(e) Seit Dezember 2017 haben ihm Herzinfarkte und ein Schlaganfall das unmöglich gemacht. Seine Tochter Barbara, sein Sohn Bernhard, dessen Ehefrau Elisabeth und seine geliebte Enkelin Vroni (13) wussten, wie es um ihn steht. Am Freitag, 18. Mai, morgens um 6 Uhr, ist Rudolf Kraus auf der Palliativstation in Neustadt/WN verstorben. Dort musste er sich die letzten acht Tage seines Lebens aufhalten. „Jetzt ist er wieder mit seiner geliebten Elisabeth zusammen“, sagen die Angehörigen. Der Tod seiner Frau, die er im Oktober 1964 geheiratet hatte, traf Kraus im Januar 2016 schwer.
Dorthin wo er 1941 geboren ist, ist er 1992 wieder zurückgekehrt. Nach seiner politischen Karriere in München und Bonn, nach jahrzehntelangem beruflichem Schaffen, wurde Rudolf Kraus am Freitagnachmittag hier beerdigt: In seiner Heimatstadt Schnaittenbach. Mit den Menschen hier und mit der Kaolinstadt war er aufs engste verbunden. So wusste auch Schnaittenbachs Bürgermeister Josef Reindl: „Er war sehr heimatverbunden, er hat das auch immer gepflegt.“ Und Kraus sei auch ein beliebter Schafkopfpartner gewesen.
Viele verabschieden sich
Rudolf Kraus, Parlamentarischer Staatssekretär und ehemaliger CSU- Bundestagsabgeordneter, war 56 Jahre lang CSU-Mitglied. Der Landesgruppenchef in Berlin, Alexander Dobrindt, und Ex-Bundesminister Norbert Blüm, dessen Parlamentarischer Staatssekretär Kraus war, seien stellvertretend und an der Spitze zahlreicher politischer Weggefährten bis in höchste Ämter hinauf genannt. Auch viele, viele Menschen, die dem Verstorbenen ganz einfach nahestanden, wollten Abschied nehmen. Das Wirken des Politikers, das wurde immer wieder in den Vordergrund gerückt bei der Laudatio durch den Münchener CSU-Stadtrat und Fraktionsvorsitzenden Hans Podiuk, der als „alter Weggefährte“ die Trauerrede hielt.
Sein vielschichtiges, stetes soziales Engagement, sein Einstehen für die Bürger, für seine Oberpfälzer Heimat war anerkannt. Auch nach 1992 hat sich Rudolf Kraus permanent für die sozialen Belange eingesetzt. In der Predigt ging Pfarrer Josef Irlbacher auf den Menschen Rudolf Kraus ein: Noch in der nahenden Stunde des Todes habe er sich um seine Obstbäume Sorgen gemacht. Ein Baum, der sei durchaus mit dem Leben des Rudolf Kraus vergleichbar: Starke Wurzeln, dicker Stamm, verzweigtes Geäst und die Früchte. Das sei in erster Linie seine Familie gewesen, daneben habe es viele Früchte im politischen Bereich gegeben.
Die einfachen Dinge
Nach dem Requiem in der Pfarrkirche St. Vitus in Schnaittenbach, gestaltet durch Stadtpfarrer Josef Irlbacher und begleitet von den Ehenbachtaler Musikanten, erwiesen ihm unzählige Menschen auf dem gemeinsamen Weg zum Friedhof die Referenz. Am Grabe spielten die Jagdhornbläser, denn Kraus hat auch ein Faible für die Jagd gehabt. „Er war mit den einfachen Dingen zufrieden“, sagte Schwiegertochter Elisabeth, „aber die hat er genossen“.
Zu einem Markenzeichen sei seine Zigarillo geworden, die er stets in der Hand zu haben pflegte. Rudolf Kraus wurde 77 Jahre alt, jetzt ist er im Schnaittenbacher Friedhof wieder mit seiner geliebten und 2016 verstorbenen Frau Elisabeth vereint.
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