Stefan Dietl stellte sein Buch „Prekäre Arbeitswelten – von digitalen Tagelöhnern bis zur Generation Praktikum“ vor und zeigte, wie sich Ausbeutung im Arbeitsleben heutzutage in Deutschland darstellt.
Denkt man an Ausbeutung, so sind bei vielen die ersten Gedanken wohl mit Entwicklungsländern oder mit Deutschland vor der Zeit der Sozialgesetzgebung verknüpft. Stefan Dietl zeigte in seinem Vortrag auf, dass Ausbeutung in Deutschland auch heute noch ein Problem ist und sich oftmals nur anderes darstellt, als das früher der Fall war. Er gab einen harten Fakten-Check: 1 Million Menschen befinden sich aktuell in Deutschland in Leiharbeit, 5 Millionen Menschen halten sich mit Minijobs über Wasser und 3 Millionen Menschen arbeiten in einem befristen Arbeitsverhältnis – um nur einige Beispiele zu nennen. Fast 40 Prozent der Beschäftigten in Deutschland befinden sich solch prekären Arbeitsverhältnissen. Für Betroffene seien damit niedrige Löhne, eine geringe soziale Absicherung und oft auch die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes verbunden, so Stefan Dietl.
Neue Formen der Ausbeutung im digitalen Zeitalter seien etwa Gig-Work und Crowd-Work, allesamt Methoden, die dazu beitragen, dass Erwerbstätige in Deutschland ausgebeutet werden, sei es durch ständige Abrufbereitschaft oder fehlende soziale Absicherung.
Nach dem rund einstündigen Vortrag ergab sich noch eine interessante Diskussion, bei der mehrere Anwesende über Beispiele der Ausbeutung aus der eigenen Lebenswelt berichteten. Zum Abschluss bedankten sich die Ortsvereinsvorsitzende und Bürgermeisterkandidatin Nicole Bäumler und ihr Stellvertreter Christoph Schiesl.













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