Schirmitz
03.12.2021 - 09:24 Uhr

Piksen im Akkord: Schirmitzer Bürgersaal wird zum Impfzentrum

Der Schirmitzer Bürgersaal mutiert zwei Mal zum Impfzentrum. 179 Bürger schleust ein Team Dank guter Vorarbeit der Gemeinde in jeweils wenigen Stunden durch. Der Wermutstropfen: nur wenige Erstimpfungen werden gezählt.

Dr. Ariane Heigl (links) verabreicht Stunde um Stunde im Bürgersaal Coronaimpfungen und klärt geduldig über Risiken auf. Große Unterstützung hat sie von ihrem Mann Dr. Johannes Heigl und engagierten Helfern, die zum Teil aus dem Praxisteam von Ariane Heigl kommen. Bild: ise
Dr. Ariane Heigl (links) verabreicht Stunde um Stunde im Bürgersaal Coronaimpfungen und klärt geduldig über Risiken auf. Große Unterstützung hat sie von ihrem Mann Dr. Johannes Heigl und engagierten Helfern, die zum Teil aus dem Praxisteam von Ariane Heigl kommen.

Der Schnelltest machten die Ankommenden gleich beim Betreten des Bürgersaals: Ein kurzer Blick in die Runde - Ergebnis: Warteschlangen: negativ. Gute Stimmung: positiv. Der Schirmitzer Bürgersaal taugt bestens zum Impfzentrum. Das kristallisierte sich gleich bei zwei Terminen heraus. Die angrenzende Küche wurde zum Gruppen-Aufklärungsraum, ein angrenzendes Kammerl zum Sprech- beziehungsweise Pikszimmer. Von der telefonischen Anmeldung bei der Gemeinde, über den Empfang der Impfwilligen an der großen Saaltür bis hin zum Piks und der kurzen Ruhephase danach lief alles wie am Schnürchen.

179 Impfwillige wurden so an zwei Nachmittagen durchgeschleust. Geduld war lediglich bei der Anmeldung zur Impfaktion gefragt. Bis zu zwei Stunden lang haben einige ihr Glück am Telefon versucht, bis sie Werner Böhm von der Gemeindeverwaltung zur Terminvereinbarung am Hörer haben. Er leistetet im Rathaus die Vorarbeit für die erfolgreiche Aktion.

Reibungsloser Ablauf

Die Impfaktion beruhte auf einer Idee der Schirmitzerin Dr. Ariane Heigl, auch Gemeinderätin und Frauen-Unions-Vorsitzende. Die niedergelassene Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie erhielt dabei Unterstützung von ihrem Mann Johannes, Oberarzt am Klinikum Weiden, sowie von ihrem Praxisteam. Für den reibungslosen Ablauf sorgten Helfer der Frauen-Union, Inge Schneider, Franziska Hammer und Christine Gallersdörfer sowie Romy Hösl.

Biontech und Moderna war in den Spritzen. 7 Stunden reine Impfzeit registrierte das Team und insgesamt 179 Impfungen. Davon waren jedoch nur 13 Erstimpfungen, nur 2 Zweitimpfungen. Der Löwenanteil entfällt auf die Booster: 164. Der jüngste Impfling ist 12, der älteste 90. Der Altersdurchschnitt aller Teilnehmer liegt bei 54,2 Jahre, zeigt ein Blick in die Statistik. Die meisten, nämlich 112 Impfwillige, wohnen in Schirmitz, 67 sind Auswärtige, davon 25 aus den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft. Der Wohnort spielte bei der Anmeldung zur Impfung keine Rolle. Auch 24 Weidener trauten sich zum Piksen nach Schirmitz. Einer davon scherzte, dass ihm wohl das Schirmitzer Teeniechor-Gen gleich mit eingeimpft werde.

Ohne große Wartezeit

Ein Hahnbacher war unter den Teilnehmern und ein Regensburger. Drei kamen aus dem Landkreis Schwandorf. Das Resümee fiel bei allen positiv aus. "Eines muss man den Schirmitzer lassen: Impfen können sie", lachte ein Patient, der froh war, ohne große Wartezeit auf einem Termin in einem großen Impfzentrum den Booster zu bekommen. "Wer hätte gedacht, dass wir mal gemeinsam aufgeklärt werden", feixten zwei Schirmitzer, die in der Küche des Bürgersaals zum Vorabgespräch Platz nahmen.

Positiv fiel aber auch die Bilanz von Bürgermeister Ernst Lenk aus. "Ich denke, dass nicht viele Gemeinden eigenständig eine Impfaktionen organisieren können. Die extrem hohe Nachfrage hat gezeigt, dass wir mit unserer Aktion absolut richtig gelegen haben." Und vielleicht werden sich die Türen zum Schirmitzer Impfzentrum noch ein weiteres mal öffnen, meinte Lenk.

Schirmitz02.12.2021

"Die extrem hohe Nachfrage hat gezeigt, dass wir mit unserer Impfaktion absolut richtig gelegen haben."

Ernst Lenk

 
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