Saubersrieth bei Moosbach
24.07.2023 - 17:36 Uhr

Das „Trischldreschen“ und der Kampf ums tägliche Brot

Einen ungewohnten Schwerpunkt hatte das Sommerfest der Feuerwehr Saubersrieth-Niederland. Sie zeigte alte Gerätschaften und ein historisches Dreschen.

Guter Besuch belohnte den Aufwand der Helfer beim Sommerfest der Feuerwehr Saubersrieth-Niederland am Wochenende unter Leitung des Vorsitzenden Günter Pösl im Feuerwehrhaus und dem groß angebautem Zelt. Den musikalischen Auftakt machte die Partyband „Schampus“ mit Georg und Schore sowie Sängerin Sonja.

Am Sonntag präsentierten die Feuerwehrleute mit alten Gerätschaften und Maschinen, wie man früher das Getreide drosch. Sie führten Das Dreschen mit dem Dreschflegel wie zu Großvaters Zeiten vor und zeigten, wie die Getreidekörner aus den Ähren geschlagen wurden. Im Volksmund nannte man das „Trischldreschen“.

Die Drescher gingen dabei im Takt vor. Bis etwa 1900 war der „Trischl“ im Einsatz. Später wurde er durch die „Stiftmaschine“ bis etwa 1930 ersetzt. Nach dem Dreschen kam das Getreide in die Windmühle zur Reinigung. Zu sehen war eine, die etwa aus dem Jahr 1910 stammte. Die Stiftmaschine war der Vorläufer der Dreschmaschine. Bei den Vorführungen wurde klar, dass noch viel Handarbeit nötig war. Die Getreidegarben wurden mit der Gabel vom Wagen auf die Dreschmaschine „gespießt“, die dann in die Maschine geschoben wurden. Ein Traktor, Marke Allgaier, Baujahr 1950, 22 PS, Einzylinder mit Kurbelantrieb setzte die Dreschmaschine in Bewegung.

Die Getreidekörner liefen in die angehängten Säcke. Das ausgedroschene Stroh musste beseitigt werden. Vorher wurde es in einer eigens dafür konstruierten Maschine zu handlichen Strohpaketen zusammengepresst. Zahlreiche Besucher, vor allem viele Jugendliche, zeigten großes Interesse daran zu sehen, wie ihre Vorfahren so das tägliche Brot für die Ernährung auf den Tisch brachten.

Die Zahl der Sammler von Oldtimer-Traktoren ist immer noch sehr groß. Das bestätigten die 33 vorgefahrenen alten Bulldogs und „Dieselrösser“. Zu sehen waren Marken wie Hanomag, Deutz, Fendt, Güldner oder Allgaier, an denen sich die Gäste in Saubersrieth bei der großen Oldtimerschau schier nicht sattsehen konnten. Auch einige Autos waren zu bestaunen.

Zwischen den zahlreichen Vorführungen hieß es im Festzelt immer wieder „aufspült wird“. So spielte das Trio mit Harald Piehler und Mario Hammerl mit ihren steirischen Harmonikas begleitet von Berthold Hierold mit dem Kontrabass auf. Weiter waren Michael Pösl und Johannes Reindl mit ihren Steirischen, die Brüder Richard und Georg Schwabl mit dem Akkordeon und Gitarre sowie Florian Völkl auf der Steirischen, begleitet mit Gesang von seiner Schwester Franziska im Einsatz.

Die Kinder konnten sich in einer großen Hüpfburg vergnügen. An beiden Tagen war der Grill stets gut bestückt. Die Frauen boten am Sonntag Kaffee und ein großes, leckeres Kuchenbuffet.

 
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