Schmidgaden
21.09.2025 - 11:20 Uhr

Container-Kita in Schmidgaden geht in Betrieb

Nach einem massiven Unwetterschaden im Sommer hat die Gemeinde Schmidgaden schnell reagiert. Für den verwüsteten Teil des Kinderhauses "Max und Moritz" schaffte sie eine Containeranlage als Übergangslösung an. Sie ist jetzt in Betrieb.

Ein heftiger Wolkenbruch ging am 15. Juni 2025 über Schmidgaden nieder. Für den Kindergarten „Moritz“, der erst vor drei Jahren eingeweiht worden war, hatte er verheerende Folgen. Das Gebäude stand etwa zehn Zentimeter unter Wasser. Die Schäden am Estrich, an den Wand- und Bodenfliesen, der Fußbodenheizung, der Wärmedämmung sowie an technischen und elektrischen Einrichtungen waren mit einer schnellen Reparatur nicht zu beheben.

Das Resultat des Schreckensnachmittags: ein Gesamtsachschaden von etwa 500.000 Euro. Die einzige gute Nachricht für die Gemeinde: Die anfallenden Kosten wurden von der abgeschlossenen Elementarversicherung abgedeckt.

Zelte wurden zunächst für die drei „heimatlos“ gewordenen Gruppen als Überbrückung auf der Freifläche des Kindergartens „Max“ aufgestellt. Eine Ersatzlösung musste nun schnellstens her. Die Gemeinde Schmidgaden holte Angebote ein und entschied sich für eine Containerlösung. Christian Winkler, ein gebürtiger Schmidgadener, arbeitet in der Geschäftsleitung der Chamer Firma „all2work“, welche spezialisiert auf Containeranlagen ist. Er hat die Not der Schmidgadener aufgegriffen und Anfang Juli ein Projekt vorgestellt, das den Kauf von insgesamt 22 Containern für ein bis zwei Geschosse beinhaltete.

Optimale Lösung

Der Gemeinde erschien das als die optimale Lösung, da eine zunächst ins Auge gefasste Anmietung bei einer anderen Firma unter dem Strich bedeutend teuerer gekommen wäre, zumal die gekaufte Anlage nach erfolgter Renovierung des Kindergartens „Moritz“ für weitere Zwecke der Kommune eingesetzt werden kann. Mit ins Boot holten die Schmidgadener den Architekten Konrad Kraus aus Nabburg, der zügig den Bauplan für den Kindergarten „Moritz“ in Anbindung zum Kindergarten „Max“ und an die Mittelschule, in der sich ebenfalls eine Kindergartengruppe befindet, fertigte.

Stellvertretender Bürgermeister Andreas Altmann lobte bei der symbolischen Eröffnung am Donnerstag die Zusammenarbeit des Kindergartenteams mit dem Planer und der Gemeindeverwaltung. Ein besonderer Dank ging an Verena Steinsdorfer, die in der Gemeindeverwaltung die Fäden zog. Auch Markus Ries vom Bauhof und stellvertretende Kindergartenleiterin Corina Vrelle sowie Architekt Konrad Kraus erfuhren für ihr großes Engagement, und das während der Urlaubszeit, seine Hochachtung.

Drei Gruppen untergebracht

In der imposanten Containeranlage sind bis zum voraussichtlichen Rück-Umzug in den Kindergarten „Moritz“ Ende Januar eine Kinderkrippe und zwei Kindergartengruppen untergebracht. Für die kleinen Mitbürger ist es prinzipiell nicht so wichtig, wo sie untergebracht sind - am wichtigsten sind die liebevolle Betreuung, das soziale Umfeld und die kindergartengerechte Einrichtung. Und das alles ist in der Containeranlage möglich und gewährleistet.

Sicher ist auch, dass auf Grund großer Anfragen eine weitere Kindergartengruppe ab Januar 2026 entsteht und diese dann Einzug in den gemeindeeigenenen Container hält.

OnetzPlus
Schmidgaden01.08.2025
Hintergrund:

Daten zum Umzug des Kindergartens "Moritz"

  • 15. Juni 2025: Unwetter über Schmidgaden
  • 3. Juli 2025: Vorstellung des Containerprojektes von „all2work“
  • 23. Juli 2025: Entscheidung zum Kauf von 22 Containern zum Preis von 330.000 Euro plus 50.000 Euro für Sanitär, Strom und technische Hilfsmittel
  • 1. August 2025: Aufbau der etwa 300 Quadratmeter großen Containeranlage
  • 15. September 2025: Offizielle Ab- und Betriebnahme des Kindergartens
  • Betreuung: In den Containern sind 12 Krippen- und 50 Kindergartenkinder untergebracht. An den drei Standorten „Max“, „Moritz“ und Mittelschule werden 178 Kinder betreut.
 
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