08.05.2019 - 10:39 Uhr

Dieser Schöne kann auch Schlamm

Aus dem kantigen Revoluzzer Range Rover Evoque von 2011 ist in zweiter Generation ein geschmeidig weiterentwickeltes Design-SUV geworden

Die zweite Generation des Range Rover Evoque nimmt Designmerkmale des Velar auf. Bild: Land Rover
Die zweite Generation des Range Rover Evoque nimmt Designmerkmale des Velar auf.

Der neue Evoque vereint die markante Silhouette seines Vorgängers mit der glattflächigen Eleganz seines größeren Markenbruders Velar. Der edle Brite ist unverändert exakt 4,37 Meter lang. Ab 38 100 Euro ist der neue Range Rover zu haben. Eine völlig neu entwickelte Karosserie soll bessere Raumausnutzung und mehr Fahrdynamik sowie Komfort bringen. Alle Motorvarianten (außer dem handgeschalteten Diesel) arbeiten mit 48 Volt-Mild-Hybrid-Technologie. Als Weltneuheit zeigt "ClearSight Ground View" am Monitor den Untergrund, auf dem sich der Evoque gerade bewegt. Die versenkbaren Türgriffe übernimmt der Neue vom Velar. Und dessen sogenannter "Reduktionismus" im Design mit betont glatten Flächen und klaren Linien. Ein längerer Radstand bringt zwei Zentimeter mehr Kniefreiheit hinten. Und die Kopffreiheit vorne profitiert von der leicht gewachsenen Höhe des Fahrzeugs. Der Kofferraum ist um 16 Liter größer geworden. 591 Liter im Normalzustand sind im Klassenvergleich ein recht guter Wert.

Kleine Makel in Sachen Nutzwert verzeiht man dem neuen Range Rover Evoque dank seiner extravaganten Optik und seiner Fahreigenschaften. Denn er ist mit dem von uns gefahrenen Top-Diesel (240 PS) sowie auch im zehn PS stärkeren, mittleren Benziner extrem leise und dabei durchzugsstark und spritzig in der Leistungsentfaltung. Vor allem der Diesel mit seinen 500 Nm Drehmoment schiebt stets mächtig an. Lediglich das Zusammenspiel mit der 9-Gang-Automatik könnte bei beiden Aggregaten harmonischer sein - etwa am Ende kräftiger Beschleunigungsphasen, wenn es unangenehm lange dauert, bis die Automatik eine höhere Gangstufe wählt. Insgesamt reichen die Motor-Varianten des neuen Evoque beim Diesel von 180 bis 240 PS, beim Benziner von 200 bis 300 PS. Ein Plug-in-Hybrid und eine rein elektrische Variante sollen bald folgen.

Nochmals gesteigert hat Land Rover die Offroad-Tauglichkeit des vermeintlichen Boulevard-Schönlings. Range Rover-typisch lässt sich der Evoque auf jeden Untergrund einstellen, optional sind wesentliche Hilfestellungen wie die Bergabfahrkontrolle an Bord. Und: Grundsätzliche Gelände-Disziplinen wie die Wattiefe haben sich verbessert, denn der Neue kann jetzt 60 Zentimeter tiefes Wasser durchqueren - das sind zehn Zentimeter mehr als der bisherige Evoque. Weiterer Pluspunkt der neuen Generation: Ihr edler Innenraum. Der hat an praktischem Nutzwert zugelegt, unter anderem mit zusätzlichen Ablagen. Vor allem aber glänzt das Evoque-Interieur mit glattflächiger und hochwertiger Eleganz - wie auch beim Außendesign ganz im Stile des größeren Range Rover Velar.

Imposant am kompakten Range Rover sind viele technische Feinheiten wie seine "durchsichtige Motorhaube". Besonders im Gelände ist es sehr wertvoll und beruhigend, auf Knopfdruck am Monitor den Untergrund vor und unter dem Fahrzeug zu sehen. Ein digitaler Innenspiegel zeigt ein besonders weiträumiges Abbild (50 Grad) von dem, was sich hinterm Evoque abspielt - vor allem bei voller Besatzung und Beladung eine wesentliche Unterstützung. (mid)

Technische Daten:

Range Rover Evoque D240 AWD Automatik MHEV Sd4

Fünftüriger, fünfsitziger Kompakt-SUV, Länge/Breite (mit Außenspiegeln.)/Höhe in Millimeter: 4371/2100/1649; Leergewicht: 1955 kg; Zuladung: 555 kg, Anhängelast 2000 kg; Kofferraumvolumen: 591 – 1383 l, Tankinhalt: 65 l, Preis: ab 48.400 Euro. Antrieb: 4-Zylinder-Turbodiesel, Hubraum: 1999 ccm, Leistung: 240 PS bei 2400 U/min, Drehmoment: 500 Nm bei 1500 – 2500 U/min, 9-Gang-Automatik, 0 – 100 km/h: 7,7 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit: 225 km/h, Allradantrieb, Normverbrauch: 6,2 l/100 km, CO2-Emission: 163 g/km, Schadstoffklasse: Euro 6d-Temp.

 
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