Schmidmühlen
23.12.2018 - 18:56 Uhr

Bewegender Abschied von Sepp Lobenhofer

Die Musikanten der Region trauern um einen ihrer Besten. Nicht nur die im Nordbayerischen Musikbund vereinten Kapellen haben mit dem Tod von Josef Lobenhofer einen Freund verloren.

Emotional ist der Abschied von Sepp Lobenhofer, dem langjährigen Leiter der Blaskapelle St. Ägidius: Etwa 1000 Menschen, darunter mehr als 100 Musiker, geben ihm in Schwarzenfeld das letzte Geleit. Bild: bö
Emotional ist der Abschied von Sepp Lobenhofer, dem langjährigen Leiter der Blaskapelle St. Ägidius: Etwa 1000 Menschen, darunter mehr als 100 Musiker, geben ihm in Schwarzenfeld das letzte Geleit.

Josef Lobenhofer (60) ist am vergangenen Montag im Kreis seiner Familie gestorben. Seine Verdienste um die Blasmusik der Region seien riesig, er werde an allen Ecken und Enden fehlen, betonten viele Wegbegleiter bei der Beerdigung am Freitag in seiner Heimatgemeinde Schwarzenfeld.

26 Jahre Dirigent

26 Jahre stand Sepp Lobenhofer am Dirigentenpult der Schmidmühlener Blaskapelle St. Ägidius, betonte deren Vorsitzender Richard Fischer. Der gebürtige Ensdorfer Sepp Lobenhofer habe nicht nur für die Blaskapelle St. Ägidius musikalische Meilensteine gesetzt, sondern auch bei den Kapellen in Ebermannsdorf, Pischdorf und Schwarzenfeld. Für Lobenhofer sei die Musik Lebenserfüllung und Berufung gewesen.

Als Kapellmeister leitete er seit 1992 die musikalischen Geschicke der Blaskapelle St. Ägidius. Bereits vier Jahre vorher hatte er in Schmidmühlen die Musikausbildung übernommen. "Es war damals ein Glücksgriff, dass Sepp Lobenhofer und seine Musik für Schmidmühlen gewonnen werden konnte", würdigte Fischer den Verstorbenen. Jungen Menschen eine Musikausbildung mit auf den Weg zu geben, sei seine Lebenseinstellung gewesen: "Ich sage Danke für jede Stunde, die du mit uns verbracht hast." Unvergessen seien in Schmidmühlen viele schöne Musikmomente - Osterkonzerte, Sommerserenaden, Weihnachtskonzerte -, und dies schon seit einem Vierteljahrhundert. "Er wird den Musikanten fehlen, die unter seinem Dirigentenstab gelernt, musiziert und Freude an einem Instrument gehabt haben."

Schmidmühlen verdanke ihm ein Vermächtnis an Eigenkompositionen und altem Liedgut, das Lobenhofer vor dem Vergessen bewahrt habe, betonte Fischer. Dazu zähle nicht nur das Schmidmühlener Heimatlied, sondern auch sein Feierabendlied, mit dem das Requiem für Sepp Lobenhofer in der Pfarrkirche Schwarzenfeld endete: Es war ein tränenreicher, emotionaler Abschied, weil in der Aufnahme von Marita und Sepp Lobenhofer aus dem Jahr 1984 noch einmal ihr gemeinsamer Gesang zu hören war.

Musikalisches Vorbild

Der Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes und die Sprecher der Gruppierungen und Kapellen, mit denen Lobenhofer verbunden war, fassten es so zusammen: "Er war uns musikalisches Vorbild, und wir verneigen uns in Dankbarkeit vor ihm." Sepp Lobenhofer war auch ein Schmidmühlener, obwohl er seinen Wohnsitz in Schwarzenfeld hatte: "Meine Heimat ist immer da, wo gute Musik gespielt wird", hat er einmal gesagt. Erinnert wurde an die vielen Feste, bei denen Josef und Marita Lobenhofer als "das" Gesangsduo der Blaskapelle St. Ägidius auf der Bühne standen. Unvergessen bleiben auch die Auszeichnungen bei Wertungsspielen und das Prädikat "Beste Feuerwehrkapelle". Sehr am Herzen lag ihm die musikalischen Früherziehung, mit der er und die Blaskapelle St. Ägidius richtungsweisend für die Ausbildung junger Menschen waren. Fast die Hälfte seines Lebens hat Sepp Lobenhofer der Blaskapelle geschenkt.

 
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