Aufmerksame Zuhörer fand die bekannte Kräuterexpertin und Buchautorin bei ihrem Vortrag zum Thema „Wie Großmutter kurierte“ bei der Siedlergemeinschaft im Gasthof Bauer. Vorsitzender Walther Piehler freute sich über das große Besucherinteresse. Mit der Referentin sei es ihm gelungen, eine „Frau mit grüner Seele“ nach Schirmitz zu holen.
Guthjahr hatte einen Tisch mit Kräutern und Tinkturen anschaulich aufgebaut. Sie betonte eingangs, dass die Pflanzenheilkunde viel älter als die aktuelle Medizin sei. Man werde zwar nicht nur mit Kräutern gesund, sie seien aber wichtig für die Unterstützung des Immunsystems. „Die Kräuterheilkunde wurde stets in den Klöstern gepflegt, die wiederum versorgten auch die Bevölkerung“, betonte die Expertin. Den Zuhörern stellte sie zwei Pflanzengruppen vor: Zwiebelgewächse und Kreuzblütler. Sie empfahl, täglich eine halbe rohe Zwiebel zu essen. Dies sei ein Heilmittel für die Schleimhäute. Der große Klassiker sei aber Meerrettich. Der Verzehr von Kraut in allen Variationen sei gut für die Darmflora. „Die Oberpfalz ist ein Kraut- und Kartoffelland.“
Gegen eine Erkältung empfahl der Gast ein heißes Fußbad und dazu heißen Holunderblüten- oder Lindenblütentee zu trinken. Beide Tees würden das köpereigene Abwehrsystem stärken und wären gute Vorbeugungsmittel gegen Erkältungskrankheiten. Ein bewährtes Hausmittel gegen Husten und Heiserkeit sei auch der Zwiebelsirup und ein ausgehöhlter Rettich mit Honig. Ferner helfe auch eine Spitzwegerich-Honigpaste. Salbei empfahl die Referentin bei Zahnfleischerkrankungen. „Die Gerbstoffe und ätherischen Öle des Salbei bilden auf der Schleimhaut eine Schutzschicht und verhindern, dass sich die Krankheitserreger ausbreiten“, so Guthjahr. Zum Thema „Wildkräuterflora“ stellte sie die Brennessel wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehalts als Lebenselexier heraus. „Die Pflanze vitalisiert Geist und Körper“, erklärte Guthjahr. Als sehr gesund bezeichnete sie den Giersch.
Duftpflanzen, so die Buchautorin weiter, wirken euphorisierend und heben das seelische Befinden. Bei Asthma empfahl sie die schleimlösende Süß-Dolde. Bei Einschlafproblemen riet sie zu Zitronen-Melisse, zur Entspannung zu Lavendel samt Kräuterkissen und gegen Depressionen zu Johanniskraut.
Als Fazit erklärte Guthjahr, dass es sich lohne, das Erfahrungswissen aus der Natur wieder zu aktivieren. Zum Schluss bot sie den Besuchern noch zwei Brotaufstriche nach originellen Rezepten zum Probieren an: „Oberpfälzer Erdäpfel-Kas“ und „Ringelblumenbutter“.
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