(td) Das werden die Wasserkunden der Brudersdorfer Gruppe, die Schmidgadener Feuerwehren, die Bediensteten im Rathaus und die beauftragten Tiefbaufirmen so schnell nicht vergessen. Für die einen war es ein Tag, an dem mit Frischwasser sehr sparsam umgegangen werden musste, weil man jeden Liter von einer der beiden Entnahmestellen in Schmidgaden und Trisching nach Hause transportieren musste. Die anderen hatten alle Hände voll zu tun, den Landwirten mit Löschfahrzeugen große Wassermengen für das Vieh zu liefern. Und dann musste natürlich auch noch für die umgehende Reparatur der beschädigten Wasserleitungen gesorgt werden.
Auslöser für die Misere war eine schier unglaubliche Serie von fünf Wasserrohrbrüchen. "Wir wissen nicht, wie es passiert ist", rätselte Bürgermeister Josef Deichl, der sich während der Krise auf einem Seminar in Südbayern befand und via Handy in Konferenzen mit seinem Stellvertreter Andreas Altmann, den Spitzenleuten des Rathauses und der Feuerwehren das Malheur in den Griff zu bekommen versuchte. "Mit der Baumaßnahme auf der Kreisstraße SAD 27 zwischen Lissenthan und Diepoltshof hat das Unglück nichts zu tun", versicherte Deichl - auch mit Blick auf die dort tätige Baufirma, die er damit in Schutz nahm.
Vor allem Rottendorf
Betroffen von den Wasserrohrbrüchen war vor allem Rottendorf. Im Laufe des Tages kam die Meldung, dass am heutigen Mittwoch die Grundschule des Dorfes geschlossen bleibt. Keine 30 Schritte von dem Gebäude entfernt mühte sich die Firma Michael Baumer aus Oberviechtach ab, die in der Straße "Am Schulberg" drei Meter unter der Erde und damit besonders tiefliegende Leitung frei zu graben und wieder instand zu setzen.
Auch andere Tiefbaufirmen hatten sich kurzfristig engagieren lassen, um aus der Wassernot zu helfen. So war auf der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Brudersdorf und Diepoltshof beispielsweise die Niedermuracher Firma Bauer tätig. Dort ging es um den Bruch der Hauptzubringerleitung mit 15 Zentimeter Durchmesser, die aus Asbest und Zement besteht. Durch sie werden nicht nur Rottendorf, sondern auch Hohersdorf, Inzendorf, Legendorf, Gösselsdorf, Wolfsbach, Littenhof, Grimmerthal, Zißlmühle, Rödlmühle und Scharlmühle versorgt. Durch das Rohr fließen am Tag durchschnittlich 300 000 Liter Wasser. Darüber hinaus gab es noch drei weitere Wasserrohrbrüche in der näheren Umgebung, die von ortsansässigen Betrieben behoben wurden.
30 000 Liter geliefert
Mit Informationen auf der Homepage und mit Flugblättern, die in die Briefkästen gesteckt wurden, klärte die Gemeinde Schmidgaden die Einwohner über den Missstand auf. Gleichzeitig schickten die vier Ortsfeuerwehren Gösselsdorf, Rottendorf, Schmidgaden und Trisching, sowie die Wehr aus dem benachbarten Brudersdorf (Nabburg) in einer großen Gemeinschaftsaktion ihre Löschfahreuge los, um für die Landwirte und deren Tierbestand eine Versorgungskette aufzubauen. "Wir hatten bis 15 Uhr rund 25 Mann im Einsatz und haben etwa 30 000 Liter Wasser ausgeliefert", informierte Vorsitzender Manfred Wisgickl von der FFW Trisching. Danach sei es etwas ruhiger geworden. "Am Abend werden wir nochmals die großen Bauern anfahren", sagte er.
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