Schmidmühlen
12.10.2018 - 11:22 Uhr

Wellbappn-Wind im Schlossstadel

Mal krachert, man hintersinnig und in die Tiefe gehend, mal ganz regional und dann wieder bayernweit, oft heimatverbunden, weltbürgerisch und pointiert. Dem Namen „Well“ ist man in Schmidmühlen schon mehrmals begegnet.

Ausverkauft war die Auftaktveranstaltung im Schlossstodl in Schmidmühlen mit den Wellbappn. Bild: bö
Ausverkauft war die Auftaktveranstaltung im Schlossstodl in Schmidmühlen mit den Wellbappn.

Da waren schon die berühmte Biermöslblosn beim 30-jährigen Bestehen der Blaskapelle St. Ägidius, verbunden mit dem 100. Jahrestag des Zunftvereins der Maurer und Zimmerer zu Gast. Auch die Wellküren waren bei der 1000-Jahr-Feier des Marktes nach Schmidmühlen angereist und jetzt gastierte die junge Generation der Familie Well, die Wellbappn zur großen Eröffnungsveranstaltung in Sachen Kultur und Heimat im frisch gestrichenen Schlossstodl in Schmidmühlen. Ein wenig bunter wurde es noch am Samstagabend mit dem Gastspiel der Wellbappn auf der neuen Schmidmühlener Kleinkunstbühne. Es war eine feine Mischung als Volksmusik und Kabarett, aus Satire und Heimatverbundenheit, die die Gäste zur Feier des Tages serviert bekamen.

Doch zuvor hatte Beate Braun für den Heimat- und Kulturverein zum ersten großen Kulturevent im Schlossstodl die Besucher willkommen geheißen. Sie bedankte sich nicht nur bei Tanja Bauer von der Gemeindeverwaltung für ihre Arbeit und bei den Mitgliedern des Heimat- und Kulturvereins sondern auch bei den Helfern im Hintergrund.

Dass die Wellbappn das Schmidmühlener Genre und viele andere Dinge hintergründig analysiert haben, zeigten sie mit ihrem erfrischenden "Satirewind", der vor ein paar Wochen sogar den Schmidmühlener Kirwabaum umgelegt hat. Sie seien übrigens gerne in den Ort gekommen, „wo´s viel alte Häuser hom“ und man den Kindern die Ewigkeit so erklärt: „Des ist dann, wenn da Goldene Anker amoi hergricht werd“. "Ein Ort", so die Musiker, "wo ausgerechnet dann, wenn Kirchweih osteht, an Oxnwirt a´s Bier ausgeht und d´ Stammgäst auf kreative Gedanken kemma und am Kirchweihmontag vorsichtshalba in´s Wirtshaus Dosenbier mitnehma“.

Schmidmühlen sei auch eine Gemeinde, "wo die Versicherungen schwaar draifzoin, weil andauernd Kirabaam umfoin, wo nachts Helikopter Lärm macha und togssüber die die Militärs an fürchterlichn Krach zammacha und wo ma sich auf die Punkte des SV Schmidmühlen freit, wo ma in Emhof drauf vertraut, wer schwarz wählt, auch schwarz baut."

„Doch heit san ma im Oberpfälzer Paradies, wo´s Internet in Wolfsbach no langsamer wia d´ Sprach ist, wo ma beim Schlossstodl eine super Renovierung hinlegt."

Die jungen Wells lassen ihren Vater noch gnädigerweise mitspielen, denn als Texter hab er noch immer nichts verlernt. Er bringt politische Brisanz mit viel Humor und Witz ins Publikum und als routinierter Papa zeigt er immer wieder den Weg auf, den seine Kinder letztendlich mit ihm gemeinsam gehen.

Es war ein Konzert bester bayerischer Kleinkunst und eben viel, viel schöner, als das Ensemble im Fernsehen zu bestaunen.

Sie landen einen Riesenerfolg: Die Wellbappn gastierten im neu sanierten Schlossstodl in Schmidmühlen. Das sind Jonas Well, Tabea Well, Altmeister Hans Well und Sarah Well. Bild: bö
Sie landen einen Riesenerfolg: Die Wellbappn gastierten im neu sanierten Schlossstodl in Schmidmühlen. Das sind Jonas Well, Tabea Well, Altmeister Hans Well und Sarah Well.
 
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