Auch Schilder können das Miteinander von Mensch und Tier prägen. Zum Beispiel in Schirmitz: „Welcher Vollpfosten lässt in diese Wiese seinen Hund rein ...“, steht auf einem von mehreren Plakaten an der Grundschule dort. „Die Wiese liegt genau gegenüber der Fußgängerampel. Die Kinder laufen da durch und tragen den Dreck in die Schule. Ich muss das dann sauber machen. Außerdem bin ich schon selber oft reingetreten“, sagt der Hausmeister der Grundschule. Er hat die Schilder bereits vor Jahren aufgestellt – und sie haben Wirkung gezeigt: Sie schreckten ab.
Raß: Schilder beleidigend
Aufgefallen sind die Schilder nun Hundehalterin Barbara Raß. „Eigentlich gehe ich mit meinem Hund immer in den Wald. Vergangen Samstag habe ich die Route, vorbei an der Schule, genommen.“ Die Schirmitzerin findet die Hundekot-Thematik auch nicht lustig. Aber aus anderen Gründen. „Ich als Hundehalterin fühle mich von den Schildern beleidigt. Das ist wirklich unverschämt. Außerdem ist eine Beleidigung der Leute kein vorbildliches Verhalten für die Schüler.“ Ein „richtiger“ Hundehalter mache die Häufchen sowieso immer weg. Zumindest in dieser Hinsicht sind sich Barbara Raß und der Hausmeister der Schule einig.
„In Schirmitz gibt es ganz viele Hundehalter. Da kommt es wirklich ganz selten vor, dass man mal einen Hundehaufen sieht“, sagt Raß. Schlimmer seien die Fußgänger und Bauarbeiter, die gegen ihre Hecke urinieren.
Liegen gelassene Haufen auf der Straße oder auf privatem Gelände aber können Hundehaltern teuer zu stehen kommen. „Das ist ganz klar eine Ordnungswidrigkeit“, erklärt Josef Wittmann von der Gemeinde Schirmitz. „Es wird ja der Besitz anderer verunreinigt.“
Tipp: Foto machen
Wittmann rät, am besten ein Foto vom Tathergang zu machen oder den Täter direkt anzusprechen. „Die meisten Ordnungswidrigkeiten verlaufen im Sand, da es keine Zeugen gibt und Aussage gegen Aussage steht.“ Wer sieht, dass ein Hundebesitzer Kot liegen lässt, sollte sich am besten schriftlich und mit Foto an die Gemeinde wenden.
In Weiden ist der städtische Bauhof für Hundekot-Vergehen zuständig. „Wenn der Täter bekannt ist, können wir ihm schreiben und ihn ermahnen“, erklärt Johannes Zierock, Sachgebietsleiter der Abfallwirtschaft. Auch er ärgert sich über liegengelassene Haufen. „Die Menschen sind oft uneinsichtig oder zu bequem. Wenn die Hunde sprechen könnten, dann würden sie ihr Herrchen bestimmt bitten, den Dreck wegzumachen. Sie selber können es ja nicht.“
Teurer Hundekot
Wer Hundekot nicht wegräumt, kann zur Kasse gebeten werden, bestätigen die Stadt Weiden und das Landratsamt Neustadt. Die Bußgelder für diese Ordnungswidrigkeit sind je nach Kommune und Schwere des Vorfalls unterschiedlich. Gemäß des Bußgeldkatalogs können Täter in Bayern mit einer Strafe von 20 bis 150 Euro rechnen. In Weiden drohen Plakate Bußgeld bis zu 100 Euro an. Im Landkreis Neustadt, zu dem die Gemeinde Schirmitz zählt, liegt das Bußgeld laut Landratsamt im zwei- bis niedrigen dreistelligen Bereich.
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