Schlammersdorf
10.03.2020 - 14:30 Uhr

Gemeindepolitik von unten nach oben als Ziel

Die interkommunale Zusammenarbeit wird betont, im Vordergrund steht aber - wie in den vorangegangenen Versammlungen - die aktuelle Gemeindepolitik: Zum Bürgergespräch lädt die Unparteiische Wählergruppe (UWG) ins Bürgerhaus ein.

Interkommunalen Zusammenhalt in den Gemeinden Speinshart, Vorbach und Schlammersdorf betonen die Gemeinderats- und Kreistagskandidaten Gerhard Löckler (links) und Holger Götz (rechts) sowie die Bürgermeister- und Kreistagskandidaten Manfred Plössner und Johannes Schmid (Zweiter und Dritter von links). Bild: br
Interkommunalen Zusammenhalt in den Gemeinden Speinshart, Vorbach und Schlammersdorf betonen die Gemeinderats- und Kreistagskandidaten Gerhard Löckler (links) und Holger Götz (rechts) sowie die Bürgermeister- und Kreistagskandidaten Manfred Plössner und Johannes Schmid (Zweiter und Dritter von links).

Als „Endspurt“ bezeichnete Johannes Schmid die Zusammenkunft im Schützenheim. Die Entscheidung, als Bürgermeisterkandidat anzutreten, sei ihm nicht leichtgefallen, erklärte er. Aufgrund des Rückhalts seiner Familie und des Zuspruches des UWG-Vorstands sei letztlich der Entschluss dafür gefallen. Verantwortung zu übernehmen stehe nun für ihn wie auch für die UWG-Gemeinderatskandidaten im Vordergrund, um eine offene Kommunalpolitik ohne parteipolitische Zwänge erfolgreich fortzusetzen.

In seinen weiteren Ausführungen unterstrich Schmid nochmals die Ziele der UWG, die in der Zusammenarbeit mit den Jugendlichen, in der Förderung von Kindern und Familie - auch durch Stärkung des Kindergartens und der Grundschule - sowie in der Weiterentwicklung in den Dörfern lägen. Ein Augenmerk werde weiterhin auf den Wegebau gelegt: ob beim geplanten Radweg nach Oberbibrach, beim Kernwegenetz, das zurzeit als Konzept entstehe, oder bei der weiteren Zusammenarbeit mit der Jagdgenossenschaft bei der Instandhaltung der Feldwege.

Der Redner ging auch auf die Verkehrssicherheit auf den Straßen ein. Durch den Ausbau der Ortsstraßen von Schlammersdorf und Ernstfeld sowie den Geh- und Radweg zwischen diesen Orten sei schon viel erreicht worden. Als weiteren Pluspunkt bezeichnete er die Anschaffung von Geschwindigkeitsmessgeräten, die bald aufgebaut werden. Bei Maßnahmen auf und entlang der Kreis- und Staatsstraßen mit oft hohen verkehrsrechtlichen Hürden sei die Kommune auf die Mitwirkung des Landkreises und des Staatlichen Straßenbauamtes angewiesen.

Der Bürgermeisterkandidat verhehlte nicht, dass die Gemeinde nicht auf Rosen gebettet sei. Der Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel müsse deshalb in bürgernahe Investitionen fließen, und bei allem Wünschenswerten das Machbare nicht aus dem Auge verloren werden. Sein Ziel sei es, eine Gemeindepolitik von unten nach oben zu machen. Dazu würden keine Politikgrößen benötigt, sondern es müsse selbst Initiative und Verantwortung übernommen werden, um etwas zu bewegen. Johannes Schmid war sich sicher, dass dies die Bürger mit ihrer Stimme für die UWG unterstützen.

Mit einem Abriss zu aktuellen Gemeindethemen schloss sich Gerhard Löckler an. Der UWG-Vorsitzende ging auf den seit 1997 niedrigsten Schuldenstand mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von nur noch 56 Euro ein, sprach die wichtigsten Einnahmequellen an und berichtete von einer zufriedenstellenden Rücklage. Auch mit Blick auf die demografische Entwicklung sei die Schaffung von Bauland wichtig, die mit der Überarbeitung der Bebauungspläne nun wieder einen Schritt vorankomme.

Das Instrument der Dorferneuerung sei ein wichtiger Faktor in der Entwicklung der Gemeinde und dürfe auch künftig nicht aus den Augen verloren werden. Ebenso bedeutend sei die interkommunale Zusammenarbeit. Auch wenn noch etwas Zeit ins Land gehen werde, sei die hundertprozentige Erschließung der Gemeinde mit schnellem Internet abzusehen, sagte Löckler.

Der Spielplatz werde heuer fertig, für einen Gehweg in Menzlas müssten noch weitere Kostenangebote eingeholt werden. Der Hotspot am Feuerwehrhaus sei in greifbarer Nähe und die Umrüstung der Straßenbeleuchtung im ganzen Gemeindegebiet auf LED schon im Gange, hob der UWG-Vorsitzende hervor.

Zum Thema "Bürgerhaus" meldete sich Claudia Schreglmann zu Wort. Sie finde die Idee, dass das Gebäude intensiver für Kinder, Familie und Senioren genutzt werden solle, hervorragend, erklärte sie. Sie würde es aber auch sehr begrüßen, wenn solche Zusammenkünfte auch gemeinsam für Kinder und die ältere Generation genutzt werden: Schreglmann schwebt ein Generationentreff vor, bei dem alle ihren Spaß haben können.

Zudem appellierte sie, den Zusammenhalt der Vereine untereinander zu stärken. Dies sei in der Gemeinde besonders wichtig. Martina Schramm ärgerte sich über die hohen Geschwindigkeiten, mit denen Fahrzeuge die auf dem kurzen Stück zwischen Schlammersdorf und Ernstfeld auf der Staatsstraße unterwegs seien. Gerhard Löckler ergänzte, dass der Gemeinderat beim Ausbau der Straße vergeblich die Beibehaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 Stundenkilometern gefordert habe.

Als Gast aus Oberbibrach gratulierte der Vorbacher FW-Bürgermeisterkandidat Manfred Plössner der UWG zur hervorragenden Gemeinderatsliste. Auch er war der Meinung, dass jeder für sich anpacken müsse, um das Beste für die Kommune zu erreichen. Als Kreisrat machte er einen Streifzug durch die Politik des Landkreises und bat, das „Baxi“ in Anspruch zu nehmen. Er werde sich dafür einsetzen, dass dessen Tarifsystem angepasst werde.

Der Vorbacher Bürgermeisterkandidat war der Ansicht, dass das Radwegeprojekt zwischen Oberbibrach und Schlammersdorf gemeinsam auf den Weg gebracht werden müsse. Weitere Themen Plössners waren die Bedeutung der Dorferneuerung, die Leerstandsproblematik in den Dörfern und die Notwendigkeit der weiteren guten Zusammenarbeit zwischen den beiden Nachbargemeinden. 

Ein Grußwort sprach Holger Götz. Der Gemeinderat aus Speinshart warb auch als deren Vertreter für die Kreisratskandidaten der Freien Wähler aus dem westlichen Landkreis sowie für Tobias Groß aus Edeldorf als FW-Landratskandidat.

 
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