Darin tauchten auch die Besucher im Pfarrheim Schlammersdorf ein: Der Pfarrgemeinderat der Pfarreiengemeinschaft Speinshart und der Arbeitskreis "Für das Leben und die Hoffnung“ von Hans Karl aus Kirchenthumbach hatten dorthin zum Bildervortrag „Unsere Reise in den Kosovo“ eingeladen.
Rund 160 Fotos umfasste der Bericht einer achtköpfigen Gruppe, die sich erstmals vor Ort über die vom Arbeitskreis unterstützten Einrichtungen informierte. Vorrangiges Ziel der Reise war es auch, sich ein Bild von der Hilfsbedürftigkeit in der Region zu verschaffen.
Seit knapp zwei Jahrzehnten ist der Schwerpunkt des Arbeitskreises auf den Kosovo, das jüngste Land Europas, ausgerichtet. Die Menschen dort werden mit Lieferungen von Hilfsgütern und zweckgebundenen Geldspenden unterstützt.
Ende Mai dieses Jahres besuchte eine achtköpfige Delegation mit Hans Karl an der Spitze, der die 1981 gegründete Organisation „Für das Leben und die Hoffnung“ ehrenamtlich leitet, den Balkanstaat (wir berichteten). Mit dem eindrucksvollen Bildervortrag wurden den rund 80 Zuhörern die dabei gewonnenen Eindrücke und Erfahrungen vermittelt.
Stationen waren die Region um Gilan, südöstlich der Landeshauptstadt Pristina gelegen, sowie Klina westlich von Pristina, wo sich die Gruppe über die vom Arbeitskreis unterstützten Einrichtungen, Behindertenheime, Krankenhäuser und Schulen eingehend informierte. Die Abordnung gewann dabei auch einen tiefen Einblick in Land und Leute, die nichts unversucht lassen, aus dem Nichts das Beste zu machen. Dabei werden auf Basare meist persönliche Dinge angeboten, um den Lebensunterhalt etwas zu verbessern.
Das Programm der Gruppe beinhaltete eine Reihe von Besuchen in verschiedenen Einrichtungen, darunter ein Krankenhaus. Dabei blieb nicht verborgen, dass in der medizinischen Versorgung noch vieles im Argen liegt. So müssen Angehörige von Patienten Medikamente selbst in der Apotheke besorgen und ins Krankenhaus bringen.
Vor Ort informierte sich die Delegation auch in einer Dorfschule in der Bergregion um Tugjec. Mit Hilfe der Aktion „Für das Leben und die Hoffnung“ wurde dort eine Wasserleitung installiert, so dass die Schüler mit sauberem Trinkwasser versorgt werden können. Zu den besuchten Einrichtungen gehörte zudem eine Sozialeinrichtung in Klina, die zugleich als Verteilstation für Hilfsgüter dient. Einen positiven Eindruck gewann die Gruppe beim Besuch einer von der EU geförderten Behindertentagesstätte. Diese ist zwar modern eingerichtet, doch wie es mit ihr weitergeht, vor allem in finanzieller Hinsicht, ist ungewiss.
Das Reiseprogramm beinhaltete auch eine Stippvisite bei einer Bauernfamilie, die unter ärmsten Lebensverhältnissen versucht, das Medizinstudium ihrer Tochter zu finanzieren. Sowohl die Kühe als auch die Bienenstöcke wurden verkauft, um den Kindern eine Ausbildung samt einer Unterkunft in der Stadt zu ermöglichen. Spontan öffneten die Gäste ihre Geldbörsen, so dass zur Freude des Familienvaters wieder ein Bienenstock gekauft werden konnte.
Beim Besuch eines Basars und des Wallfahrtsortes Letnica mit dem Gnadenbild der Schwarzen Madonna, wo Mutter Teresa ihre Berufung zur Ordensschwester fand, gewann die Abordnung zudem einen Eindruck von der Lebensart und Kultur der Kosovaren. Sie vergewisserte sich aber auch, dass bereits angestoßene Hilfsprojekte Früchte tragen.
Zum Abschluss des rund einstündigen Bildervortags kam zum Ausdruck, dass die Lieferungen von Hilfsgütern und Geldspenden durch den Arbeitskreis nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind, so dass eine Unterstützung auch in Zukunft unverzichtbar ist. In diesem Zusammenhang kündigte Hans Karl weitere Projekte an, darunter die Ausstattung eines Kindergartens und eines Krankenhauses.
Spendenkonto
Auch künftig wird der Arbeitskreis „Für das Leben und die Hoffnung“ Einrichtungen in Kosovo unterstützen. Die seit 1981 bestehende Organisation unter der ehrenamtlichen Leitung von Hans Karl aus Kirchenthumbach ist weiterhin bestrebt, mit Lieferungen von Hilfsgütern und zweckgebundenen Geldspenden, Hilfe und Entlastung zu schaffen, wo die Not am Größten ist. Weitere Auskünfte erteilt Hans Karl unter Telefon 09647/492.
Spenden sind willkommen auf das Konto „Für das Leben und die Hoffnung“, IBAN DE47 7539 0000 0107 5202 04. Bei Adressangabe ist eine Spendenquittung möglich. (br)
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