasst. Zum Schluss seiner Ausführungen bat Rektor a.D. an die Gemeinde gerichtet sich vehement für den Erhalt der Schule einzusetzen. Es wurde natürlich nicht nur geredet an diesem Tag, die Schülerinnen und Schüler hatten ebenfalls ihren großen Beitrag. Sie zeigten verschiedene Volkstänze, sehr zur Freude des Publikums. Der Schulchor unterhielt mit lustigen Liedern, einen Sketch der dritten Klasse gab es auch. Nach dem offiziellen Teil konnten sich die Besucher stärken bei Bratwürsten und Steaks vom Grill. Kaffee und Kuchen gab es ebenfalls. Am Schluss des offiziellen Teils wurde noch ein Jubiläumsbaum gepflanzt. Die Pflanzarbeit übernahm gemeinsam mit den Kindern, stellvertretender Landrat, Jakob Scharf. Höhepunkt am Nachmittag war das Luftballonwettfliegen. Im Schulhaus konnten sich die Besucher einen Eindruck vom Schulleben heute machen. Aber es auch einen Einblick in die Vergangenheit, so hingen die Klassenfotos aller Abc-Schützen in den letzten 50 Jahren aus, so mancher Besucher fand sich dort wieder. Es gab alte Schulmöbel zu sehen. Einen Einblick über das Schulleben früher und heute boten nicht nur Bilder sondern auch alte Zeitungsartikel.
Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Meistgelesene Artikel

E-Mail eingeben
Sie sind bereits eingeloggt.
Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.