Schlammersdorf
18.02.2020 - 16:05 Uhr

Die Heimat aktiv mitgestalten

Es ist ein etwas anderer Abend am "Tag der Liebenden": Der CSU-Ortsverband Schlammersdorf nimmt im Kommunalwahlkampf den Valentinstag zum Anlass, das Thema "Heimatliebe" zu konkretisieren.

Tanja Renner und Tanja Schiffmann, zwei der Frauen auf der CSU-Kreistagsliste, sprechen bei der 
CSU-Wahlveranstaltung unter dem Motto "Heimatliebe". Bild: ilt
Tanja Renner und Tanja Schiffmann, zwei der Frauen auf der CSU-Kreistagsliste, sprechen bei der CSU-Wahlveranstaltung unter dem Motto "Heimatliebe".

„Nicht an jetzt oder morgen denken, sondern an übermorgen“, forderte Ortsvorsitzende Tanja Renner in ihrer Begrüßung. Es lohne sich, die Heimat aktiv mitzugestalten, damit junge Menschen am Ort Perspektiven für moderne Infrastruktur, Ausbildung und Bauland haben. Für Renner ist es selbstverständlich, den eigenen Kindern ein Vorbild zu sein. Sie habe eine starke familiäre Rückendeckung, um das politische Engagement wahrzunehmen, merkte sie an.

Bei der Veranstaltung im Pfarrheim stellten sich die CSU-Gemeinderatskandidaten mit Unterstützung von Tanja Schiffmann, Kreisvorsitzender der Frauen-Union, und stellvertretendem Landrat Albert Nickl den Fragen der Bürger und warben um Stimmen. Um Wünsche und Anregungen am Ende der Veranstaltung besser bearbeiten zu können, lagen Zettel auf den Tischen aus. Darauf konnten die Zuhörer während der Vorstellungsrunde anonym ihre Ideen zu Papier bringen. Dies hatte sich bereits in den vorangegangenen Veranstaltungen bewährt.

Die Gemeinderatskandidaten stellten sich einzeln vor und informierten die Besucher über ihre Schwerpunkte. „Ich stehe für Förderung der Jugend“, sagte Hans Wiesnet, der seit über 24 Jahren in der Politik tätig und seit einigen Jahre Vorsitzender des FC Vorbach ist. „Wir haben ungefähr 170 Kinder aus Schlammersdorf im Vorbacher Fußballclub. Deshalb muss in Zukunft mehr auf Freizeitmöglichkeiten am Ort eingegangen werden", forderte er. Wiesnet erinnerte sich, dass "irgendwo im Lager" ein Basketballkorb sei, der doch nun endlich in einem der Orte angebracht werden könne.

Für Josef Thaller steht die Sicherheit in den Ortsgemeinden auf der Agenda. Er ist seit Jahren Kirchenpfleger und sieht mit Besorgnis auf die Gehwege im Friedhof: „Pflaster haben sich gesenkt. Diese Gefahrenstellen darf man so nicht lassen.“ Mehrmalige Hinweise bei der aktuellen Gemeindeführung hätten nichts bewirkt. Auch die Raserei durch Moos oder Schlammersdorf ist Thaller ein Dorn im Auge: „Ungebremst wird da durchgefahren“, ärgert er sich. Aus seiner Sicht gibt es viele Möglichkeiten, diese Situation zu verbessern, zum Beispiel durch Fahrbahnteiler. Dies bestätigte Wolfgang Biersack, Fuhrunternehmer und Familienvater. Auch er würde sich im Falle seiner Wahl in den Gemeinderat dafür stark machen.

Die CSU-Kandidaten sehen zudem kollektiv Nachholbedarf beim Mobilfunk. „Das müsste doch bessergehen. Wir haben noch viele nicht abgedeckte Bereiche“, betonte Michael Wiesnet die Bedeutung dieses Thema. Gerade in der heutigen digitalen Zeit sei es wichtig, auf dem Lande die gleichen Möglichkeiten wie in einer Stadt zu haben. Der Jüngste auf der CSU-Liste, Daniel Kraus, wirbt mit seinen 18 Jahren für seine Generation. „Ich liebe meine Heimat und will, dass die Jungen bleiben“, erklärte er selbstbewusst. Nicht der Wegzug, sondern der Zuzug der jungen Generation steht auf seiner Liste. Schaffen von Bauland und Erhalt von Kindergärten gehören deshalb zu seinen Forderungen.

Anschließend ging Tanja Schiffmann in ihrer Funktion als Kreisvorsitzende der Frauen-Union auf das Thema "Frauen in der Politik" ein. „Sind in der Politik die Frauen zu wenig präsent?“, fragte sie. Mit nur 31 Prozent weiblichen Mitgliedern im Bundestag ist die Politik aus ihrer Sicht zu männlich. Deshalb wirbt Schiffmann für Engagement von Frauen. Sie habe in ihrem Amt als Bürgermeisterin auch anfänglich Schwierigkeiten gehabt, aber das Durchhaltevermögen habe sich ausgezahlt, merkte sie an.

Im Blickpunkt:

Neue berufliche Herausforderung statt Bürgermeisterkandidatur

Tanja Renner und Albert Nickl analysierten abschließend die schriftlich notierten Anregungen und Wünsche der Teilnehmer: Die Natur müsse mehr geschätzt und bewahrt werden, auch das sei Heimat. Gefährliche Straßenstrecken, zum Beispiel zwischen Menzlas und Schlammersdorf, müssten auf die Agenda. Dieses Anliegen werde er mit in den Kreistag nehmen, versprach Nickl.

Auf die Frage, warum Tanja Renner nicht als Bürgermeisterin kandidiert, versuchte diese, ihre aktuelle Situation zu erklären, und bat für ihre Entscheidung um Verständnis. „Ich habe es mir nicht leicht gemacht. Bis August war ich überzeugt, für dieses Amt zu kandidieren“, sagte Renner. Dann aber habe ihr das Kultusministerium eine äußerst attraktive Aufgabe angeboten.

Mit Familie, zwei Kindern und einer neuen Herausforderung habe sie sich nicht in der Lage gesehen, eine gute Bürgermeisterin sein zu können. „Wenn ich etwas mache, dann mit Leidenschaft und 100 Prozent. Ihr kennt mich“, merkte die Ortsvorsitzende an. Sie sieht sich als Teil einer starken CSU-Präsenz in Gemeinderat und Kreistag besser in der Lage, eine gute Politik am Ort und für Schlammersdorf machen zu können.

 
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