Zunächst berichtete Monika Ermer über den Werdegang des Priesters Kneipp, der zuerst den Beruf des Webers erlernt hatte und durch seine Krankheit an ein Heilbuch des Arztes Johann Siegmund Hahn (1696-1773) geriet, in dem von der Heilkraft des Wassers die Rede war. Das probierte er aus, indem er einige Male in der Woche in der kalten Donau badetet. Und zum Erstaunen seiner Ärzte wurde er geheilt.
Seine Lehre beruht auf fünf Säulen, die den Menschen ganzheitlich berücksichtigen - Wasser, Bewegung, Lebensordnung, Ernährung und Heilpflanzen. Diese Lehre hat sich aus der ursprünglichen Wasser- und Kräuterheilkunde als ein anerkanntes Gesundheitskonzept entwickelt.
Leben nach Kneipp ist einfach, kostet fast nichts und bringt den Menschen in Bewegung. Dabei wird das Immunsystem gestärkt, ebenso die Fitness, und gute Stimmung erzeugt. Wasser wirkt erfrischend, beruhigend und stabilisierend und ein abgehärteter Körper ist der Schutz vor jeglicher Krankheit, war seine Devise. Kalte Körperteile sollten nicht kalt behandelt werden, Wechselbäder seien besser, meinte die Referentin und zeigte auch gleich einige Güsse, die jeder zu Hause selbst anwenden könne.
Wassergüsse sollten immer herzfern begonnen werden und herznah enden. Sie riet ab von kalten Duschen nach einem Essen oder davon, Arm- oder Fußduschen gleichzeitig machen. Danach das Wasser nur abstreifen und die Gliedmaßen erwärmen.
Die Bewegung erhöht die Lebenslust und hilft den Menschen durch die Stärkung seines Körpers, besonders der Gelenke. Wer rastet der rostet, gilt auch heute noch. Es sollte jeder auf seinen Körper hören und für Ausgleich an Ruhe und Aktivitäten sorgen.
Zur Lebensordnung sagt Sebastian Kneipp: "Im Maße liegt die Ordnung, jedes Zuviel und jedes Zuwenig setzt anstelle der Gesundheit Krankheit." Zur Ernährung wusste Kneipp, dass die Nahrung nur dann zuträglich und gesund sei, wenn sie der Natur des Menschen zuträglich ist und von ihr verarbeitet wird. Das heißt nicht viel Fleisch, mehr Fisch und Gemüse.
Die Bitterstoffe, die bei vielen Salaten und Gemüsen weggezüchtet werden, wären für Stoffwechsel und Leber sehr wichtig, meinte Referentin Ermer. Gut wäre eine Herbstkur mit Mariendistel, Löwenzahn und Wegwartewurzel und im Frühjahr eine Vitaminkur mit Fichtenspitzen oder frischen Salaten.
Die Heilkräuter können bereits vorbeugend eingesetzt werden, nicht nur als Tee, sondern auch zum Kochen, als Salben oder Bäder. So sind Holunderblüten- und Lindenblütentee gegen Erkältung, Johanniskrauttee für die Psyche, Löwenzahn regt alle Drüsen des Körpers an, die Ringelblume ist magenberuhigend und Rosmarin stärkt Genesende, um nur einige zu nennen. Doch die Heilkräuter sollten immer als Medikament angesehen und nur begrenzt eingesetzt werden.
Monika Ermer ging auch auf verschiedene Fragen der Zuhörerinnen ein und gab wertvolle Tipps. Damit die Frauen sich nicht alles merken mussten, hat sie Merkblätter verteilt, damit man daheim nachlesen und ausprobieren kann. Vorsitzende Gerda Six bedankte sich für den überaus eindrucksvollen Vortrag mit einem Blumengebinde.













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.