Als Versammlungsleiter und UWG-Vorsitzender merkte Gerhard Löckler an, dass es ja kein Geheimnis sei, dass er als Bürgermeister für eine vierte Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung stehen werde. 18 Jahre seien eine lange Zeit, in der aber gezeigt worden sei, dass Parteipolitik in der Arbeit für die Gemeinde keine große Rolle spielen müsse. Wenn nun parteiabhängige Kandidaten wieder von "besonderen Vernetzungen" sprechen, müsse gefragt werden, ob nicht jeder Politiker - gleich welcher Couleur - nur den Bürgern verpflichtet sein müsse, und alles andere irgendwie in die Nähe von Abhängigkeit rücke.
Der Abschied vom Bürgermeisteramt falle umso leichter, wenn die UWG trotzdem wieder mit einem Kandidaten dafür antreten könne, erklärte Löckler. Er schlug deshalb Johannes Schmid zur Nominierung vor, der vor der Abstimmung sich und seine Ziele vorstellte. Er sei 44 Jahre, verheiratet, dreifacher Familienvater und beim „fiedern Gerschmie“ im elterlichen landwirtschaftlichen Anwesen aufgewachsen, informierte Schmid.
Nach dem Besuch der Volksschule in Schlammersdorf stand der Besuch des Kepler-Gynasiums in Weiden an. Nach der Mittleren Reife begann er 1993 die Ausbildung zum Sozialversicherungsangestellten bei der AOK Weiden. Es folgte der Wehrdienst in Oberviechtach und Amberg, wobei ihm der zweiwöchige Einsatz beim Jahrhunderthochwasser in Frankfurt/Oder besonders im Gedächtnis geblieben sei, sagte der Bewerber. Ihm sei so aufgezeigt worden, was im Leben alles kommen könne. 2006 schloss er die berufsbegleitende Ausbildung zum AOK-Betriebswirt ab und war danach über zehn Jahre als Referent im Bildungszentrum Hersbruck tätig. Jetzt sei er in der Firmenkundenberatung mit sehr guten Kontakten zur regionalen Wirtschaft tätig.
"Schlammersdorf ist meine Heimat", stellte Schmid fest. Er habe sich schon als Ministrant und Mitglied der Katholischen Landjugend engagiert, sei für den Kindergarten im St.-Michael-Verein und im Elternbeirat tätig gewesen und kenne durch seine Jugendbetreuung beim FC Vorbach auch die Bedürfnisse der Kinder und Eltern aus der täglichen Praxis.
Politisch engagiere er sich seit 16 Jahren im Vorstand der UWG, sei seit sechs Jahren Gemeinderat und Mitglied des Wasserzweckverbandes, merkte der Redner an. Auch könne er sich als Seniorenbeauftragter und mit seinem beruflichen Wissen in die Gemeinschaft "Generationen Hand in Hand" einbringen. Im Sinne des Gemeinwohls wolle er als Bürgermeister "mit Herz und Verstand in parteipolitischer Unabhängigkeit, zukunftsorientiert und umweltbewusst die Lebensgrundlagen in der Gemeinde erhalten und ausbauen", wie es bereits in der Satzung der UWG zum Ausdruck komme.
Stichpunktartig ging Johannes Schmid dann auf verschiedene Themenbereiche ein. Die Schaffung von Bauplätzen sei sehr wichtig, die Digitalisierung der Behördengänge in Zusammenarbeit mit der Verwaltungsgemeinschaft müsse angepackt werden, wobei die Belange der älteren Generation nicht außer acht gelassen werden dürften. Außerdem sprach er den Breitbandausbau, Straßensanierungen und das ebenfalls in Arbeit befindliche Konzept für ein Kernwegnetz im Vierstädtedreieck an.
Annehmen möchte sich der UWG-Bewerber ebenso des Ausbaus der Radwege. Hierzu zähle auch die Verbindung nach Oberbibrach, die bei einem vernünftigen Kosten- und Nutzungsverhältnis verwirklicht werden sollte. Die Unterstützung des Kindergartens wie auch die Sicherung des Grundschulstandorts Oberbibrach müssten Prioritäten sein. Mit Blick auf die Jugendlichen könnte ein „Jugend-Gemeinderat“ angedacht werden, in den die junge Generation Wünsche und Anregungen einbringen könne. Weitere Überlegungen betrafen die Weiterentwicklung des Spielplatzes sowie Angebote für Kinder und Jugendliche im und um das Bürgerhaus.
Er werde mit oder ohne Gegenkandidaten antreten, weil er überzeugt sei, mit einer sachbezogenen, parteiunabhängigen Gemeindepolitik Schlammersdorf weiter voranbringen und eine gute Zukunft zum Nutzen aller Bürger gestalten zu können, betonte Schmid abschließend. Seine Ausführungen wurden mit viel Beifall bedacht, und die anschließende Abstimmung zeigte, dass die Zuhörer die Zielrichtungen des Bewerbers voll unterstützen.
Von den 26 Stimmberechtigten stimmten, bei 2 anderen Namensnennungen, 24 für Johannes Schmid als Bürgermeisterkandidat der UWG. Im Namen der Unparteiischen Wählergruppe Schlammersdorf gratulierte Gerhard Löckler und wünschte dem Kandidaten bei den Kommunalwahlen 2020 viel Erfolg.













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