Das zweitägige Sommerfest der Feuerwehr Saubersrieth-Niederland verlief trotz des nicht idealen Wetters sehr gut. Vorsitzender Günter Pösl begrüßte die zahlreichen Besucher. Die Feuerwehrleute hatten mit einem großen angebauten Zelt am Feuerwehrhaus bestens vorgesorgt. Die Live-Band „Die Bockadn“ mit Matthias Hofmeister (Akkordeon) und Benedikt Vogel (Gitarre) sorgte für tolle Stimmung im Festzelt. Die beiden verstanden es, das Publikum zu begeistern und zu animieren. Die Besucher sangen mit und machten fleißig mit, sei es bei bekannten Songs, beim Klatschen oder beim Jägermarsch.
Am Sonntag standen der Frühschoppen und das Mittagessen auf dem Programm. In unmittelbarer Nähe präsentierten die Veranstalter alte Gerätschaften und Maschinen auf der Wiese. Das „Historische Dreschen“ mit Oldtimer-Ausstellung am Nachmittag, organisiert von den Oldtimerfreunden unter der Leitung von Ludwig Voit, kam gut an. Es zog viele Besucher an, trotz weiterer Veranstaltungen in der Region. Die Vorbereitung hatte bereits über eine Woche zuvor begonnen, als das Getreide gemäht und zum Trocknen gelagert wurde.
Dreschen wie vor 100 Jahren
Die Vorführungen begannen mit dem Dreschen per Hand, wie es zu Großvaters Zeiten üblich war. Dabei schlugen die Teilnehmer die Getreidekörner im Takt aus den Ähren. Der Schlagrhythmus musste genau eingehalten werden. Im Volksmund nannte man das „Trischldreschen“. Bis etwa 1900 bis 1930 wurde je nach Region mit dem Dreschflegel gedroschen. Danach kam das Getreide zur Reinigung in die Windmühle, die um 1910 gebaut wurde. In der Windmühle trennten die Arbeiter die Spreu von den Getreidekörnern.
Man führte auch die alte „Stiftmaschine“ vor, die von etwa 1930 bis 1950 im Einsatz war. Ein Fendt-Dieselross trieb sie mit einem Flachriemen an. Die Garben wurden durchgeschoben, und zur Reinigung nutzte man ebenfalls die Windmühle. Etwa um 1950 kam die stationäre Dreschmaschine Dechentreiter zum Einsatz. Sie übernahm alle Arbeitsschritte.
Man zeigte auch, wie gedroschen wurde. Mit der Gabel spießte man die Garben vom Leiterwagen auf die Dreschmaschine und schob sie in die Maschine. Ein Traktor der Marke Allgäuer, Baujahr 1950, trieb die Dreschmaschine mit einem Schwungrad an und setzte sie in Bewegung. Die Getreidekörner liefen in die angehängten Säcke. Das ausgedroschene Stroh presste man mit der HD-Ballenpresse zu Paketen zur Einlagerung. Die Besucher, darunter viele Jugendliche, zeigten großes Interesse daran, wie ihre Vorfahren das tägliche Brot auf den Tisch brachten.
Alte "Dieselrösser"
Die Zahl der Oldtimer-Sammler ist noch sehr groß, auch unter Jugendlichen. Auf der Wiese konnten die zahlreichen alten Bulldogs und „Dieselrösser“ mit Marken wie Hanomag, Deutz, Fendt, Güldner oder Allgäuer in Augenschein genommen und bewundert werden. Das kam besonders bei den Liebhabern des alten Blechs gut an.
Die Kinder konnten sich in einer großen Hüpfburg vergnügen. Auch wenn es zwischendurch regnete, tat dies der Veranstaltung keinen Abbruch. Junge Nachwuchsmusiker sorgten abwechselnd für gute Unterhaltung im Festzelt. An beiden Tagen gab es gutes Gegrilltes. Am Sonntag bot man ein großes, leckeres Kuchenbuffet und Kaffee an. Die Feuerwehrleute, darunter viele Jugendliche, halfen tatkräftig zusammen und trugen so zum Gelingen des Festes bei.
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